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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Kates BMW und fuhren zu Cold Stone. Landon stand bereits mit ein paar von unseren Freunden auf dem Parkplatz: Chris, Evan und Rachel. Chris war mit Landon in der Schulmannschaft, und die beiden waren unzertrennlich, seit ich denken konnte. Sie verstummten, als Kate und ich aus dem Wagen stiegen.
    »Verrückter Tag«, sagte Landon. »Wie geht’s euch beiden? «
    »Ganz okay«, sagte Kate. Sie ergriff meine Hand und steuerte die Eisdiele an.
    Wir gaben an der Theke unsere Bestellungen auf und setzten uns draußen an einen Tisch. Landon und die anderen kamen dazu. Ich stocherte ein bisschen in meinem Schokoeisbecher herum, bevor ich den ersten Bissen nahm. Obwohl ich den ganzen Tag kaum was gegessen hatte, war ich nicht besonders hungrig. Der Mord an Mr Meyer machte mir mehr zu schaffen, als ich erwartet hatte. Bis auf meinen Großvater hatte ich noch nie jemanden gekannt, der gestorben war. Und der war friedlich eingeschlafen. Meinem Lehrer dagegen war etwas Schreckliches zugestoßen.
    Auch meine Freunde hatten kein anderes Thema als Mr Meyer.
    »Ich hab gehört, dass er von einem Bären angegriffen worden ist«, sagte Evan mit vollem Mund. »Und Meyer soll versucht haben, sich mit einem Messer zu wehren.«
    »In diesem Teil von Michigan gibt’s keine Bären«, merkte Rachel an.
    »Vielleicht war es ein Puma«, mutmaßte Landon. »Ich kenne einen, der hat einen Ozelot.«
    »Wer’s glaubt«, spottete Chris.
    »Stimmt aber.«
    Rachel wuschelte Evan durchs Haar. »Du weißt doch nicht mal, wie ein Ozelot aussieht.«
    »War es so schrecklich?«, fragte Kate.
    Chris nickte. »Ein Kumpel von mir leistet im Leichenschauhaus Sozialstunden, weil er besoffen Auto gefahren ist, und er hat gehört, dass es übel war. Als wäre er in Stücke gerissen worden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Schlägerei so ausgegangen wäre, es sei denn, die Braut, wegen der sie sich gestritten haben, wäre heiß wie sonst was gewesen. Wenn ein Typ zwischen mich und Angelina Jolie käme, könnte ich auch für nichts garantieren.«
    Es gefiel mir nicht, wie sie über Mr Meyer redeten, also versuchte ich, sie und die verstörenden Bilder in meinem Kopf auszublenden. Im Cold Stone herrschte viel Betrieb; mittlerweile war auch der Unterricht an der nahegelegene Grundschule beendet, und es wimmelte nur so von lärmenden, streitenden Kindern. Ich ignorierte sie, so gut es ging, da Jungs aus der fünften Klasse es gern darauf anlegten, Highschool-Mädchen zu ärgern. Ich sondierte das Gelände und nahm ihre Gesichter nur am Rande wahr, bis ich den Jungen entdeckte, den ich am Tag zuvor an der Schule gesehen hatte.
    Heute trug er ein schwarzes langärmeliges T-Shirt und dunkle Jeans. Er saß keine zehn Meter entfernt allein an einem Tisch und starrte vor sich hin. Er kam mir so bekannt vor. Ich musste ihn von irgendwoher kennen. Als ich ihn ansah, blitzten kurze Schnappschüsse von seinem Gesicht, seinen Augen und seinem Lächeln in meiner Erinnerung auf. Ein vertrauter Geruch kam mir in die Nase, und ich wusste, dass er zu ihm gehörte, aber ich war nicht nah genug, um mich zu überzeugen. Die Zuneigung, die in meinem Herzen aufstieg, ängstigte und beruhigte mich zugleich. Als er merkte, dass ich ihn anstarrte, erwiderte er meinen Blick und schaute nicht weg. Ich versuchte, auch ihn auszublenden, doch dann wurde mir klar, dass ich nicht alle und jeden um mich herum ignorieren konnte, und ich wandte mich wieder meinen Freunden zu.
    »Morgen ist bestimmt wieder Schule«, sagte Rachel.
    Kate leckte einen Sahneklecks vom Löffel. »Schöner Mist.«
    »Glaubt ihr, wir müssen den Wirtschaftslehre-Aufsatz von dieser Woche noch zu Ende schreiben?«, fragte Landon.
    Chris zuckte die Achseln. »Warum nicht? Wir kriegen sicher einen Vertretungslehrer, bis sie Ersatz gefunden haben.«
    Hastig aß ich meinen Eisbecher auf, ohne mich an der Unterhaltung zu beteiligen. Dann stand ich auf und ging zum Mülleimer hinüber, um den leeren Becher wegzuwerfen. Als ich mich umdrehte, wäre ich fast mit einer großen Gestalt zusammengestoßen und zuckte erschrocken zusammen. Als ich aufschaute, stand ich dem Jungen gegenüber, den ich am Tag zuvor gesehen hatte. Er war groß, über eins achtzig, breitschultrig – und er stand viel zu dicht vor mir. Seine Gegenwart schien mich einzuhüllen – es war jedoch kein beklemmendes Gefühl, wie ich es erwartet hätte, sondern ein friedvolles. Ich wich nicht vor ihm zurück. Seine leuchtend grünen Augen blickten zu mir
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