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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
Autoren: Patricia Briggs
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nur, wenn er mich berührte.
    »Mercy.«
    Ich senkte die Hände, ließ sie in den Bund seiner Jeans gleiten und grub sanft meine Nägel in seine Haut.
    Er knurrte noch etwas, aber keiner von uns hörte zu. Er drehte den Kopf und legte ihn schief. Ich erwartete ›heftig‹ und bekam ›spielerisch‹, als er mich sanft in die Unterlippe biss. Die Härte seiner Zähne jagte ein Kribbeln bis in meine Fingerspitzen und schoss auch an den Knien vorbei bis in meine Zehen. Mächtige Dinger, Adams Zähne.
    Ich zog meine plötzlich zitternden Hände nach vorne, um am Knopf seiner Jeans herumzuspielen. Adam riss den Kopf hoch und legte eine Hand auf meine.
    Dann hörte ich es auch.

    »Deutsches Auto«, sagte er.
    Ich seufzte und ließ mich gegen ihn sinken. »Schwedisch«, verbesserte ich ihn. »Vier Jahre alter Volvo-Kombi. Grau.«
    Er schaute mich überrascht an, aber dann breitete sich Verstehen auf seinem Gesicht aus. »Du kennst das Auto.«
    Ich stöhnte und versuchte, mich an seiner Schulter zu verstecken. »Verdammt, verdammt. Es stand in der Zeitung.«
    »Wer ist es, Mercy?«
    Kies knirschte und die Scheinwerfer erhellten kurz mein Fenster, als das Auto in meine Einfahrt fuhr. »Meine Mom. Ihr Timing ist furchtbar. Ich hätte daran denken sollen, dass sie von der … davon lesen würde.« Ich wollte das, was mir passiert war, das, was ich mit Tim gemacht hatte, nicht beim Namen nennen. Zumindest nicht, während ich quasi nackt in Adams Armen stand.
    »Du hast sie nicht angerufen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste, dass ich es hätte tun sollen. Aber das war so eine Sache gewesen, der ich mich einfach nicht stellen wollte.
    Adam lächelte jetzt. »Zieh du dich an. Ich gehe und halte sie auf, bis du bereit bist, rauszukommen.«
    »Dazu werde ich niemals bereit sein«, erklärte ich ihm.
    Er wurde ernst und lehnte seine Stirn an meine. »Mercy. Es kommt in Ordnung.«
    Dann ging er und schloss die Schlafzimmertür hinter sich, als es zum ersten Mal an der Haustür klingelte. Es klingelte noch zweimal, bis er sie öffnete, und das nicht, weil er langsam war.
    Ich schnappte mir Klamotten und dachte fieberhaft darüber
nach, ob wir die Teller vom Abendessen abgewaschen hatten. Wenn Samuel dran gewesen wäre, hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Ich wusste, dass ihr die Teller völlig egal sein würden – aber dieser Gedanke lenkte mich von der wachsenden Panik ab.
    Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, sie anzurufen. Ich würde mich vielleicht in zehn Jahren dafür bereit fühlen.
    Ich zog meine Hosen an und blieb barfuß, während ich verzweifelt nach einem BH suchte.
    »Sie weiß, dass Sie hier sind«, erklärte Adam auf der anderen Seite der Tür – als ob er daran lehnen würde. »Sie kommt in einer Minute.«
    »Ich weiß nicht, für wen Sie sich halten« – die Stimme meiner Mutter war tief und hatte einen gefährlichen Unterton –, »aber wenn Sie mir nicht sofort aus dem Weg gehen, ist es auch völlig egal.«
    Adam war der Alpha-Werwolf an der Spitze des ansässigen Wolfrudels. Er war zäh. Er konnte richtig gemein sein, wenn er musste – und er hätte nicht den Hauch einer Chance gegen meine Mom.
    »BH, BH, BH«, sang ich, als ich einen aus dem Wäscheeimer zog und ihn vorne schloss. Dann drehte ich das Ding so schnell, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn ich mir selbst eine Verbrennung verpasst hätte. »Hemd, Hemd.« Ich durchwühlte meine Schubladen und entdeckte und verwarf zwei T-Shirts. »Sauberes Hemd, sauberes Hemd.«
    »Mercy?«, rief Adam ein wenig verzweifelt – wie gut ich dieses Gefühl doch kannte.
    »Mom, lass ihn in Ruhe!«, schrie ich. »Ich komme gleich.«

    Frustriert starrte ich mein Zimmer an. Ich musste irgendwo ein sauberes Oberteil haben. Ich hatte gerade noch eines angehabt – aber das war bei der Suche nach einem BH verschwunden. Schließlich zog ich ein T-Shirt an, auf dessen Rücken 1984: Regierung für Dummies stand. Es war sauber, oder zumindest stank es nicht zu schlimm. Der Ölfleck auf der Schulter wirkte permanent.
    Ich holte tief Luft und öffnete die Tür. Ich musste mich an Adam vorbeischieben, der im Türrahmen lehnte.
    »Hey, Mom«, sagte ich fröhlich. »Ich sehe, du hast meinen –« Was? Gefährten? Ich ging nicht davon aus, dass das etwas war, was meine Mutter hören musste. »Ich sehe, du hast Adam schon kennengelernt.«
    »Mercedes Athena Thompson«, blaffte meine Mutter. »Erklär mir, warum ich das, was geschehen ist, aus der Zeitung
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