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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
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Verschwinden keine Flotte hinterlassen, ja, nicht einmal den Anschein einer Flotte, sondern nur die zerschlagenen Überreste getroffener Schiffe, deren Besatzungen von dem über sie hereingebrochenen Unheil zu verwirrt waren, um den wieder erschienenen Flotten der Streitkräfte Shermans wirksamen Widerstand entgegenzusetzen. Blind feuerten Einzelwesen ihre Waffen ab, nicht auf Befehl ihrer Vorgesetzten, denn außer auf einer Handvoll Schiffen war die Feuerkontrolle zusammengebrochen. Die Tatsache ihrer unwirksamen Einzelverteidigung besiegelte ihr Schicksal, denn jedes Schiff, welches feuerte, wurde von den irdischen Streitkräften zerstört. Die Rihnaner waren in ihrer eigenen Falle gefangen, denn die Besatzungen, die sie befehligten, waren nicht Rihnaner. Sie fingen nicht einmal an, die Kräfte zu verstehen, mit denen sie im Kampf lagen. Ihrer Erfahrungen wegen hatten sie angenommen, daß die rihnanische Technologie unbesiegbar wäre, und als sie versagte, waren sie verzweifelt. Sie sahen, wie ihre Schwesterschiffe in den schrecklichen Feuerstößen ihrer Widersacher verschwanden, und ihre Disziplin brach zusammen. Dutzende von Schiffen wurden einfach deshalb zerstört, weil ihre Mannschaften den Glauben an die Allmächtigkeit der rihnanischen Kultur verloren hatten.
     
    *
     
    In einer halben Stunde war alles vorbei. Die genaue Anzahl der rihnanischen Schiffe, die zerstört wurden, konnte nicht genau festgestellt werden, doch schienen es über dreitausend Schiffe zu sein, die diese Schlacht gekostet hatte. Die irdischen Verluste betrugen einhundertsechzehn Schiffe. Dreiundvierzig wurden beschädigt. Es war die erste und letzte große Raumschlacht in der Geschichte der Milchstraße. Die anderen beiden rihnanischen Flotten, die sich auf den Hilferuf ihrer Kameraden rasch näherten, fanden nur die glühenden Überreste jener einst so mächtigen Maschinerie, die ihre dritte Armada gewesen war. Von den wenigen Überlebenden hörten sie Berichte, die das wirkliche Grauen der Szene weit übertrafen. Sie hörten von Geisterflotten, von unbesiegbaren, entsetzlichen Waffen, die alles auf ihrem Wege zerstörten, und von einer teuflischen Rasse mit geheimnisvollen Kräften, deren Flotte gerade manövrierte, um die beiden verbliebenen Flotten anzugreifen.
    Das war in der Tat der Fall, denn Sherman hatte den Hauptteil seiner Flotte unter die Deckung des Feldes zurückgezogen und gruppierte seine Kräfte um, damit sie den neuen Gegner recht bald überfallen konnten. Die Schwadronen Thorntons, deren Verluste geringfügig waren, hatten sich in der entgegengesetzten Richtung abgesetzt, um den Befehl eines neuen Angriffes im Rücken des Feindes abzuwarten, wenn das Gefecht für Sherman zu heiß wurde.
    Zwölf Stunden nach der ersten Begegnung setzte Sherman wieder zum Angriff an. Mit drei Aufklärern, die der Hauptmacht zur Sicherung vorausflogen, zog er herbei. Er wollte versuchen, dem Feind eine erhebliche Schlappe beizubringen, während er noch unter dem Schock schwankte, den ihm das Massaker seiner Hauptflotte verursacht haben mußte. Mit beinah mechanischer Präzision tauchten die irdischen Kräfte aus dem Feld direkt in Feuerweite ihrer Beute auf. Die plötzlichen Schläge spalteten die erste Reihe der rihnanischen Kreuzer. In vier getrennten Abschnitten lagen sie für den Angriff bereit, der von hinten erfolgen sollte. Das erste Feuer richtete nur geringen Schaden an. Es war nur dazu bestimmt, den Gegner zu zermürben, was auch gelang.
    Die Rihnaner flohen, bevor Sherman sie in ein Gefecht verwickeln konnte. Thorntons Schiffe feuerten keinen Schuß und kamen überhaupt nicht mehr in Feindberührung. Das Ganze war in zwei Stunden abgewickelt, und der Sieg war so überragend, wie ihn Brady sich nie erträumt hätte. Die Besatzungen der rihnanischen Schiffe, die nicht geflohen waren, wurden gefangengenommen. Sie waren eifrig bemüht, zu beteuern, daß sie ihren Befehlshabern nur widerwillig gedient hätten. Es war eine Wiederholung der Vorgänge, welche die Eroberung der Centauraner begleitet hatten. Nur allzu deutlich zeigte sich, wie völlig unvorbereitet die Rihnaner selbst der leisesten Bedrohung ihres großen Imperiums gegenüberstanden.
    Als der vollkommene Sieg der irdischen Kräfte sicher war, handelte Sherman rasch. Er entsandte Kommandos, aus jeweils zwanzig Schiffen bestehend, um die benachbarten Systeme unter Kontrolle zu nehmen und damit den irdischen Einflußbereich zu erweitern. Gleichzeitig sicherte er dem
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