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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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rasch ihre Jacke von den Schultern und schob sie mit den Füßen fort. »Bitte, leg nicht sofort wieder auf.«
    »Mir steht nicht der Sinn nach weiteren Vorwürfen. Ich habe keine Lust mehr, als Lügner, Einbrecher und Stalker bezeichnet zu werden, denn das habe ich nicht verdient.«
    »Ich weiß.«
    »Vor allen Dingen lasse ich mich ungern ausnutzen«, sagte er scharf. »Du hast mit meinen Gefühlen gespielt.«
    »Das war nicht meine Absicht.«
    »Das macht es nicht besser.«
    »Lass mich dir alles erklären, aber nicht am Telefon, das ist zu unpersönlich.« Außerdem befürchtete sie, er könnte ihr nicht bis zum Ende zuhören und würde einfach auflegen.
    »Was soll das bringen? Wir haben uns schon zweimal wieder versöhnt, und jedes Mal gab es neue Probleme.«
    »Du denkst, ich sei eine Dramaqueen. Mag sein, dass das teilweise sogar zutrifft, aber seit du in mein Leben getreten bist, haben sich merkwürdige Dinge ereignet.«
    »Und du denkst, ich bin der Auslöser.«
    »Der Auslöser, ja, aber nicht der Verursacher, das weiß ich nun.«
    Er schnaubte. »Am Ende trage ich doch wieder die Schuld.« Seine Stimme wurde leiser, als würde er sein Handy langsam von seinem Mund entfernen, um das Gespräch zu beenden.
    »Ich habe Blut in meinem Bett gefunden«, beeilte sie sich zu sagen.
    »Blut?« Nun klang er wieder laut und deutlich – und besorgt. Sie hatte ihn wieder am Haken.
    »Und meine Slips sind zerfetzt worden.« Sie zog ihre Beine an und legte ihren freien Arm um ihre Knie. »Kurz nachdem du mir mein Höschen im Invitation only mit dem Leatherman vom Körper geschnitten hattest.«
    »Die zufällige Parallele war Grund genug für dich zu vermuten, ich hätte das getan«, stellte er trocken fest. »Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Eifersucht.« Hitze schoss in ihre Wangen, obwohl sich Ronan nicht einmal im selben Raum aufhielt.
    »Eifersucht?«
    Im Nachhinein hörte sich das alles lächerlich an. »Oder der Wunsch mich zu kontrollieren. Es passierte am letzten Freitagabend, als du vergeblich versucht hast, mich mobil zu erreichen. Dann hast du auch noch vor meiner Haustür getobt …«
    »Ich soll was?« Bevor sie antworten konnte, lachte er abfällig. »Oh, ich verstehe, diese alte Lady hat dir erzählt, ich wäre ausgerastet oder so etwas in der Art, habe ich recht?«
    »Mrs Screwdriver, ja.«
    »Sie stand im Vorraum neben den Briefkästen, ich vor dem Haus und wir sahen uns durch die gläserne Tür an. Ich sprach mit ihr, aber sie reagierte nicht, daher wurde ich lauter, weil ich dachte, sie hört schlecht, aber sie rümpfte lediglich ihre Nase und musterte mich als wäre ich ein Hooligan mit einem Molotowcocktail in der Hand.« Er holte tief Luft. »Als ich merkte, dass sie mich sehr wohl verstand und nur nicht reinlassen wollte, wurde ich sauer. Okay, ich gebe zu, ich habe auf die Scheibe geschlagen – schuldig! – aber nur ein einziges Mal. Dann bin ich gegangen. Mehr ist nicht passiert.«
    »Sie hat dich wütend gemacht? Du warst nicht aufgebracht, weil du mich nicht angetroffen hast?«
    »Sorry, Katie, ich bin kein Kontrollfreak, ich wollte dich lediglich überraschen, weil ich mich nach dir sehn…« Er schluckte die letzte Silbe herunter.
    »Bitte, triff dich mit mir.« Ihr war es völlig egal, dass sie weinerlich klang, denn er hatte sie »Katie« genannt, es bestand also noch Hoffnung. Ihre Zeit in London lief ab. Wenn sie ihn heute nicht davon überzeugen konnte, sich mit ihr auszusprechen, bekäme sie höchstwahrscheinlich keine weitere Chance mehr dazu, nicht nur aufgrund der Distanz, sondern auch weil die Schlucht, die sie trennte, mit jedem Tag weiter aufreißen würde. »Heute noch.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille.
    »Es ist eine lange Geschichte«, sagte Kate angespannt. »Gib mir die Chance sie dir zu erzählen. Wenn du danach nichts mehr von mir wissen willst, verspreche ich, dich für immer in Ruhe zu lassen.«
    Er gab einen Laut von sich, der einem Seufzer nah kam. »Um neun Uhr auf der Millenium Bridge«, sagte er kurz und knapp und legte auf.
    Erschöpft vergrub Kate das Gesicht in ihren Händen, aber sie lächelte.

17
    Ronan legte sein Handy auf den Tisch, streckte sich auf der Couch aus und fragte sich, ob er noch ganz bei Trost war, sich auf ein Treffen mit Kate einzulassen, nachdem sie ihn zwei Tage zuvor eiskalt abserviert hatte, ohne ihm den genauen Grund dafür zu nennen.
    Er drehte sich auf den Rücken, verschränkte seine Arme unter dem Kopf und starrte
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