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Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann
Autoren: Thomas A. Barron
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zum Tod verdammen? Durch
     sie lernte ich größere Höhen kennen als auf den Bäumen, auf die ich als Kind geklettert war! Doch ich war der König und für
     die Durchführung der Gesetze verantwortlich! Da kam Rhita Gawr zum ersten Mal zu mir. Er bot mir seine Hilfe an, dafür sollte
     ich ihm helfen ein Problem zu lösen.«
    »Was war das für ein Problem?«
    Stangmar schaute weg. »Rhita Gawr erzählte mir, er habe aus einem Traum erfahren, dass seine größte Gefahr von einem Kind
     ausgehen werde, das halb Mensch und halb Fincayraner sei. Und da er von dir wusste, glaubte er, dass du ihn bedrohen würdest,
     solange du lebst.«
    Ich zitterte von Kopf bis Fuß, und daran war nicht das Schwanken des Bodens schuld. »Also hast du zugestimmt mich zu töten
     statt Elen?«
    »Ich hatte keine Wahl, verstehst du das nicht? Rhita Gawr versprach Elen und ganz Fincayra vor jeder Strafe der Götter für
     das Verbrechen zu beschützen.«
    »Und du versprachst mich in den Kessel zu werfen?«
    »Ja. Irgendwann bevor du dein siebtes Lebensjahr vollendet haben würdest. Während dieser Zeit verheimlichte ich Elen mein
     Versprechen. Ich sagte ihr nur, die Geister hätten zugestimmt, dass sie nicht sterben müsse und du nicht vertrieben würdest.
     Sie war so erleichtert, dass ich es nicht über mich brachte, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie vertraute mir völlig.«
    Seine Stimme klang jetzt wie von weit her. »In diesensieben Jahren wurde mein Bündnis mit Rhita Gawr immer stärker. Und notwendig. Er warnte mich vor dem Plan der Riesen, Fincayra
     in ihre Macht zu bringen. Er half mir unser Land von gefährlichen Feinden zu reinigen. Er gab mir ein Schloss, in dem ich
     wirklich sicher war. Er. . .«
    Der König sank noch mehr in sich zusammen. »Er machte mich zu seinem Sklaven.«
    Von seiner Qual berührt erzählte ich für ihn die Geschichte zu Ende. »Und als Elen – meine Mutter – entdeckte, dass sie nur
     verschont worden war, weil ich sterben sollte, floh sie aus Fincayra und nahm mich mit.«
    Stangmar schaute mich verzweifelt an. »Und so verlor ich schließlich euch beide.«
    »Und noch viel mehr«, sagte Rhia, die neben der Leiche des geköpften Goblinkriegers stand.
    Ich nickte und schaute zu den Ghulen hinüber. Aus irgendeinem Grund hatten sie sich um den Thron geschart und schienen ihn
     mit ihren Körpern zu schützen. Doch obwohl die anderen Soldaten so nah waren, schlug Verdruss weiter wild mit den Flügeln
     und wand und drehte sich. Der Ghul, der ihn hielt, schien nicht zu bemerken, dass der Falke eine Klaue fast freibekommen hatte.
    »Zu wahr«, gestand Stangmar ein. »Rhita Gawr hat mir versichert, dass meine Macht vollkommen sein wird, wenn ich meinen Sohn
     finden und ihn töten kann. Aber in Wirklichkeit meint er, dass ich dann getan habe, was er will – ich habe jede Bedrohung,
     die von dir ausgehen könnte, beseitigt. Also frage ich dich, wer ist jetzt der Herrscher?«
    In diesem Moment traten die Ghule geschlossen vom roten Thron zurück. Die Gruppe teilte sich wie ein Vorhang und gab den Blick
     auf einen undurchdringlichen schwarzen Knoten frei, der sich auf dem Sitz wand. Der unruhige Knäuel, dunkler als die Nebel
     um das Schloss, stieß ein schrilles, kreischendes Zischen aus. Ein eisiger Windstoß begleitete es und ließ mich frösteln bis
     ins Mark.
    »Rhita Gawr!«, rief Stangmar und versuchte verzweifelt vom Boden aufzustehen.
    Der dunkle Knoten sprang vom Thron, flog an Rhia vorbei und landete neben Tieferschneid auf dem Boden. Bevor ich noch Atem
     holen konnte, wickelte er sich völlig um den silbernen Griff. Wie eine dunkle Hand des Bösen hob er das Schwert und schlug
     nach Stangmar, wobei er ihm die Wange vom Ohr bis zum Kinn aufschlitzte. Blut strömte dem König übers Kinn, er heulte vor
     Schmerz und rollte sich auf die Seite.
    Plötzlich erstarrte Stangmar. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Entsetzen zu Zorn. Seine Augen wurden schmal, sein Stirnrunzeln
     verstärkte sich, er ballte die Fäuste, bis sie weiß waren. Dann packte er zu meinem Entsetzen das Schwert und sprang auf die
     Füße. Stolz und stark trotz seines blutigen Gesichts stand er neben mir.
    »Hilf uns!«, schrie ich.
    Doch statt sein Schwert auf den schwarzen Knäuel zu richten, der Tieferschneid umschlang, zielte er damit direkt auf mich.
     »Du bist ein Narr, Junge! So leicht sind wir nicht zu besiegen.«
    Ich schaute weg. »Aber du hast gesagt . . .«
    »Wir haben nichts von Bedeutung gesagt«,
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