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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1
Autoren: Courtney Allison Moulton
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ich an Mr Meyers Mörder denken. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, nach Mitternacht alleine draußen herumzulaufen.
    »Was hast du gesehen?«
    Mit einem kleinen erschreckten Aufschrei wirbelte ich herum. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
    Es war Will, wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er wirkte besorgt und entschlossen, versuchte aber offensichtlich, diese Gefühle zu verbergen.
    »Was machst du hier draußen?«, fragte ich barsch.
    »Und was machst du denn hier?«, konterte er.
    »Ich wohne hier!«
    Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke. Ich hatte Will zum ersten Mal an dem Tag gesehen, an dem Mr Meyer nachts ums Leben gekommen war. Nein, nein, nein. Das war lächerlich. Will war nur ein attraktiver, seltsamer Typ, der mir zufälligerweise ständig über den Weg lief. Das machte ihn noch lange nicht zu einem Mörder. Hatte meine Mom mir nicht zu Weihnachten eine Dose Pfefferspray geschenkt? Was hatte ich eigentlich damit gemacht?
    »Also, warum gehst du so spät noch spazieren?«, fragte er und riss mich aus meinen Gedanken. »Selbst wenn du hier wohnst, ist es nicht gerade die beste Zeit, um noch draußen herumzulaufen.«
    » Du läufst ja auch hier herum. Außerdem bin ich gern nachts draußen. Es ist so entspannend.«
    Sein Lächeln wurde breiter. Offensichtlich fand er lustig, was ich sagte. »Die meisten Leute hätten Angst.«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Wieso? Sollte ich denn welche haben?«
    »Was?«
    »Angst.«
    »Eigentlich schon.«
    »Du siehst nicht aus, als würdest du dich fürchten.«
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen.« Er lächelte wehmütig, als erinnere er sich an etwas.
    »Du bist der merkwürdigste Junge, dem ich je begegnet bin – und glaub mir, die waren alle merkwürdig, also will das schon was heißen.« Sobald mir klar wurde, was ich da gerade gesagt hatte, hätte ich mich am liebsten geohrfeigt. Ich redete mal wieder, ohne nachzudenken, statt einfach schleunigst das Weite zu suchen.
    Er lachte. »Wenigstens bist du ehrlich.«
    »Manche halten das für eine Tugend.« Ich drehte mich um. Es war Zeit, nach Hause zu gehen. »Tu mir einen Gefallen, und lass mich in Ruhe. Am Ende bist du ein Serienmörder und fällst gleich über mich her.« Ich schaute mich um in der Hoffnung, einer der Nachbarn würde das Licht einschalten und mit einem Gewehr auf ihn zielen. Aber so ein Glück hatte ich nicht.
    »Hast du Angst vor mir?«, fragte Will und bemühte sich, mit mir Schritt zu halten.
    »Vielleicht hast du ja eine aggressive Störung, und deine Gegenwart sollte mich beängstigen und nicht nur nervös machen. « Nur noch vier Häuser und ich hätte es geschafft.
    »Nein, aber hast du noch nie das Sprichwort gehört: Der Tapfere lebt nicht ewig, aber der Furchtsame hat nie gelebt?«
    »Nein, das kenne ich nicht. Aber ich werd es mir merken. Vielen Dank für die sprichwörtliche Belehrung, mein lieber Stalker.«
    Er hielt mir den Arm vor die Brust, um mich aufzuhalten, und starrte gebannt in die Dunkelheit. Sein Körper zitterte, aber irgendetwas sagte mir, dass es nicht an der kühlen Nachtluft lag.
    Ich folgte seinem Blick, konnte jedoch auf der Straße vor uns nichts entdecken. Ein paar bereits abgefallene Blätter wurden von einer Windböe aufgewirbelt. Plötzlich kam mir ein seltsamer Geruch in die Nase, wie nach faulen Eiern und schwarzem Rauch. »Riechst du das? Was ist denn das?«
    Er trat auf meine andere Seite, um sich zwischen mir und dem, was auch immer er anstarrte, zu postieren. »Du kannst den Limbus noch nicht sehen.«
    »Was kann ich nicht sehen? Den Nimbus?« Ich spähte über seine Schulter. Zuerst dachte ich, da wäre ein Schatten vorbeigehuscht, aber als ich blinzelte, war nichts mehr zu sehen. Es war zu dunkel.
    Wills Blick fixierte einen Punkt in der schwarzen Dunkelheit. »Es ist noch nicht so weit! Bleib, wo du bist. Es ist mir egal, dass es schon nach Mitternacht ist – sie darf noch nicht angegriffen werden, es sei denn, du bist bereit, die Folgen zu tragen.«
    Ganz offensichtlich redete er nicht mit mir. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich bis auf seinen Namen absolut nichts über ihn wusste. Er hätte irgendein Junkie sein können. Bis auf Gras und Alkohol hatte ich noch keine Drogen kennengelernt, nicht einmal Pilze, und härtere Sachen schon gar nicht, also hatte ich keine Ahnung, womit ich zu rechnen hatte. Mein Körper krampfte sich vor Angst zusammen. »Was hast du denn genommen? Mir reicht’s langsam. Ich geh jetzt.«
    Ich rannte
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