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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
Autoren: Patricia Briggs
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Wolf nicht belügen, Liebling.« Er stieß den Atem aus, zu heftig, als dass es ein Seufzer sein konnte. Dann fuhr er sich schnell durch die Haare, um seine überschüssige Energie loszuwerden. Pflichtgemäß stand es jetzt in den kleinen Locken vom Kopf ab, die er normalerweise zu kurz hielt, als dass sie anders aussehen könnten als
ordentlich und gut gepflegt. »Über wen rede ich hier?«, fragte er, aber ich ging nicht davon aus, dass die Frage an mich gerichtet war. »Das hier ist Mercy. Selbst im besten Fall ist der Versuch, dich dazu zu bringen, über Persönliches zu reden, ungefähr wie Zähne ziehen. Dich dazu zu bringen, mit einem Fremden zu reden …«
    Ich hatte mich nie für besonders verstockt gehalten. Eigentlich war ich sogar immer wieder beschuldigt worden, eine große Klappe zu haben. Samuel hatte mir mehr als einmal mitgeteilt, dass ich wahrscheinlich länger leben würde, wenn ich endlich mal lernen würde, das Maul zu halten.
    Also wartete ich schweigend darauf, dass Adam sich entschied, was er tun wollte.
    Der Raum war nicht kalt, aber ich zitterte trotzdem ein wenig – musste Nervosität sein. Wenn Adam sich allerdings nicht beeilte und bald etwas tat, dann würde ich mich im Bad übergeben müssen. Und seitdem Tim mir eine Überdosis Feen-Trank eingeflößt hatte, hatte ich zu viel Zeit damit verbracht, die Porzellanschüssel anzubeten, um dieser Vorstellung unvoreingenommen gegenüberzustehen.
    Adam beobachtete mich nicht, aber das musste er auch nicht. Gefühle haben einen Geruch. Er drehte sich mit gerunzelter Stirn zu mir um und musterte meinen Zustand mit einem allumfassenden Blick.
    Er fluchte, stiefelte zu mir zurück und schlang seine Arme um mich. Dann zog er mich eng an sich, gab dabei beruhigende, tief aus der Kehle kommende Laute von sich und wiegte mich sanft.
    Ich atmete tief die Luft ein, die mit Adams Geruch geschwängert war, und bemühte mich, nachzudenken. Normalerweise
würde mir das nicht schwerfallen. Aber normalerweise hing ich auch nicht fast nackt in den Armen des heißesten Mannes, den ich kannte.
    Ich hatte missverstanden, was er gewollt hatte.
    Um mich noch einmal zu versichern, räusperte ich mich. »Als du gesagt hast, dass du heute eine Antwort auf deinen Antrag brauchst – da hast du nicht Sex gemeint?«
    Sein Körper zuckte ein wenig, als er lachte, und er rieb seine Wange über mein Gesicht. »Also hältst du mich für die Art von Mann, die so etwas tun würde? Nach dem, was vor gerade mal einer Woche passiert ist?«
    »Ich dachte, das sei notwendig«, murmelte ich und fühlte, wie Blut in meine Wangen stieg.
    »Wie lang genau warst du im Rudel des Marrok?«
    Er wusste, wie lang. Er wollte nur, dass ich mich dumm fühlte. »Verpaarung war nichts, worüber jeder mit mir geredet hätte«, erklärte ich ihm verteidigend. »Nur Samuel …«
    Adam lachte wieder. Eine Hand lag auf meiner Schulter, die andere bewegte sich in einer leichten Liebkosung über meinen Po. Das hätte kitzeln sollen, tat es aber nicht. »Und ich wette, dass er dir zu diesem Zeitpunkt nur die Wahrheit, die absolute Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt hat.«
    Ich klammerte mich fester an ihn – irgendwie waren meine Hände in seinem Kreuz gelandet. »Wahrscheinlich nicht. Also brauchtest du nur meine Zustimmung?«
    Er grunzte. »Das wird mit dem Rudel nicht helfen, nicht, bis es wirklich ist. Aber nachdem Samuel aus dem Weg ist, dachte ich, du wärst fähig zu entscheiden, ob du interessiert bist oder nicht. Wenn du nicht interessiert wärst, könnte
ich anfangen, darüber hinwegzukommen. Wenn du hingegen zustimmst, die Meine zu werden, dann kann ich auf dich warten, bis die Hölle zufriert.«
    Seine Worte klangen vernünftig, aber sein Geruch sagte mir etwas anderes. Er verriet mir, dass mein vernünftiger Tonfall seine Sorgen beruhigt hatte und er jetzt an etwas anderes dachte als an unsere Diskussion.
    Na gut. So nah an seinem Körper konnte ich fühlen, wie sein Herz raste, weil er mich wollte … jemand hatte mir einmal gesagt, dass die Begierde eines anderen das beste Aphrodisiakum sei. Für mich stimmte das auf jeden Fall.
    »Natürlich«, sagte er, immer noch mit dieser seltsam ruhigen Stimme, »ist warten in der Theorie viel einfacher als in der Realität. Ich möchte, dass du mir sagst, dass ich mich zurückziehen soll, okay?«
    »Mmmm«, meinte ich. Er brachte eine Sauberkeit mit sich, die das Gefühl von Tim viel besser von meiner Haut wusch als die Dusche – aber
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