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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
Autoren: Patricia Briggs
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Bett, während ich duschte, und er war immer noch da, als ich zurückkam. Ich zog mir eines von Adams Flanellhemden an, weil die Nächte inzwischen ziemlich frisch waren und mein Mitbewohner die Heizung nicht hochdrehen wollte. Und weil es nach Adam roch.
    Als es an der Tür klingelte, zog ich mir eine Hose über und ließ den Wanderstab, wo er war.
    Marsilia stand auf der Veranda. Sie trug Hüftjeans und einen tief ausgeschnittenen schwarzen Pulli.
    »Mein Brief wurde heute Abend geöffnet«, sagte sie.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und bat sie nicht ins Haus. »Das stimmt. Ich habe ihn Stefan gegeben.«
    Sie tappte ungeduldig mit dem Fuß. »Hat er ihn gelesen?«
    »Sie haben seine Leute nicht wirklich umgebracht«, erklärte ich mit gelangweilter Stimme. »Sie haben sie nur verletzt und seine Verbindung zu ihnen zerrissen, damit er denken musste, sie wären gestorben.«
    »Du missbilligst das?« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Jeder andere Herr hätte sie umgebracht – es wäre einfacher gewesen. Wäre er ganz er selbst gewesen, hätte er gewusst, was wir getan haben.« Sie lächelte mich an. »Oh, ach so. Du hast dir Sorgen um seine Schafe gemacht. Besser ein bisschen Schmerz und noch am Leben sein, denkst du nicht auch?«
    »Warum sind Sie hier?«, fragte ich.
    Ihr Gesicht wurde ausdruckslos und ich dachte schon, sie würde nicht antworten. »Weil der Brief gelesen wurde und Stefan nicht gekommen ist.«
    »Sie haben ihn gefoltert«, sagte ich wütend. »Sie haben
ihn fast zu etwas gezwungen, was er niemals freiwillig getan hätte …«
    »Ich wünsche mir, er hätte dich getötet«, erklärte sie mir ernst. »Doch das hätte ihn verletzt. Ich kenne Stefan. Ich kenne seine Selbstbeherrschung. Du warst niemals in Gefahr.«
    »Er glaubt das nicht«, gab ich zurück. »Und jetzt werfen Sie ihm ein Almosen hin. ›Schau, Stefan, wir haben deine Leute nicht wirklich umgebracht. Wir haben dich gefoltert, dich verletzt, dich im Stich gelassen – aber alles für einen guten Zweck. Wir wollten, dass Andre stirbt, und haben zugelassen, dass du dich monatelang mit Schuldgefühlen quälst, weil es unserem Zweck diente‹. Und Sie wundern sich, warum er nicht zu Ihnen zurückkam.«
    »Er versteht«, sagte sie.
    »Das tue ich.« Stefans Hände landeten auf meinen Schultern und er zog mich ein paar Zentimeter von der Türschwelle zurück. »Ich verstehe das Warum und das Wie.«
    Sie starrte ihn an … und für einen Moment konnte ich sehen, wie alt und müde sie war. »Für das Wohl der Siedhe«, erklärte sie ihm.
    Er stützte sein Kinn auf meinen Kopf. »Ich weiß.« Dann legte er beide Arme auf Brusthöhe um mich und zog mich an sich. »Ich werde zurückkommen. Aber nicht jetzt sofort.« Er seufzte in mein Haar. »Morgen. Ich werde meine Leute morgen abholen.« Dann war er verschwunden.
    Marsilia schaute mich an. »Er ist ein Soldat. Er weiß, was es bedeutet, sich für das große Ziel aufzuopfern. Das ist es, was Soldaten tun. Es ist nicht die Folter, die er mir nicht verzeihen kann. Auch nicht, dass ich ihn in Bezug auf seine
Leute getäuscht habe. Er ist so wütend, weil ich dich in Gefahr gebracht habe.« Und dann sagte sie sehr ruhig: »Wenn ich dich töten könnte, würde ich es tun.«
    Und sie verschwand, genau wie Stefan.
    »Ebenso«, erklärte ich dem Platz, wo sie eben noch gestanden hatte.

    Ende - Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger

DANKSAGUNG
    E s gibt Dutzende Leute, die mir bei dieser Aufgabe geholfen haben, aber besonders dankbar bin ich denen, die von jetzt auf gleich mein Manuskript genau unter die Lupe genommen haben – Mike Briggs, Dave und Katharine Carson, Laurie Martin, Jean Matteaucci, Anne Peters, Kaye Roberson und Anne Sowards. Ich möchte mir auch die Zeit nehmen, den Leuten zu danken, die so hart gearbeitet haben, um herauszufinden, dass es wirklich möglich ist, eine Silberkugel zu gießen – Mike Briggs, Dr. Kevin Jaansalu, Dr. Kyle Roberson und Tom Lenz.

Titel der amerikanischen Originalausgabe
BONE CROSSED
Deutsche Übersetzung von Vanessa Lamatsch

    Deutsche Erstausgabe 04/2010
Redaktion: Charlotte Lungstrass
    Copyright © 2009 by Hurog, Inc.
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, KM, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH

    Umschlaggestaltung: Animagic, Bielefeld
Karte: Andreas Hancock
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

    www.heyne.de
www.heyne-magische-bestseller.de

    eISBN: 978-3-641-08699-2
    www.randomhouse.de
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