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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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sind noch nicht aufgetaucht. Aber was Clark angeht, wurde ich schon vorgewarnt. Er scheint seinen ganz eigenen Rhythmus zu haben. Ein seltsamer Mensch.« Kapitän Jason schüttelte den Kopf und aß weiter.
    Die drei ??? warfen sich kurze Blicke zu. Alle dachten das Gleiche: Vielleicht war der Professor noch nicht hier, weil er eine ebenso kurze Nacht gehabt hatte wie die drei Freunde.
    Sie waren fast mit dem Frühstück fertig, als die Tür aufging und eine muntere Carol Ford die Kombüse betrat. »Guten Morgen! Was habe ich gerade von Dr. Helprin erfahren – es gibt ein Unwetter?«
    »Es sieht danach aus, ja. Wir müssen vermutlich unseren Tagesplan ein wenig umstellen. Eigentlich wären heute die Testreihen für die Messinstrumente dran. Aber wenn wir morgen wirklich Sturm bekommen, sollten wir vielleicht die U-Boot-Tests vorziehen. Die Instrumente können wir immer noch morgen überprüfen, dann müssen wir uns nicht im Regen aufhalten.«
    »Verzeihen Sie, Käpt’n, aber es ist vielleicht besser, bei unserem alten Plan zu bleiben«, warf Enrique ein. »Wenn der Sturm die ›Deep Quest‹ beschädigen sollte, müssen wir sie danach noch einmal testen und haben die doppelte Arbeit.«
    Kapitän Jason zuckte die Schultern. »Wir werden erst mal abwarten, wie das Wetter sich entwickelt.«
    Justus sah kurz zu seinen Freunden hinüber, dann wagte er den Schuss ins Blaue. »Wir wollten uns das U-Boot gleich mal näher ansehen. Dazu sind wir gestern gar nicht mehr gekommen. Dürfen wir mal reingehen?«
    »Sicher, wenn ihr vorsichtig seid und nicht an allen Knöpfen und Hebeln herumspielt«, antwortete Jason.
    Doch da rief Enrique: »Pech gehabt, ihr drei! Es fängt gerade an zu regnen.« Dicke Wassertropfen klatschten gegen das Bullauge. Die Wellen waren schon wesentlich höher als am Vortag.
    »Dann gehen wir am besten gleich jetzt«, sagte Justus schnell und erhob sich. »Bevor es noch schlimmer wird. Kommt, Kollegen!« Sie verließen den Raum und gingen an Deck. Der Wind schlug ihnen kalten Regen entgegen. »Habt ihr gemerkt? Er wollte uns zurückhalten.«
    »Meinst du, er ist der Unbekannte von gestern Nacht?«, fragte Peter.
    »Möglich ist es.«
    Sie erreichten die ›Deep Quest‹, die in ihrer Verankerung ächzte, und besahen sich das U-Boot genauer.
    »Hier war es«, sagte Peter und wies auf den hinteren Teil des Bootes. »Hier hat der Mann gestanden und an irgendwas herumgefummelt.«
    »Hm. Hier ist eine verschraubte Klappe. Das Problem ist, dass wir niemanden fragen können, was dahinter ist, ohne vielleicht den Falschen aufmerksam zu machen.«
    »Niemanden außer Mr Evans«, ergänzte Bob. »Der weiß ja Bescheid. Aber wir müssen wohl bis heute Abend warten, er hat sich gerade erst schlafen gelegt.«
    Die drei ??? wollten ins Innere des U-Bootes klettern, mussten jedoch feststellen, dass sie an der glatten und inzwischen auch noch nassen Außenhülle kaum Halt fanden. Vermutlich war ein Einstieg nur möglich, wenn das Gefährt bereits im Wasser lag. Daher beschlossen sie, die Besichtigung zu verschieben und unter Deck zurückzukehren.
    Der Regen verstärkte sich im Laufe des Tages. Und je nasser es wurde, desto mehr nahm auch der Wind zu. Am Abend schaukelte das Schiff so stark, dass Dr. Helprin vorsichtshalber seine Instrumente mit dickem, braunem Klebeband an den Tischen befestigte. Der Windmesser auf der Spitze der Brücke drehte sich rasend schnell und der Bug brach mit aller Kraft die Wellen, die ihn danach wieder nach oben drückten.
    »Was sagt der Wetterbericht?«, fragte Justus, dem bereits ziemlich flau im Magen war, als er die Brücke betrat.
    »Das ist schon ein ganz ordentliches Lüftchen«, sagte Kapitän Jason gelassen, während er das Ruder festhielt. »Windstärke acht bis neun. Ich befürchte aber, es kommt noch dicker.«
    »Noch dicker?« Justus taumelte, als das Schiff zur Seite kippte, und hielt sich krampfhaft an einem Stuhl fest, der am Boden verankert war. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Das wird eine unruhige Nacht. Schlaft am besten jetzt, wenn ihr könnt. Später habt ihr wahrscheinlich keine Gelegenheit mehr dazu.«
    »Können wir das Sturmgebiet nicht umfahren?«, fragte Justus hoffnungsvoll. »Oder warten, bis es sich verzieht?«
    »Zu spät«, erwiderte der Kapitän nur und starrte weiter in die Regenschleier vor dem Fenster.
    Justus wankte zurück zur Treppe und stieg hinunter in das inzwischen fertig eingerichtete Labor.
    »Und?«, fragte Peter, der zusammen mit Bob und den
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