Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
nicht schlecht, wirklich. Gar nicht schlecht.«
    Dann zog Basilgarrad mit mächtigem Flügelschlag auf das bewaldete Reich zu, das er Heimat nannte.

3
Eine hervorragende Gelegenheit
    Ein guter Schlaf – so eine Kostbarkeit sollte nicht an die Erschöpften verschwendet werden.

    B asilgarrad rollte seinen riesigen Körper zu einem Kreis zusammen und füllte so fast das ganze schüsselförmige Tal. Das war lange einer seiner Lieblingsplätze zum Schlafen gewesen – teils weil hier keine Bäume standen und er nicht von Stämmen, die unter seinem Gewicht zerbrachen, gekitzelt wurde. Und teils weil das Tal im tiefsten Wald im innersten Waldwurzel lag, an einem so abgeschiedenen Platz, dass der Schläfer nicht gestört werden würde. Außer natürlich von Merlin – der ihn überall finden konnte.
    Als seine Lider herabsanken und die leuchtend grünen Feuer seiner Augen bedeckten, erzeugte er einen Geruch nach Sumpflilien und Teichwasser – eines seiner liebsten, beruhigenden Aromen. Bald füllte Lilienduft die Luft und er seufzte zufrieden.
    Er dachte an die Ereignisse des Tages zurück. Sein Kampf mit Lo Valdearg, diesem Mörder, der es gewagt hatte, den Namen von Basilgarrads eigenem Vater anzunehmen, des mächtigsten Drachen alter Sagen – und der sein Verlangen nach den leuchtenden Edelsteinen der Zwerge nicht unterdrücken konnte. Sein Gespräch mit der jungen Urnalda, die nicht glauben mochte, dass er einmal klein gewesen war, sogar noch kleiner als sie. Seine kurze Auseinandersetzung mit den Klauenkondoren und die dankbare Umarmung der Nebelelfen.
    Nichts davon, sagte er sich, hätte geschehen können, bevor er sich von dem mageren kleinen Geschöpf, das er gewesen war, in das riesige verwandelt hatte, das er jetzt war. Das Leben war in diesen Tagen völlig anders!
Und doch,
überlegte er,
empfinde ich die meiste Zeit tief in mir noch genauso.
    Er gähnte, wobei er sein höhlenartiges, zähnebesetztes Maulinneres zeigte, und schloss die Augen ganz. Schläfrig dachte er an ein weiteres Ereignis des Tages: Ein kleinere Balgerei mit einem Oger, dem er auf dem Heimweg irgendwo in den westlichen Ausläufern von Steinwurzel begegnet war. Der haarige Kerl, dessen Körpergeruch so widerlich war wie sein Benehmen, hatte eine ärgerliche Angewohnheit entwickelt: Er riss die Dächer von den Häusern. Bevor er alle Leute darin auffraß.
    Als Basilgarrad den Oger davon abhielt, ein weiteresHaus zu zerstören, und ihn aufforderte, leise davonzugehen, reagierte der Kerl nicht gerade gut. Er riss ein besonders hohes Dach ab und warf es auf Basilgarrad. Was konnte der Drache dann anderes tun, als diesen Plagegeist fort bis ins nächste Reich zu werfen? Nach ein paar Sekunden hörte er einen fernen Aufprall, vermischt mit dem Patschen von Lehm – oder vielleicht dem Körper des Ogers.
    Ja,
dachte er und döste in den Schlaf hinein,
es ist ein großer Tag gewesen. Aber nichts Ungewöhnliches für einen Drachen. Besonders für einen, dem sie einen neuen Namen gegeben haben … Friedens…
    Er schnarchte, dabei gab er einen sanften, beschwichtigenden Ton von sich, der leicht verwechselt werden konnte mit einem Erdrutsch, der einen Hang hinabdonnert, oder einem Tornado, der durch einen Wald kracht.
    Da hörte er klar und laut eine Stimme. Nicht in den Ohren, sondern im Geist. Er wachte auf, öffnete die Augen und knurrte wütend über den Laut, der so grob seinen Schlummer unterbrochen hatte. Doch dabei wusste er, dass alles Knurren nicht helfen würde.
    Denn das war die Stimme seines Freundes Merlin – der war ein guter Zauberer, gewiss, aber jemand ohne Sinn dafür, wann man telepathisch rufen sollte. Zauberer haben unglücklicherweise grässliche Manieren.
    »Basil!«, rief Merlin, es klang ein bisschen atemlos. »Wie geht es dir, alter Freund? Hoffentlich habe ich dich nicht gestört.«
    »Nicht im Geringsten«, dachte der Drache mürrisch. »Du hast mich nur aus dem Schlaf gerissen, dem ersten guten seit …«
    »Ich bin froh, das zu hören«, unterbrach Merlin. Im Hintergrund explodierte etwas heftig. »Äh, ich wollte nur sagen, alter Freund …«
    »Was wolltest du sagen?«
    Peeng!
Eine weitere Explosion hallte im Geist des Drachen wider, gefolgt von einem unverwechselbaren Zischen.
    »Ich wollte nur sagen«, fuhr Merlin fort, »wenn du« –
Peeng!
– »mir das Leben retten willst …« Der Zauberer hielt inne, während etwas prasselte und etwas anderes auf den Boden krachte. »Äh, Basil … dann möchte ich fast
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher