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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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ausrangierter Computermonitor war aus einem Regal gefallen – mitten in die Funkanlage. Mr Evans lag auf dem Boden und schüttelte Glasscherben von seiner Kleidung.
    »Mir ist nichts passiert!«, rief er schnell, als er die besorgten Gesichter sah. »Aber der Brücke geht es nicht so gut.«
    Kapitän Jason warf einen schnellen Blick auf die verschiedenen Anzeigen. »Das Funkgerät hat es arg erwischt«, stellte er fest. »Aber der Rest funktioniert noch – bis jetzt. Wir müssen die kaputte Scheibe abdichten, sonst zerstört das Wasser alle elektronischen Anlagen!«
    Sie beschlossen eine große Holzplatte vor das kaputte Fenster zu nageln. Mit vereinten Kräften hatten sie auch dieses Problem nach einer Viertelstunde gelöst.
    »Mit den Reparaturen können wir erst anfangen, wenn der Sturm aufgehört hat. Lasst uns runtergehen und uns eine Weile ausruhen. Mr Evans?«
    Er nickte. »Aye, Käpt’n, ich bleibe hier oben und achte darauf, dass wir nicht völlig vom Kurs abkommen.«
    »In Ordnung. Aber sagen Sie sofort Bescheid, wenn Sie Ablösung brauchen.«
    Sie gingen nach unten ins Labor, wo wie durch ein Wunder noch alles an seinem Platz stand – oder dank der dicken Klebestreifen. Erschöpft setzten sie sich auf die Stühle oder hockten sich auf den nassen Boden.
    »Um ein Haar hätten wir das U-Boot verloren«, stellte Jason fest. »Das war gute Arbeit. Meine ursprüngliche Mannschaft hätte es nicht besser machen können.« Er lächelte zufrieden.
    »Die haben es gut«, meinte Peter. »Die dürfen jetzt mit einer Grippe im Bett liegen. Wie lange wird der Sturm noch dauern?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wir müssen das Unwettergebiet bald durchquert haben, Peter. In ein paar Stunden haben wir das Schlimmste überstanden.«
    »Auf jeden Fall ist mir jetzt nicht mehr schlecht«, sagte Justus erleichtert. »Ein Zweikampf mit einem U-Boot härtet ab.«
    Carol und Enrique lachten. »Du hast deinen Humor wiedergefunden, Justus. Das ist ein gutes Zeichen.«
    Als sich alle ein wenig erholt hatten, zogen sie sich in ihren Kabinen die nassen Sachen aus. Doch niemand wollte allein bleiben, also trafen sie sich wenig später wieder im Labor.
    Kapitän Jason behielt recht: Obwohl das Schiff noch immer heftig schaukelte, ließ der Seegang langsam nach. Durch das gemeinsam überstandene Abenteuer war das Misstrauen der drei ??? beinahe verflogen, der Anschlag auf Peter fast vergessen. In diesem Moment erschien ihnen nichts absurder, als einen der Anwesenden zu verdächtigen. Carol und Peter gingen unter Deck und beide kamen kurze Zeit später mit einigen Kartons voller Lebensmittel wieder, über die sich alle begeistert hermachten. Ein paar Stunden später war das Geschaukel des Schiffes so erträglich geworden, dass Carol einschlief. Und auch die drei ??? spürten eine bleierne Müdigkeit. Während der Sturm immer schwächer wurde und sich der östliche Horizont langsam grau verfärbte, nickten Justus, Peter und Bob nach und nach dort ein, wo sie waren.
     
    Bob erwachte von seinen schmerzenden Gliedern. Sein ganzer Körper tat weh. Kein Wunder, er hatte auf dem harten Fußboden des Labors geschlafen. Vorsichtig hob er den Kopf. Draußen schien die Sonne und die See war einigermaßen glatt. Die ›Wavedancer‹ tuckerte ruhig dahin. Er blickte sich um. Peter und Dr. Helprin schliefen ebenfalls auf dem Boden, Justus und Carol hingen schlafend auf zwei Stühlen. Die anderen waren nicht da. Als Bob aus dem Fenster sah, entdeckte er Kapitän Jason an der Reling. Bob stand auf, öffnete die Tür und ging hinaus. Ein frischer Wind wehte.
    »Guten Morgen, Käpt’n.«
    »Morgen, Bob. Na, gut geschlafen?«
    »Wie ein Stein. Aber jetzt tut mir alles weh.« Er atmete einmal tief durch. »Unglaublich, wie schnell sich das Wetter geändert hat.«
    »Sei froh. Noch so eine Nacht hätten weder wir noch die ›Wavedancer‹ überstanden. Heute wird ein harter Tag. Wir müssen das ganze Schiff inspizieren und nach Schäden suchen. Die Brücke hat ja einiges abbekommen, aber den Maschinenraum haben wir uns noch gar nicht angesehen.«
    »Wo sind denn die anderen?«
    Kapitän Jason wies nach oben: Mr Evans, der Professor und Enrique standen auf der Brücke. »Sollen wir mal raufgehen?«
    Bob nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Als sie die Brücke erreichten, begrüßten sie die drei.
    »Haben Sie schon die Schäden unter die Lupe genommen? Ist es sehr schlimm?«, fragte der Kapitän.
    »Das Funkgerät ist hinüber, und zwar
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