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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Autoren: Lan Wright
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etwas zerbrechen sollen, von dem sie nicht wußten, daß es existierte?“
    Sherman gestikulierte wütend. „Das alles wissen wir. Warum sollte es aber so sein?“
    „Fragen Sie mich nicht“, zuckte Wilson die Schultern, „es ist aber so. Jedenfalls sehe ich es so. Was auch immer der Apparat sein mag, er ist wahrscheinlich in allen Schiffen ähnlichen Typs eingebaut, unabhängig von einzelnen Rassen. Alles, was ich tun brauche, ist, ihn zu finden. Und jetzt, wenn Sie mich entschuldigen wollen.“ Er grinste sie an.
    „Jaja, natürlich.“ Shermans Gesicht überflog eine leichte Röte. „Kommen Sie zu mir, wenn Sie etwas brauchen.“
    „Werde ich tun.“
    Als sie das Schiff verlassen hatten, sah Sherman Murphy mit hilfloser Entrüstung an. „Und was nun?“ fragte er. jetzt war die Reihe zu erröten an Murphy. „Ich nehme an, er weiß, was er tut, Sir.“
    „Ich hoffe es“, knurrte Sherman.
     
    *
     
    Langsam und ergebnislos verstrichen zwei Tage. Murphy bekam Wilson nur bei den Mahlzeiten in der Offiziersmesse zu sehen, wenn der Wissenschaftler in ölverdrecktem Arbeitsanzug, meist fröhlich pfeifend und immer überwältigend guter Laune, zum Essen kam. Am ersten Morgen beim Frühstück hatte Murphy seinen Blick eingefangen und ihn mit Interesse gefragt: „Schon Glück gehabt?“ Worauf Wilson grinsend geantwortet hatte: „Nein, noch nicht.“
    Seitdem hatte Murphy ihn nicht mehr zu fragen brauchen. Sobald Wilson die Messe betreten und ihn erspäht hatte, winkte er ihm fröhlich mit seiner Gabel oder seinem Löffel zu und rief: „Nein, noch nicht.“ Das geschah mit einer so guten Laune, daß sie bei Murphy Übelkeit erregte.
    Trotzdem brachte es Murphy nicht über sich, den großen, breitschultrigen Wissenschaftler zu verachten. Sein Verhalten glich zu sehr dem eines riesenhaften Schulbuben, daß es in eigenartiger Weise mit seiner wissenschaftlichen Anschauungsart im Widerspruch zu stehen schien. Manchmal fragte sich Murphy, ob Wilson wirklich so glänzend war, wie es sein Ruf verhieß. Aber er wußte, daß diese Fragen sinnlos waren.
    Es war am Nachmittag des dritten Tages, da Wilson mit der Untersuchung des Schiffes begonnen hatte. Wie gewöhnlich kam der Wissenschaftler pfeifend in die Messe. Der Anzug war noch verdreckter als sonst. Murphy war gereizt und meinte, daß er ein erneutes: „Nein, noch nicht“, nicht mehr ertragen könne. Daher fuhr er mit seiner Mahlzeit fort, als sei ihm die Anwesenheit des Wissenschaftlers an der Theke der Messe entgangen.
    Nachdem er sein Essen entgegengenommen hatte, verließ Wilson die Theke. Zu Murphys Überraschung und innerlichen Widerwillen überquerte er den Raum und ließ sich ihm gegenüber am Tisch nieder.
    „Heda, Murphy!“ rief er fröhlich.
    „Heda, selber“, gab Murphy zurück und setzte seine Mahlzeit fort, während er innerlich erwog, warum Wilson wohl seine Gesellschaft suchen mochte.
    Wilson machte keinen Versuch, ihn darüber aufzuklären. Herzhaft rieb er sich die Hände und bemerkte: „Ihr Burschen kriegt hier ein ausgezeichnetes Futter.“
    Interesselos zuckte Murphy die Schultern und meinte: „Es könnte besser sein.“
    Mit allen Anzeichen eines vortrefflichen Appetits stürzte sich Wilson auf sein Essen. Nach ein paar gierig verschlungenen Happen wedelte er seine Gabel vor Murphys Nase hin und her und fragte mit dem Flüsterton eines Verschwörers: „Haben Sie schon etwas bemerkt?“
    Murphy blinzelte ebenfalls. „Ich habe heute kein ‚Nein, noch nicht’ zu Ihnen gesagt.“
    Einen Augenblick lang starrte Murphy vor sich hin, bis ihm die Bedeutung dieser Worte aufging. „Sie meinen, Sie haben etwas gefunden?“
    „Hm, ja! Ich nehme es an.“
    „Was ist es?“
    „Kommen Sie nach dem Essen zu dem Schiff hinunter, und ich werde es Ihnen und dem Admiral zeigen. Ich habe ihn schon vor dem Essen angerufen.“
    „Was ist es?“ beharrte Murphy.
    „Vielleicht nichts“, gab Wilson unerschütterlich zurück. „Andererseits aber …“ Er blinzelte erneut. „Na ja. Kommen Sie, und sehen Sie es sich selber an. Sagen wir um zwei Uhr.“ Dann weigerte er sich, noch irgend etwas über die Sache zu reden, so sehr ihn Murphy auch darum bat.
     
    *
     
    Um ein Uhr war Murphy mit dem Essen fertig. Er hatte es aufgegeben, noch etwas aus Wilson herauszubekommen. Er ließ Wilson zurück, nachdem er ihm versprochen hatte, um zwei Uhr beim Schiff zu sein.
    Viertel vor zwei begab er sich zu Shermans Büro und fand den Admiral gerade, als dieser
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