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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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entspricht nicht den Vorstellungen, die ich mir von einem Wissenschaftler gemacht habe, Kommandant.“
    „Meinen auch nicht“, grinste Murphy. „Aber Brady hielt sehr viel von ihm, und ich weiß, daß Hartmann ihn sehr hoch schätzt, Sir.“
    „Na, das sollte wohl als Empfehlung genügen. Ich muß aber doch sagen, daß er eher wie ein Schwergewichtler der Flotte als wie ein Wissenschaftler aussieht.“
     
    *
     
    Wilson verlor am nächsten Tage keine Zeit. Sehr früh schon fand er sich in Shermans Büro ein und forderte ein paar Dutzend elektronischer Techniker an, die ihm und seinen beiden Assistenten helfen sollten. Seine Forderungen wurden bereitwilligst erfüllt, und Wilson stürzte sich auf seine Aufgabe.
    Sherman und Murphy waren zunächst der Meinung, er benötigte das Fahrzeug nur, um es zu inspizieren, um festzustellen, um was für eine Art von Schiff es sich bei dem verschwundenen handelte. Schon nach den ersten Stunden wurde es offenbar, daß dies nicht der Fall war. Murphy war nicht wenig erstaunt, als er zur Mittagszeit im Kasino erfuhr, daß Wilson dem Schiff die Eingeweide Stück für Stück aus dem Leib riß. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr sorgte er sich. Was für ein Spiel, um alles in der Welt, mochte Wilson spielen? Er konnte doch bestimmt nicht erwarten, etwas in dem Schiff zu finden. Er machte nichts anderes, als was er schon vor Jahren in seinem Laboratorium auf der Erde gemacht hatte. Nun verschwendete er seine Zeit.
    Im Laufe des Nachmittags äußerte er seine Gedanken Sherman gegenüber, und der Admiral stimmte zu.
    „Ich hätte gedacht, daß es jetzt der Arbeiten im Labor bedarf, und sehe wenig Sinn darin, ein Schiff auseinanderzureißen. Ich denke, wir gehen hinunter und sehen uns das einmal an.“
    Sie fanden Wilson im Hauptkontrollraum des centauranischen Kreuzers. Sein Gesicht und seine Hände waren ölverschmiert. Er sang mit tiefem Baß, abscheulich falsch, eine Ballade.
    „Heda, Admiral! Heda, Murphy!“ grüßte er sie. „Sie kommen wohl, um nachzusehen, wie weit wir sind, hm? Ist noch ein bißchen früh, wissen Sie.“
    „Ich glaube nicht, Professor“, gab Sherman zurück. „Wir haben uns sogar in der Tat gefragt, warum Sie hier Ihre Zeit verschwenden. Schließlich“, fügte er mit einem versöhnlicheren Lächeln hinzu, „ist es nicht wahrscheinlich, daß Sie etwas finden werden.“
    „Meinen Sie?“ Wilson beäugte das Paar. „Warum nicht?“
    „Nun, das ist klar“, warf Murphy ein.
    „Was es auch immer gewesen sein mag,. das die Rihnaner für ihr Verschwinden gebraucht haben, ich glaube kaum, daß Sie es hier finden werden. Ich sage Ihnen, die Centauraner waren ebenso erstaunt wie wir.“
    „Sie nehmen an, das Schiff war mit Rihnanern bemannt?“
    „Nun schließlich“, Murphy winkte verzweifelt mit der Hand – „muß es so gewesen sein. Als sich Brady zu ihnen an Bord begab, erkannten sie, daß er von der Erde kam.“
    „Warum haben sie es nicht im ersten Augenblick erkannt?“ fragte Wilson.
    Keine Antwort.
    „Meine Meinung ist“, fuhr Wilson fort, „es befanden sich einige Rihnaner an Bord jenes Schiffes, das aber, abgesehen davon, genau das war, was es sein sollte, nämlich ein Frachter aus der Lyragruppe. Er diente ebenso als Pfadfinder wie Ihr Schiff. Die Tatsache, daß die Rihnaner keine eigenen Schiffe haben, ist uns bekannt. Sie benutzten die Fahrzeuge der anderen Rassen, wenn sie welche benötigten, genauso wie auch Sie es getan haben.“
    „Und?“ fragte Sherman.
    „Wir wissen auch“, fuhr Wilson unbeirrt fort, „daß die Schiffe einer Rasse, abgesehen von geringfügigen Einzelheiten, ziemlich genauso sein müssen wie die einer anderen Rasse, da schließlich alle nach rihnanischem Vorbild gebaut wurden. Ich denke, daß dieses Schiff“ – er trat ein paarmal mit dem Fuß auf den Boden – „wahrscheinlich ein genaues Duplikat von dem ist, das Ihnen draußen begegnete. Wenn das der Fall ist, dann sollte es den Apparat enthalten, der für das Verschwinden verantwortlich war.“
    „Er hätte ebenso gut auf dem anderen Schiff angebracht werden können, als die Rihnaner beschlossen, es zu gebrauchen“, sagte Murphy.
    „Das kann sein“, stimmte Wilson zu, „ist aber sehr unwahrscheinlich. Schließlich haben die Rihnaner seit Tausenden von Jahren gewußt, daß keine andere Rasse sich irgendeiner ihrer Waffen bemächtigen kann, denn sie mußten erst im Gebrauch ihrer Waffen belehrt werden. Warum hätten sie sich den Kopf über
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