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Men in Black II

Titel: Men in Black II
Autoren: Esther M. Friesner
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gehen.«
    »Hey, was ist mit uns?«, quiekten Scrad/Charlie, womit sie Jays schwermütige Abschiedsstimmung ebenso vollständig zerstörten wie zuvor die Sprengkapsel der Protonenbombe.
    »Im Postamt gibt es immer freie Stellen«, sagte Kay zu ihnen.
    »Postamt?«, wiederholte das zweiköpfige Alien. »Ja!« Und auf beiden Gesichtern erschien ein breites, dümmliches Lächeln.
    Während Serleenas frühere Handlanger noch verträumt ihre zukünftige Karriere im öffentlichen Dienst ins Auge fassten, blickten Jay und Kay einander lange und forschend an.
    »Kommen Sie«, sagte Kay. Worte waren nicht seine Stärke, und er wusste, dass es wirklich nichts gab, was er Jay jetzt hätte sagen können, um seinen Schmerz zu lindern. Das Einzige, was er tun konnte, war, ihn wieder an die Arbeit zu schicken und die Zeit den Rest erledigen zu lassen. »Gehen wir.« Dann kehrte er der Freiheitsstatue den Rücken zu und machte sich auf den Weg.
    »Gehen wir?«, wiederholte Jay ungläubig, während er seinem Partner folgte.
    Zum Schutz des Planeten war er gezwungen gewesen, auf die Liebe seines Lebens zu verzichten. Nun war er wieder voll und ganz ein Man in Black und vergrub den Schmerz tief unter den Anforderungen seines Jobs. Und das Erste, was sie jetzt zu tun hatten, war, das Geschehene zu vertuschen und die Erinnerung all jener auszulöschen, die den Kampf gegen Serleena mit angesehen hatten.
    Es war das einzige Heilmittel, mit dem er einen solchen Verlust auf die Schnelle bekämpfen konnte: ein ebenso nervenaufreibender, lehrbuchgetreuer Verfechter der Regeln zu werden wie Kay. Solange man damit beschäftigt war, zu meckern und zu klagen, wie schlecht andere ihre Arbeit verrichteten, blieb einem kaum Zeit, über ein gebrochenes Herz zu sinnieren.
    »Diese kleine Vorstellung müssen Tausende von Menschen in New York und New Jersey mit angesehen haben«, verkündete er, darum bemüht, Kay klar zu machen, dass sie nicht einfach weggehen konnten. »Wir müssen einen Plan machen. Einen coolen Plan. Wie zur Hölle sollen wir erklären …?«
    »Hey, Kleiner«, unterbrach ihn Kay. »Ich werde Ihnen mal was zeigen.«
    Er hob die alte Pulsar und drückte auf einen Knopf. Hinter ihnen flammte die goldene Fackel der Freiheitsstatue in einem gleißend hellen Blitz auf, der nur von dem größten Neuralisator stammen konnte, den die Welt je gesehen hatte.
    Das Licht überflutete die Dächer, durchflutete die Stadt, strömte hinaus über die Grenzen der drei Staaten, die New York umgaben und überschwemmte das Land mit einer kontrollierten Dosis Amnesie. Niemand würde sich je daran erinnern, eine Raumkapsel in Richtung der Freiheitsstatue fliegen gesehen zu haben, oder ein unvorstellbares Monstrum, das die Raumkapsel verfolgte, oder …
    Oder irgendetwas, das mit dem Licht von Zartha in Verbindung stand. Und genauso sollte es auch sein.
    Geblendet von dem Nachglühen des gewaltigen Neuralisatorblitzes, starrte Jay erst die Freiheitsstatue und dann die Armbanduhr an. Dann:
    »Ich will auch so eine.«
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