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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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„Tatsache ist, daß wir uns auch darüber gewundert haben“, fuhr er fort. „Darum haben wir den Stift entfernt, der verhinderte, daß der Knopf zu weit gedreht wird. Nun werden wir sehen, was passiert, wenn die Nadel die ganze Skala entlanggleitet.“
    Er hielt nicht ein, als die Nadel die rote Linie auf der Skala erreicht hatte, sondern fuhr fort, alle verfügbare Kraft in die Projektoren der Schutzstrahlung zu leiten. „Natürlich“, meinte er sanften Tones, „könnte dies das ganze Schiff in ein besseres Jenseits befördern.“
    Sherman und Murphy beobachteten angespannt. Keiner von beiden wagte zu sprechen. Das Summen der Generatoren stieg im Tonfall, während die Nadel langsam um die Skala schwang, bis sie endlich am entgegengesetzten Ende stehenblieb. Wilson ließ die Hand heruntersinken und betrachtete nachdenklich die Skala. Dann wandte er sich um und schaute aus dem Port.
    „Draußen scheint es ein wenig dunkel geworden zu sein“, teilte er ihnen mit.
    Sherman fluchte und ging, von Murphy dicht gefolgt, auf einen anderen Port zu. Wie Wilson gesagt hatte, war es draußen vor dem Schiff pechschwarz. Selbst die Lichter im Kontrollraum warfen keinen Schatten. Ihre Strahlen vermochten nicht, in die stygischen Tiefen zu dringen.
    „Wenn ich raten sollte“, bemerkte Wilson lässig, „so würde ich sagen, daß unser Schiff jetzt von draußen völlig unsichtbar ist.“
    „So wurde das also gemacht!“ knurrte Sherman. „Unter diesem Deckmantel konnten sie sich davonschleichen, und wir hätten nie mehr etwas erfahren.“
    „Nein, das glaube ich nicht“, antwortete Wilson. „Wie Sie soeben sagten, bedarf es ungefähr fünfundneunzig Prozent der auf dem Schiff verfügbaren Energie, um das Feld aufrechtzuerhalten. Einmal eingeschaltet, können sie sich keinen Fingerbreit bewegen. Ich nehme an, sie sind genau da geblieben, wo sie waren, und haben ein paar Stunden gewartet, bis Murphy fort war.. Dann sind sie wieder aus ihrem Versteck herausgekrochen und nach Hause geschwirrt.“
    Murphy wandte sich zu ihm um. „Sie meinen, wenn ich geblieben wäre …?“
    Wilson nickte. „Sie wären wahrscheinlich direkt unter Ihrer Nase wieder zum Vorschein gekommen.“
    Murphy fluchte. Wilson wandte sich um und begann, die Nadel wieder in ihre normale Position zurückzudrehen.
    „Halt!“ rief Sherman. „Angenommen, jemand ist an die Stelle gewandert, an welcher wir wieder zum Vorschein kommen werden?“
    „Keine Angst“, sagte Wilson. „Ich habe um das Schiff herum einen Bezirk abgesteckt und jedermann verwarnt, was auch immer geschehen mag, diesen Bezirk zu betreten.“
    Er drehte schneller an dem Knopf, und plötzlich flutete von draußen wieder das Tageslicht herein, als das Schiff sichtbar wurde. Mit wachsender Erheiterung beobachteten Sherman und Murphy die bestürzten Grimassen und Gebärden der draußen versammelten Menschen und Centauraner.
    „Sie scheinen verstört zu sein“, bemerkte Wilson, der hinter sie getreten war.
    „Ja. Ich denke, wir werden in meinem Büro darüber sprechen“, antwortete Sherman.
    Nach den ungestümen Fragen der Neugierigen, durch die sie sich erst einen Weg bahnen mußten, war Shermans Büro ein Hafen des Friedens. Murphy war froh, als er die Tür hinter dem Lärm draußen schließen konnte. Jeder, der nahe genug war, um sich vernehmbar zu machen, hatte wissen wollen, was geschehen war.
    „Nun“, meinte Sherman, als sie sich niedergelassen hatten, „Sie müssen wohl noch andere Gedanken darüber haben, Wilson?“
    „Ein paar“, gab der Wissenschaftler zu, „obwohl ich im Augenblick eher dazu geneigt wäre, alle unsere Geistesgrößen auf der Erde von hier zur Hölle zu schicken, weil sie das nicht vorher entdeckt haben. Als sie erst einmal hinter das Geheimnis der Schutzstrahlen gekommen waren, haben sie sich nicht mehr die Mühe gemacht, weiterzusuchen. Ich nehme an, ich kann ihnen daraus keinen Vorwurf machen, denn ich hätte mir selbst auch nichts weiter dabei gedacht, es sei denn, ich hätte nach irgend etwas Außergewöhnlichem gesucht. Meine Meinung ist, die Leitungen für die Schutzstrahlungen haben einen Doppeleffekt. Bei geringer Energiezufuhr sind sie nur für die Schutzhülle da, aber bei Maximaleinstellung vollbringen die Energiekreise so etwas Ähnliches wie eine Krümmung des Raumes. Sie nehmen alles, was im Innern des Feldes liegt, direkt aus dem normalen Raum heraus.“
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum das nicht vorher entdeckt wurde“,
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