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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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vorgeschlagen.«
    »Vielleicht hat sie uns vorgeschlagen, weil sie der Meinung war, dass drei Jungs ihr am wenigsten in die Quere kommen können«, mutmaßte Justus. »Wobei auch immer.«
    »Nein, Just. Mein Vater kennt Carol schon seit Jahren. Ich glaube nicht, dass sie irgendwas Kriminelles im Sinn hat.«
    »Das überzeugt mich nicht«, beharrte der Erste Detektiv. »Aber schön, machen wir uns erst mal über die anderen Gedanken.«
    »Mr Evans scheidet logischerweise auch aus«, meinte Peter.
    »Warum ist das logisch?«
    Peter verdrehte die Augen. »Er hat mich gerettet, Just, erinnerst du dich? Ich habe es dir vor fünf Minuten erzählt.«
    »Das beweist gar nichts.«
    »Außerdem war er die ganze Zeit auf der Brücke.«
    »Wirklich die ganze Zeit?«, hakte Justus nach. »Wäre es für ihn nicht möglich gewesen, nach unten zu schleichen, während du nicht hochgesehen hast?«
    Der Zweite Detektiv seufzte. »Möglich schon. Aber ich glaube es nicht. Das ergäbe für mich keinen Sinn.«
    »Bleiben also noch Dr. Helprin, Enrique Serra und Professor Clark«, schloss Bob. »Enrique ist eigentlich viel zu nett und er kann viel zu gut kochen, um der Täter zu sein. Ich weiß, was du sagen willst, Justus: Nirgends steht geschrieben, dass Kriminelle nicht gut kochen können. Trotzdem glaube ich es nicht.«
    »Aber er und Dr. Helprin bleiben verdächtig«, hielt Justus fest.
    »Was sollte Dr. Helprin denn für ein Motiv haben?«, warf Peter ein. »Wenn ich tatsächlich ertrunken wäre, wäre die Reise sofort abgebrochen worden. Das hätte er nie riskiert, so wichtig, wie ihm seine Arbeit ist.«
    »Vielleicht ist diese Expedition nur eine Tarnung für etwas anderes«, überlegte Justus. »Dr. Helprin könnte uns heute Nachmittag etwas vorgespielt haben.«
    »Könnte. Theoretisch könnte es jeder gewesen sein«, meinte Bob. »In einem solchen Fall sollte man seiner Menschenkenntnis vertrauen. Und die sagt mir, dass Professor Clark unser Hauptverdächtiger ist. Er hat sich heute Nachmittag schon so merkwürdig benommen. Er war so still und… na ja, irgendwie komisch. Erinnert ihr euch an den kurzen Streit zwischen ihm und Dr. Helprin?«
    »Richtig. Außerdem ist der Professor derjenige, den wir bis jetzt am wenigsten kennen. Ich bin ganz deiner Meinung, Bob: An diesem Typ ist was faul.«
    »Diese Theorie entbehrt natürlich jeder kriminologischen Grundlage«, erinnerte Justus seine Kollegen grimmig.
    »Diese Theorie beruht auf meiner Menschenkenntnis und meinem Gefühl«, erwiderte Bob. »Und da wir bisher noch keine handfesten Hinweise haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen.«
    »Na schön. Aber wir sollten trotzdem auch alle anderen Möglichkeiten im Auge behalten.«
    Peter ließ sich erschöpft zurückfallen. »Jedenfalls rate ich euch, in den nächsten Tagen der Reling fernzubleiben. Es kann lebensgefährlich sein, zu nahe heranzutreten. Übrigens fehlen mir jetzt ein Trainingsanzug und ein Paar Schuhe. Die dürften immer noch auf dem Weg zum Meeresgrund sein.«
    »Ein grob fahrlässiger Akt der Umweltverschmutzung«, sagte Bob grinsend. »Deine schweißgetränkten Turnschuhe verursachen bestimmt ein Fischsterben.«
    »Sehr witzig.« Peter wandte sich an den Ersten Detektiv: »Na, Just, grübelst du immer noch über unsere Verdächtigen nach?«
    »Im Moment denke ich mehr über das Motiv nach. Was wollte er am U-Boot? Hat er etwas gesucht? Oder war es ein Sabotageakt? Und hat er sein Werk vollenden können?«
    »Es sah nicht so aus«, meinte Peter. »Was immer er getan hat, ich habe ihn dabei gestört.«
    »Das bedeutet, er wird es noch einmal versuchen.«
    »Dann werden wir die Augen offen halten. Aber darüber können wir uns doch morgen Gedanken machen, oder? Ich bin zu Tode erschöpft«, sagte Peter.
    »Das ist vielleicht genau das, worauf er spekuliert – dass wir erst morgen wieder wachsam sind. Wenn ich einen Sabotageakt verüben wollte und dabei gestört werde, würde ich den zweiten Versuch zu einem Zeitpunkt machen, an dem niemand damit rechnet: nämlich noch in der gleichen Nacht.«
    »Du meinst, er schlägt noch einmal zu? Jetzt gleich?«
    »Wenn er schlau ist, ja.«
    »Aber Mr Evans wird bestimmt wachsam sein«, sagte Peter.
    »Vielleicht. Doch Mr Evans kann die ›Deep Quest‹ von der Brücke aus gar nicht sehen, weil der Heckaufbau nämlich dazwischen liegt«, überlegte Justus.
    »Was schlägst du vor? Sollen wir uns auf die Lauer legen?«, fragte Bob.
    Der Erste Detektiv kam
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