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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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sagen, jetzt wäre eine
hervorragende
Gelegenheit.«
    Der große grüne Drache hatte seinen Schlaf aufgegeben und schüttelte den Kopf. »Wieder in Schwierigkeiten, was? Wo diesmal?«
    »Im oberen Teil von Feuerwurzel, in der Nähe der« –
Peeng! Peeng!
– »Gobsken-Festung. Zwischen lauter ausbrechenden …«
    »Vulkanen, ich weiß.« Basilgarrad seufzte. »Zurück nach Feuerwurzel! Mein Pech. Großer Dagda, wie ich dieses rauchige Reich hasse!«
    »Du kommst also, alter Freund? Ich werde michfreuen, dich zu sehen. Genau wie« –
Ssss-schwapp!
– »Hallia.«
    »Hallia?« Beim Namen von Merlins Frau erstarrte der Drache. »Sie ist bei dir?«
    »So ist es, obwohl nicht …« Der Rest des Satzes ging in einer Explosion unter.
    »Gut.« Der Drache hob den Kopf aus dem Tal und streckte die breiten Flügel. »Versucht nur am Leben zu bleiben, bis ich bei euch bin.«
    »Wir tun« –
Wu-umm!
– »was wir können.«
    Basilgarrad schaute zu den Sternen am Himmel hinauf und bemerkte den Standort der hellsten Konstellation, sieben Sterne in einer geraden Linie, die als Zauberstab bekannt waren. Seit der Erschaffung von Avalon hatten diese Sterne kräftig gestrahlt und nächtliche Reisende geführt. Sie hatten auch jahrelange Spekulationen darüber angeregt, was die Sterne von Avalon eigentlich waren: andere Welten oder vielleicht etwas noch Geheimnisvolleres? Aber heute Nacht hatte er keine Zeit zum Spekulieren. Schlimmes war ausgebrochen – schon wieder. Und diesmal, da war er sicher, würde Merlin es nicht als »Wachstumsschmerzen« abtun können.
    Basilgarrad schob seine grün gefärbte Zunge an die Zahnlücke, das Souvenir an seinen ersten wirklichen Kampf. Er wusste, diesmal würde es nicht um einen magieverzehrenden Kreelix gehen. Um wen dann?
    »Also gut«, erklärte er. »Höchste Zeit zu fliegen.«
    Er orientierte sich, streckte den Hals nach Osten in Richtung Feuerwurzel und stieg mit mehreren kräftigen Flügelschlägen aus dem Tal. Seine lange, sehnige Gestalt strebte so anmutig den Sternen zu wie der Rauch einer Kerzenflamme.

4
Zum Nutzen aller
    Wenn du das Leben für eine Mahlzeit hältst und dich als Küchenmeister siehst, der alles im Griff hat – genau dann wirst du gewöhnlich abgekocht.

    I m Flug beim Licht von Avalons Sternen schlug Basilgarrad seine Flügel so schnell, dass ihre Bewegungen nur verschwommen zu sehen waren. Kein Geschöpf konnte schneller als ein Drache fliegen – und er war ein Drache, der es eilig hatte. Sehr eilig.
    »Merlin«, knurrte er, während er über den Himmel raste, »für einen mit so eindrucksvollen Kräften hast du jedenfalls den Bogen raus, wie man in Schwierigkeiten kommt!«
    Er kniff die Augen zusammen, die grün in der Nacht leuchteten. Diese Schwierigkeiten waren häufiger geworden, zugleich gefährlicher. Für beide, Merlin und Basilgarrad. Und auch für die Welt, die sie liebten, einen Ort, der keinem anderen glich. Avalon – die magische Welt in einem Baum, auseinem Samen gewachsen, den Merlin selbst gepflanzt hatte.
    Es war ein Same, das wusste der Drache genau, der mehr enthielt als eine neue und wunderbare Welt. Etwas, das auf seine Art noch größer – und sogar noch wichtiger war. Eine
Idee
. Dass irgendwo im weiten Universum ein Ort sein könnte, wo alle Geschöpfe aller Arten eine Möglichkeit fänden, in Harmonie zusammenzuleben. Ihre Welt mit gegenseitigem Respekt zu bewohnen. Aus ihren Unterschieden Kraft zu ziehen statt Konfliktstoff. Und die vielen Schönheiten dieser Reiche zu beschützen.
    Die Avalon-Idee
nannte Merlin sie gern. Es war eine Vorstellung, die Herz und Geist zugleich bewegte. Eine Vorstellung, die zunehmend gefährdet erschien. Und deshalb war er trotz seines Murrens froh, dass Merlin ihn gerufen hatte – wie der Magier es seit Neuestem öfter tat. Eigentlich so oft, dass Merlin viel mehr Zeit mit Basilgarrad verbrachte als mit seiner Frau Hallia.
    Basilgarrad brüllte, während er im Drachentempo dahinflog. Es gab nur einen Platz, an dem er sein wollte – einen Platz, der dem winzigen kleinen Kerl seiner Jugend unmöglich erschienen war, einen Platz, der ihm jetzt mehr wie ein Zuhause vorkam als irgendein Ort auf dem Land.
An Merlins Seite.
    Er schlug regelmäßig die großen beschuppten Flügel, schaute hinunter und erkannte jedes der sieben Wurzelreiche. Bald nachdem er Waldwurzel, wodie Landschaft so frisch und angenehm roch, hinter sich gelassen hatte, bemerkte er Wasserwurzel – wo die Seen selbst im Sternenlicht in
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