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Men in Black II

Titel: Men in Black II
Autoren: Esther M. Friesner
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dazu zu bringen, die Dinge in Bezug auf Serleena mit seinen Augen zu sehen.
    Wie ein Kastenteufel tauchte Jays Kopf nun in Serleenas Rachen auf. »Danke!«, jubelte er. Das war genau das, was der Doktor verordnet, wenn man die richtige Krankenversicherung hatte. Megatonne, dein Name sei Protonenbombe. Jays Hände schossen aus Serleenas Schlund hervor, als Scrad ihm die Bombe zuwarf.
    »Hey! Wo ist die Sprengkapsel?«, schrie Jay. Das war nicht die Sorte Überraschung, die er besonders zu schätzen wusste.
    »Wir haben sie kaputtgemacht«, gestand Charlie verlegen.
    »Kay, knallen Sie sie ab!«, befahl Jay. Eigentlich meinte er es gar nicht so, doch er fühlte sich augenblicklich besser.
    Okay, vielleicht meinte er es doch ernst, aber Kay hörte nicht auf ihn.
    Trotzdem war dies nicht der richtige Zeitpunkt für Schuldzuweisungen. Kay eröffnete erneut das Feuer auf Serleena, als Jay mit einer Rolle rückwärts aus Serleenas Maul herausschnellte, dann erneut hochsprang, die Protonenbombe mit einem gezielten Wurf in ihrer Gurgel versenkte und direkt vor Scrad/Charlies Füßen landete.
    »Wir bitten um Asyl als politisch Verfolgte des tyrannischen kylothianischen Systems«, verkündete Scrad formell.
    Charlies Kopf schoss aus dem Rucksack hervor, und er setzte hastig hinzu: »Wir lieben New York. Das ist der einzige Ort, wo wir je hingepasst haben.«
    Während Scrad/Charlie noch ihre Loyalität gegenüber dem Big Apple bekundeten gab es da immer noch einen Wurm, den es auszurotten galt. Die defekte Protonenbombe, die Serleena verschluckt hatte, wirkte auf sie etwa so verheerend wie ein Sesambrötchen.
    Jay und Kay vergeudeten keine Zeit. Gemeinsam stürzten sie sich auf den Kofferraum des Mercedes, wo die wirklich ernst zu nehmenden Waffen auf sie warteten.
    Serleenas grotesker Kopf schwang herum, fort von Jay und ihrem abtrünnigen Handlanger, hin zu der kleinen Kapsel, die gerade angefangen hatte, sich in die Luft zu erheben. Sie flog auf den immer noch leuchtenden Stern zu, der die Dunkelheit direkt über der Fackel der Freiheitsstatue mit seinem hellen Schein durchdrang.
    Entweder merkte Serleena nicht, was Jay und Kay taten, oder sie war überzeugt, dass ihr auch die schwersten Waffen der Men in Black nichts anhaben konnten. Sie hatte jetzt ein anderes Hühnchen zu rupfen, genauer gesagt ein armbandförmiges Hühnchen, das doch tatsächlich zu entkommen drohte.
    Niemand entkam Serleena. Nicht zweimal.
    Im Galopp hastete sie dem fliehenden Licht von Zartha hinterher. Inzwischen war die Kapsel von der Erde aus bereits nicht mehr zu erreichen, Serleena jedoch betrachtete diesen Umstand lediglich als vorübergehenden Vorteil ihrer Beute. Sehr vorübergehend.
    Schwingen wuchsen aus ihrem Rücken, und die gewaltige Masse ihres Wurm-Wurzel-Körpers schwang sich ebenfalls in die Luft.
    Jay und Kay, inzwischen beide bewaffnet, wechselten einen raschen Blick, und Jay nickte. Gleichzeitig entsicherten sie ihre Waffen, eine sauber synchronisierte Bewegung zweier Männer, die deutlich zeigte, dass eine gute Partnerschaft immer auch ihre eigene Schönheit in sich trägt.
    »Kleiner?«, sagte Kay.
    »Ja?«
    »Danke, dass Sie mich zurückgeholt haben.«
    Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf Jays Lippen. »Kein Problem.« Er riskierte einen Blick auf Laura. Sie stand neben dem Wagen, anscheinend völlig benommen von all dem, was um sie herum vorging. Sonst schien ihr nichts zu fehlen.
    Ihnen blieb keine Zeit mehr zum Reden. Serleena kam der Kapsel langsam näher. Gemeinsam hoben sie ihre Waffen, visierten am Lauf entlang und folgten Serleenas Flug, als wäre sie die größte, hässlichste Tontaube, die der gute alte Schießsport je gesehen hatte. Am liebsten hätte Jay geschrien: Jetzt!
    Zwei Schüsse lösten sich aus ihren Waffen und trafen Serleena genau an der richtigen Stelle, als ihre Neuralwurzeln bereits angefangen hatten, die Kapsel einzuwickeln. Einen Augenblick lang ließ die Kylothianerin von dem kleinen Gefährt ab, um die beiden rauchenden Wunden in ihrem gewaltigen Körper zu untersuchen, wenn sie auch nur mäßig beunruhigt war. Ihre ganze Haltung schien zu spotten: Ach, und ihr glaubt wirklich, ihr könntet mich so aufhalten?
    Doch als sie einen Blick auf Jay und Kay warf, erkannte sie, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Obwohl sie nicht abgestürzt war, sahen die beiden überhaupt nicht besorgt aus.
    Es schien sie gar nicht zu kümmern, dass der Sieg – und dieses verdammt schwer zu fassende Licht von
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