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Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Titel: Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen
Autoren: Paul Bedel
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beobachte nicht mehr so viel, seit ich nicht mehr hinter dem Arsch meiner Kühe hergehe.
    Das ist ganz der Paul.
    Ich mag offene Menschen.
    Meine Butter kommt von meinem Gras, das nichts extra zu fressen kriegt.
    Hühner sind auch nicht dümmer als Menschen.
    Kutteln, das ist natürlich was anderes als Hummer!
    Der Fortschritt hatte mich immer im Schlepptau, und ich war ganz schön schwer.
    Heute ist das Leben ganz schön anstrengend.
    Wir streben nicht nach Glück, sondern nach Wahrheit. Es geht nicht um Glauben. Was wir suchen, ist die Sicherheit, dass hinter
     dem Ganzen irgendetwas steckt. Die Wahrheit ist es, die uns beschäftigt. Das ist wie mit der Eifersucht, man denkt an nichts
     anderes als daran, die Wahrheit herauszufinden.
    Es war ein Leben voller Arbeit. Da hatte man keine Zeit, Blicke zu tauschen.
    Ich bin seit jeher mit wenig zufrieden und ich brauche nichts von dem, was man kaufen kann oder was man so sieht. Ich bin
     glücklich mit dem Leben, das mir geschenkt wurde.
    Wenn ich nachts schlafe, schließe ich die Ohren.
    Eine Kuh zu ernähren darf doch nichts kosten.
    Hier bei uns regnet es Meerwasser.
    Ich komme immer wieder auf Gott zurück.
    Nachdem ich den Leuchtturm von Goury besucht hatte, bekam ich ein Gefühl für die Erde.
    Was 1914   –   18 in den Schützengräben passiert ist, hat man uns nicht erzählt. Aber irgendwie war es ein Aufschreider Liebe. Und von Liebe oder Hass redete mein Vater nicht.
    Ich habe mich abgeschirrt: Ich bin in Rente.
    Ich wäre schon zufrieden, wenn die jungen Leute in unserer Gegend weiter die Steine beackern würden.
    Ihr findet, ich bin ein Gimpel, ein armes Schwein? Na ja, damit habt ihr wohl recht.
    Den Seespinnen saugt man bei Tisch die Füße aus. So vergeht die Zeit und das Gebiss wird auch gestärkt.
    Das Auge für den Stein, das hast du oder du hast es nicht. Das kann man nicht in der Schule lernen. Das hast du im Blut. Du
     weißt genau, wenn du den Stein in der Hand hältst: Die Mauer wird was!
    In der Werkstatt mache ich meine Fensterläden und meine Gatter. Schritt um Schritt. Da wird nicht geplaudert, nein, aber das
     tut richtig gut.
    Den Stolz nimmst du mit dir ins Grab, die Zufriedenheit aber begleitet dich im Leben überall hin.
    Ob du als Bauer reich bist, entscheidet nicht die Quadratmeterzahl deines Grund und Bodens, sondern die Zahl der Regenwürmer,
     die sich darin tummeln.

Paul und seine Kühe
    Die Kühe auf dem Hof der Bedels hatten immer einen Namen, der in den amtlichen Papieren stand, und einen anderen, den ich
     in meine Hefte eingetragen habe. Diesen habe ich ihnen nach ihrem Charakter gegeben. Heute muss man ihnen ja mit der Zange
     so einen hässlichen Plastikohrring mit einer Nummer darauf verpassen.
    Cornette droite
(die Flügelhaube): Sie hatte ein Horn, das wie die Flügelhaube einer Schwester zur Seite gebogen war, allerdings nur auf der
     rechten Seite.
    La Biche
(die Hindin): Sie ging wie eine große Dame und hatte sehr sanfte Augen.
    Danseuse
(die Tänzerin): Sie tänzelte, statt zu gehen. Und sie hasste die Bremsen, die sie öfter stachen als jede andere Kuh.
    Crampon
(die Klette): Sie folgte mir überall hin.
    Fesse blanche
(weiße Hinterbacke): Sie hatte einen weißen Fleck auf einer Hinterbacke.
    Cigarette
(die Zigarette): Darauf bin ich nun nicht gerade stolz. Ich habe heimlich geraucht und sie hat eine ganze Schachtel Zigaretten
     gefressen, die mir aus der Tasche gefallen war, Gauloises ohne Filter!
    Copine
(die Kameradin): Immer nett zu allen, die Schwestern mochten sie gerne.
    Blanche
(die Weiße): Sie hatte kein geflecktes Fell, nur einen winzigen Fleck auf dem Maul und dunkle Ringe um die Augen.
    Julie
: Wir haben bald aufgehört, unseren Kühen Mädchennamen zu geben. Julie ist uns nämlich einmal abgehauen, als wir sie zum Stier
     bringen wollten. Wir sind durchs Dorf gelaufen, haben gerufen und die alte Julie glaubte, wir suchen sie. Das war uns ganz
     schön peinlich.
    Molasse
(Melasse): Sie hatte wirklich ein schönes Leben, die kleine Simulantin.
    La Noire
(die Schwarze): Ihr Fell war von dunklen, fast schwarzen Flecken übersät.
    Citron
(Zitrone): Ihr Fell war von so hellem Rot, dass es fast gelb aussah.
    Long pied
(Langbein): Sie hatte lange Afterzehen, die ich regelmäßig mit der Heckenschere kürzen musste. Ich nahm die längste, die ich
     hatte, und zack! Ich schnitt, dann zog ich mich sofort zurück, um keinen Huftritt abzubekommen.
    Balafrée
(Narbengesicht): Sie hatte eine Narbe im Gesicht,
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