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Meine geheime Autobiographie - Textedition

Meine geheime Autobiographie - Textedition

Titel: Meine geheime Autobiographie - Textedition
Autoren: M Twain
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Tautologie; das
»2-mal begreifen«
war ein Fall von
nicht
tautologischer Wiederholung. Aber ich bin überzeugt, dass Sie den Unterschied nie lernen werden.
Gestrichene Passage:
Ich sehe voller Bewunderung die Randbemerkung, mit der Sie Ihren Einwand erläutern:
»Ist es gerechtfertigt, zu behaupten, dass sie
geprahlt hat? Ist es stilvoll? Ihrem Charakter war es gewiss fremd.«
Ich gebe zu, dass mein kleiner Versuch zu scherzen keine allzu große Perle war; aber was immer er war, ich merke, dass ich ihn in den verkehrten Trog geworfen habe.
    VII. IHR GESICHT UND IHRE GESTALT. Wieder haben Sie mich missverstanden. Ich wollte nicht sagen, dass der Künstler mehrere Ideen hatte und eine beherrschende, ich wollte sagen, dass er nur
eine
Idee hatte. In demselben Satz haben »spart aus« und »versäumt zu bemerken« dieselbe Bedeutung; haben Sie irgendeine klare Vorstellung, weshalb Sie diese Veränderung vorgenommen haben? Vertreten Sie die Auffassung, dass »grob« eine Verbesserung gegenüber »groß«, »vollbringen« eine Verbesserung gegenüber »tun«, »nachforschen« eine Verbesserung gegenüber »nachfragen« und »auf diese Weise« eine Verbesserung gegenüber »dann« ist, oder haben Sie sich lediglich von dem schönen, großen Klang dieser Wörter verführen lassen? Sind Sie gegen die Schlichtheit der Sprache unheilbar feindlich gesinnt? Und schließlich, sehen Sie nicht, dass Sie alle Würde aus dem Absatz herausredigiert und sie durch alberne Gemeinplätze ersetzt haben und dass Ihr Zusatz am Ende köstlichseicht und komisch enttäuschend ist? Immerhin, ich bemerke Ihren Befehl am Rand,
»Dieses Zitat einfügen«,
und folge gehorsamst.
    Zweiter Absatz.
»Nutzte« war an dieser Stelle einen Shilling wert; Sie haben es gegen ein Wort eingetauscht, das nicht einmal 2½ Pence wert ist, und sind betrogen, und das geschieht Ihnen recht.
Ende des Absatzes:
Sie haben wieder einen enttäuschenden Abschluss genutzt – und auch noch in Form unverschämter Werbung für Ihr Buch. Mir scheint, für einen Menschen von Ihrer sprachlichen Eleganz mangelt es Ihnen seltsamerweise an gewissen anderen Feinheiten.
    Dritter Absatz.
Ich muss meinen Dank zurückhalten. »Eine Lanze brechen« ist ein ritterlicher und schwelgerischer Ausdruck, und ich ehre ihn wegen seines hohen Alters und wegen der treuen Dienste, den er in Aufsatzwettbewerben von Schulmädchen geleistet hat, aber seit meiner Pubertät habe ich ihn nicht mehr verwendet und muss mich feierlich dagegen verwahren, dass er hier von neuem gezeugt wird. Außerdem deute ich damit an, ich hätte zu Ehren der Jungfrau schon einmal eins von diesen Dingern gebrochen, eine Anspielung, die durch keinerlei Tatsachen gerechtfertigt ist. Ich habe keine Lanzen oder sonstigen Gerätschaften gebrochen, ich habe nur ein Buch über sie geschrieben.
    Hochachtungsvoll
    Mark Twain

    Es hat mich einiges gekostet, mich zurückzuhalten und dem maßlosen Idioten diese glatten und halb schmeichelhaften Dinge zu sagen, aber ich hab’s getan und habe es nie bereut. Denn selbst einem Fischkopf wie ihm gegenüber ist es hehrer und edler, freundlich zu sein als gerecht. Wenn wir in dieser Welt nur Gerechtigkeit austeilen würden, wer würde ihr entkommen? Nein, es ist besser, großherzig zu sein, und am Ende auch nützlicher, denn es trägt uns Dankbarkeit und Liebe ein, und es ist weit besser, die Liebe einer literarischen Hure wie dieser zu empfangen als die Vorwürfe ihrer verwundeten Seele. Deshalb bin ich froh, dass ich ihm keine harschen Dinge gesagt, sondern ihn verschont habe, so wie ich einen Bandwurm verschonen würde. Mir ist es Lohn genug, zu wissen, dass meine Kinder, wenn ich nicht mehr bin,auf ihren Vater stolz sein werden. Ich hätte Hunderte unangenehme Dinge über diese Kaulquappe sagen können, aber ich habe sie nicht einmal empfunden.
    [Überlegungen zu einem Brief und einem Buch]
    Ein weiterer dieser besonders deprimierenden Briefe – ein Brief, der in eine gekünstelt witzige Form eingekleidet ist, wo doch keine Kunst der Welt das Thema witzig machen könnte: jedenfalls nicht für mich.
     
    Geehrter Herr: – Ich habe ein Buch geschrieben – eine Tatsache, die Ihnen, da ich nicht Ihr Feind bin, keinen Anlass zur Freude zu geben braucht. Auch keinen Anlass zum Kummer, obwohl ich Ihnen ein Exemplar schicke. Wenn ich wüsste, wie ich Sie dazu zwingen könnte, es zu lesen, würde ich es tun, aber sofern nicht die ersten paar Seiten diese Wirkung tun, kann ich selbst nichts
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