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Men in Black II

Titel: Men in Black II
Autoren: Esther M. Friesner
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erzählen, dass sie den verdammt besten Blick auf die verdammt beste Stadt der ganzen Welt gehabt hätten.
    Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, im Touristenbus durch Manhattan zu kurven. Es gibt Alternativen für jeden, für Einheimische und Auswärtige. Da wären die U-Bahn und die Linienbusse für diejenigen, die nicht der Meinung sind, dass das Geld auf Bäumen wächst, und Taxis, Mietwagen und Limousinen für die Betuchteren. Manche Leute schwören sogar auf Skateboards, Inline-Skates oder deren arme Vettern, die gemeinen Rollschuhe. Wenn’s hart auf hart kommt, kommen Sie auch auf Schusters Rappen weiter.
    Lassen Sie sich aber von der Bezeichnung nicht täuschen. Es handelt sich hier um Rappen, die nichts mit den Kutschen zu tun haben, die durch den Central Park klappern oder vor dem Plaza Hotel parken. Ist nur so eine Art Fremdwort für ›zu Fuß gehen‹.
    Touristen, die es satt haben, sich die Stadt vom Land aus anzusehen, können sich auch aufs Wasser hinauswagen und an einer der Bootsrundfahrten um die Insel teilnehmen, oder es auf die billige Tour versuchen, indem sie eine Fahrt mit der Staten-Island-Fähre machen.
    Was die Leute wirklich wahnsinnig macht, ist die Art und Weise, wie manche Leute auch dann noch Auto fahren, wenn sie im Big Apple angekommen sind. Es ist, als sei die Jagdsaison auf Fußgänger eröffnet. Warum sich die Menschen überhaupt mit Autos abgeben, ist ein Mysterium, bei den Kosten für Parkhäuser, den komplizierten Parkregeln und all den anderen Möglichkeiten, sich in New York fortzubewegen. Warum sollte sich da ausgerechnet ein Auswärtiger hinters Steuer setzen wollen?
    Natürlich tun es ein paar von ihnen doch, weil sie so nun mal hier angekommen sind, hinter dem Steuer ihres eigenen Wagens. Und wenn sie dabei alles platt machen, was ihnen in die Quere kommt, von Eichhörnchen bis zu parkenden Autos und alten Damen, dann scheint sie das einen Dreck zu interessieren. Glauben Sie den Einheimischen – das sind die Schlimmsten.
    Das schnittige, schnelle Raumschiff glitzerte golden. Es war tödlich, faszinierend und auf eine ganz eigene Art schön.
    Mit atemberaubendem Tempo raste es durch die schwarze Leere und brachte Tod und Verderben, wo immer es auftauchte. Arglose Welten, viele davon bewohnt, explodierten unter dem gnadenlosen Beschuss seiner Waffensysteme. Feuerstöße brachen voller Schadenfreude aus seinen Geschützen hervor und hinterließen eine Spur der Verwüstung und des Chaos’.
    Seinem unbeirrbaren Kurs nach zu urteilen war jedoch keiner dieser unglücklichen Planeten sein eigentliches Ziel; anscheinend war der Pilot zu einem anderen, unbekannten Bestimmungsort unterwegs. Mit zunehmender Geschwindigkeit jagte das Schiff auf einen einzelnen Stern zu, vorbei an den äußersten, in ewigem Frost erstarrten Planeten. Vorbei an dem Gasriesen und seinem von einem Ring umgebenen Nachbarn, immer weiter voran. Als es sich schließlich dem von der Sonne aus gesehen dritten Planeten näherte, verringerte es kaum merklich seine Fahrt und drehte ab, um in die Atmosphäre einzutauchen. Seltsamerweise fand es sofort einen Parkplatz – einen grünen, üppigen und friedvollen Landeplatz.
    In Brooklyn wächst ein Baum, doch im Herzen von New York Citys berühmtem Bankenviertel blühte eine Blume. Mitten in der Nacht, in einem Teil der Stadt, wo zahllose hastende Füße jedes nicht eingezäunte Gewächs normalerweise zu einer klebrigen Masse zerstampft hätten, ragte diese vollendet geformte und in den erlesensten Farben leuchtende Blüte aus dem Pflaster des Bürgersteiges empor. Ihr dünner Stängel und die samtigen Blütenblätter wiegten sich langsam in den Wogen warmer Luft, die aus den Abzugsgittern am Boden hervorströmte.
    Sie war ebenso hübsch wie vollkommen unerklärlich.
    Ein schwarzer Mercedes kam mit quietschenden Reifen am Bordstein vor dem Entlüftungsgitter neben der Blume zum Stehen. Bedauerlich, dass die Straße vollständig verlassen war, denn ein so modernes Fahrzeug hätte im habsüchtigen Herzen eines Wall-Street-Bankiers sicher mehr Bewunderung ausgelöst als der Anblick von tausend Blumen.
    Die Türen des Mercedes wurden geöffnet, und zwei Männer stiegen aus. Einer der beiden hatte das gesunde, wohlgeformte, cerealiengenährte Aussehen eines Erstliga-Linebackers, ein Typ, den Sportjournalisten mit Vorliebe als ›All-American‹ verkauften, was immer das bedeuten soll. Der andere Mann, ein Afroamerikaner, war nicht annähernd so muskulös, doch
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