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Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Titel: Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus
Autoren: Martin Clauß
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ihn. Noch am selben Abend suchte er Konzelmann in seinem unterirdischen Labor auf und …
    Es war furchtbar gewesen. Um ein Haar hätte er den armen Teufel umgebracht. Nur mit einer übermenschlichen Anstrengung hatte er sich zügeln und den Raum verlassen können, ehe er das Lebenslicht des Doktors ausblies.
    Der Mann, der den wehrlosen Dr. Konzelmann feige zusammengeschlagen hatte, war niemand anderes als Georg Jergowitsch gewesen, der sanfte, hünenhafte Georg!
    Und nun befand er sich auf dem Weg zu demjenigen, der dafür verantwortlich war. Poster würde teuer dafür bezahlen, dass er mit Menschen umsprang, als wären sie Figuren in einem Spiel.

7
    Georg fiel es nicht schwer, das Haus zu finden. Es passte zu dem Philipp Poster, den er damals kennen gelernt hatte – eine altertümliche Villa, davor der dunkle Luxusschlitten. Als der Student seinen Kleinwagen mit quietschenden Reifen vor der geöffneten Gartenpforte zum Stehen brachte, erschien Poster in der Tür. Er schien auf Besuch gewartet zu haben. War er informiert, dass Georg kam?
    Der kräftige junge Mann stieg aus, zögernd und unsicher. Der Inhalt des Anrufs, den Jaqueline ihm übermittelt hatte, ging ihm noch einmal durch den Kopf. Es war ein merkwürdiges Telefonat gewesen. Zuerst hatte diese Karen Freund behauptet, in Gefahr zu sein, und dann wollte sie nicht, dass man für sie die Polizei rief. War das alles eine Falle? Sollte er hierher gelockt werden?
    Georg war kein Kind, das sich seiner Haut nicht zu wehren wusste. Zwar trug er keine Waffe bei sich, aber gewissermaßen war er selbst eine Waffe. Unter den Gladiatoren war er zeitweise der stärkste gewesen. Auch wenn er nicht mehr kämpfte, hielt er sich nach wie vor gut in Form. Er konnte auch mit Leuten fertig werden, die einen Revolver auf ihn richteten.
    Poster schien nichts dergleichen vorzuhaben. Er winkte ihm mit der Rechten zu, und auch die andere Hand war leer.
    „Ich kann gar nicht aussprechen, wie sehr ich mich freue“, rief Poster. „Es ist, als würde ein verlorener Sohn zurückkehren.“
    „Sparen Sie sich die Phrasen“, knurrte Georg. „Mir ist nicht nach Feiern zumute. Außerdem war ich für Sie nie verloren. Sie haben mir immer nachspioniert, nicht wahr?“ Die Anruferin hatte Jaqueline die Notiz vorgelesen, die seinen Namen und die Adresse der Detektei enthielt. Ihr kleines Detektivbüro existierte erst seit kurzem.
    „Wie ich dir früher schon sagte“, begann Poster und streckte ihm die Hand entgegen, die Georg allerdings ignorierte, „halte ich gerne die Augen offen, wie es meinen Schützlingen so geht. Ihr Glück liegt mir am Herzen.“
    Poster stand im Eingang, und Georg direkt vor ihm, die Gesichter der beiden Männer keinen halben Meter voneinander entfernt. In Georgs Händen zuckte es, den Schlanken an den Schultern zu packen und aus dem Weg zu räumen. „Ich bin nicht glücklich“, sagte er aggressiv. „Und falls Ihnen tatsächlich etwas an meinem Wohlergehen liegen sollte, was ich nicht glaube, dann gibt es einen einfachen Weg, mir zu helfen. Machen Sie die Veränderung in mir rückgängig! Ich habe genug davon.“
    Poster lachte. „Aber Gorgon, das kann ich nicht! Und außerdem würde ich dir entschieden davon abraten.“
    „Sie haben mich nicht verstanden. Es war keine Bitte, sondern ein Befehl!“ Georgs Hand zuckte vor, packte den Krawattenknoten und zog den ganzen Kerl daran nach oben.
    Poster hustete, versuchte sich zu befreien. „Gorgon, du bist viel … besser so.“ Er schnappte nach Luft. „Deine Gefühle sind … jetzt reiner und ehrlicher. Viele Menschen würden alles darum geben, so wie …“
    Georg ließ ihn ansatzlos fallen. Es waren nur dreißig Zentimeter, aber der unerwartete Fall stauchte den Mann zusammen. Poster stöhnte kurz auf und war dann wieder ganz der Alte, ließ sich nichts anmerken. „Du hast das Bedürfnis zu reden“, meinte er, als würde er seine Gefühle durch und durch verstehen. „Warum kommst du nicht ins Haus, wir setzen uns, trinken ein Tässchen Tee oder etwas Stärkeres, wenn du möchtest, und unterhalten uns in aller Ruhe?“
    „Wo ist Karen Freund?“
    „Karen Freund? Sie … ist bereits gegangen. Du kennst sie?“
    Georg versetzte seinem Gegenüber einen Schlag gegen die Brust und machte sich so den Weg frei. Er betrat das Haus und riss alle Türen auf, die er finden konnte. „Karen Freund!“, rief er. „Karen, wo stecken Sie?“ Poster rannte hinter ihm her, konnte jedoch nicht verhindern, dass Georg
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