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Messi

Messi

Titel: Messi
Autoren: Luca Caioli
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zieht aufs Tor, Torwart Jung kann mit dem Fuß abwehren, der Nachschuss prallt vom Innenpfosten ab, bevor Higuaín den Ball ins Tor schiebt – es ist sein zweites. Schließlich leitet Messi mit Hilfe von Kun auch noch den Konter ein, den Higuaín mit seinem dritten Tor abschließt. Higuaín führt nun die Torschützenliste an. Vor der WM wurde Argentinien verdammt und belächelt, nun ist es einer der Favoriten. Und Messi, schreibt El País , ist jetzt „auch Xavi“.
    Ihm hat lediglich das Glück im Abschluss gefehlt, aber alle sind überzeugt, dass es auch mit dem Toreschießen bald klappen wird. Auch Maradona ist sich sicher: Schon am 22. Juni in Polokwane gegen Griechenland wird ihm das gelingen, so wie er, Diego, es 1994 in den USA bei seinem letzten Spiel für die argentinische Nationalmannschaft gegen die Griechen ja auch geschafft hat, bevor er wegen Doping von der WM ausgeschlossen wurde. Diego, der fest mit dem Einzug ins Achtelfinale rechnet, schickt eine Elf aus Reservespielern aufs Feld. Leo aber läuft mit auf. „Es wäre schade“, sagt Maradona, „einen Spieler seiner Klasse draußen zu lassen. Es wäre schade, ihn der Mannschaft, den Fans und uns allen vorzuenthalten.“
    Und Maradona hat noch eine Überraschung für seine Nummer 10, er hat sie Messi bereits am Vorabend auf seinem Zimmer mitgeteilt. Messi ist gerührt, denn zum ersten Mal wird er die Kapitänsbinde tragen. Im Peter-Mokaba-Stadion in Polokwane gewinnt Argentinien gegen Griechenland in einer harten und wegen der Kälte ungemütlichen Partie 2:0 und erreicht mit drei Siegen als Gruppenerster das Achtelfinale. Messi, der neue Kapitän, wird von Papastathopoulo in Manndeckung genommen. Der Grieche klebt buchstäblich an ihm, von der ersten bis zur 90. Minute. Und wenn Messi ihm doch einmal entwischen kann, ist er gleich von drei anderen weißen Trikots umringt. Draußen auf der Bank leidet Maradona wegen der vielen Fouls an seinem Lieblingsschüler, aber auch, weil Messi neutralisiert wird. Erst nach dem Tor von Demichelis bekommt er mehr Freiräume und hat bessere Szenen. Einmal lässt er zwei Gegner aussteigen und schießt mit links aufs Tor, der Ball kracht gegen den Pfosten. In der 88. Minute weicht er auf die rechte Seite aus, spielt einen Doppelpass mit Di María, zielt dann auf den zweiten Pfosten, Tzorvas wehrt ab, und Martín Palermo, der alte Haudegen, nutzt die Chance, das Spiel zu entscheiden und seinen Trainer ins Glück zu schießen.
    Am 24. Juni feiert Messi seinen 23. Geburtstag. „Wenn ich hier so gut spiele“, sagt er, „dann wegen all der Dinge, die Diego mir gesagt hat.“ „Vielen Dank“, antwortet Maradona, „aber Leo spielt auf diesem Niveau, weil er selbst das will. Man sieht, dass er glücklich ist, dass er es genießt. Er bittet mich, ihn spielen zu lassen. Alle, die beklagt haben, dass Messi bei der Hymne nicht mitsingt, die ihn traurig gesehen haben … Niemand verliert gern. Und wir haben bei der Qualifikation Spiele verloren. Aber jetzt ist alles anders, und wir alle sind stolz, dass wir Messi glücklich gemacht haben. Alle, auch die Mitspieler.“ Ein weiteres Mal preist er ihn: „Hier bei der WM ist niemand, der auch nur 30 Prozent der Leistung von Leo bringt. Keiner hier erreicht sein Niveau.“
    Achtelfinale: Argentinien – Mexiko, 27. Juni, Soccer City, Johannesburg. Maradona verliert seine Wette – Messi schießt wieder kein Tor. „Dann muss ich gegen Deutschland eben zwei machen“, scherzt er nach dem Abpfiff. Argentinien gewinnt mit einer soliden Leistung 3:1 gegen die Mannschaft von Javier Aguirre. Beim ersten Tor steht Tévez im Abseits. „Ich dachte, es wird nicht anerkannt, weil die Schiedsrichter nach oben auf die Leinwand schauten“, sagt Messi. Er hat den Pass gespielt, den der „Apache“ ins Tor köpft. Lionel tut sich schwer in dieser Partie. Man sieht ihm an, dass er sich nicht wohlfühlt. Er zieht sich weit bis an die Mittellinie zurück, um ins Spiel zu kommen. Das Mittelfeldspiel der Argentinier klappt nicht. Der Floh muss hier alles machen, damit ist er zu weit weg von dem Bereich, in dem er sonst Gefahr ausstrahlt. Erneut bricht die Diskussion los über Messis Position, über die Qualität der argentinischen Mittelfeldspieler und über Maradonas Taktik. „Die Mannschaft steht im Viertelfinale der Weltmeisterschaft, aber ihr bester Spieler glänzt längst nicht mehr so wie zu Beginn. Spielt er auf einer Position, die er nicht mag? Hat er wirklich die geeigneten
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