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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex
Autoren: Jill Mansell
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zu
jung
.
    Wieder zu Hause angekommen, verspürte Lola den überwältigenden Drang, mit Dougie zu reden. Sie hatte keinen Plan, aber sie wollte es nach Gefühl angehen. Sobald sie seine Stimme hörte, würde sie entscheiden, was sie tun sollte und ob sie ihm sagte, dass seine Mutter die größte Hexe der Welt war oder nicht. Mein Gott, wie er sich wohl fühlte, wenn er es herausfand?
    Dougie wohnte in einem Bed & Breakfast in Edinburgh. Die Telefonnummer stand auf dem Notizblock neben dem Telefon im schmalen Flur. Lola wählte die Nummer und sah auf ihre Armbanduhr: Es war 17  Uhr. Er sollte jetzt dort sein, zurück von seinem Besuch auf dem Campus …
    »Nein, Schätzchen, ich fürchte, du hast ihn gerade verpasst.« Die Zimmerwirtin des Bed & Breakfast sprach mit freundlicher Stimme und Edinburgher Dialekt. »Sie sind vor einer Stunde gekommen. Dougie hat sich umgezogen und geduscht und dann sind sie wieder los. Sie meinten, sie wollten die Pubs in der Rose Street durchprobieren!«
    »Oh.« Lola verließ der Mut. Sie hatte sich so gewünscht, seine Stimme zu hören. »Mit wem war er denn zusammen?«
    »Ich kenne ihre Namen nicht, Kleines. Ein Junge und zwei Mädchen … Ist es nicht schön, dass er so schnell schon Freundschaften geschlossen hat? Der Junge kommt aus Manchester und die hübsche Blondine aus Abergavenny! Sie sind ungeheuer charmant! Ich werde ihm ausrichten, dass du angerufen hast, ja? Obwohl der Himmel allein weiß, wann er zurückkommen wird …«
    Lola legte auf. Sie hörte Jeannies Worte. Lola verspürte keine Eifersucht, nur weil Dougie mit ein paar neuen Freunden ausgegangen war, von denen zwei zufällig weiblich waren. Sie erkannte nur zum ersten Mal, dass dies die erste von vielen hundert Nächten war, in denen sie von ihm getrennt war und …
    Lola zuckte zusammen, als über ihr die Dielen knarzten. Sie hatte geglaubt, allein im Haus zu sein.
    »Hallo?«, rief sie.
    Keine Antwort.
    »Mum?« Lola runzelte die Stirn. »Dad?«
    Immer noch nichts. Hatten die Dielen von allein geknarzt oder war jemand da oben? Das Haus schien zwar sicher, aber dennoch könnte ein Einbrecher durch ein Schlafzimmerfenster eingestiegen sein. Lola griff sich zur Vorsicht einen Schirm und stieg die Treppe nach oben.
    Was sie sah, als sie die weiß gestrichene Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern aufstieß, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.

2 . Kapitel
    »Dad?« Lolas Magen verkrampfte sich voller Angst. Irgendetwas lief da falsch. Ihr Stiefvater – der einzige Vater, den sie je gekannt hatte und der Mann, den sie von ganzem Herzen liebte – packte seinen Koffer. Sein Gesicht war kaum wiederzuerkennen.
    »Geh nach unten.« Er drehte ihr den Rücken zu, vermochte kaum zu sprechen.
    Lola fing an zu zittern. »Dad, was ist los?«
    »Lass mich bitte einfach allein.«
    »Nein! Das tue ich nicht! Sag mir, was los ist!« Sie ließ unter Tränen den Schirm fallen. »Warum packst du? Bist du krank? Musst du ins Krankenhaus? Hast du Krebs?«
    Traurig schüttelte er den Kopf. »Ich bin nicht krank, nicht körperlich. Lola, das hat nichts mit dir zu tun … Ich wollte nicht, dass du mich so siehst …«
    Die Situation war derart unvorstellbar, dass Lola sich keinen Reim darauf machen konnte. Als sie auf ihn zutrat, unternahm er den schwachen Versuch, sie mit dem Arm abzuwehren.
    »Daddy, sag es mir«, flüsterte sie verzweifelt.
    Er bedeckte das Gesicht mit den Händen und ließ sich auf das Bett fallen. »Ach, Lola, es tut mir so leid.«
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so gefürchtet. »Ich rufe Mum an.«
    »Nein, das darfst du nicht.«
    »Hast du eine Affäre? Packst du deswegen? Willst du nicht länger bei uns wohnen?«
    Er schüttelte erneut den Kopf. »Nein, das ist es nicht.«
    »Dann
sag
mir doch, was es ist!« Lolas Stimme bebte. Mittlerweile weinten sie beide. »Du musst es mir sagen, weil ich es langsam mit der Angst bekomme!«
    Zwanzig Minuten später wusste sie Bescheid. So unglaublich wie es schien, war Alex offenbar dem Glücksspiel verfallen, ohne dass es je einer geahnt hätte. Zweimal die Woche ging er in einen Snooker Club, wo er ein paar Kartenspieler kennengelernt hatte und ganz allmählich, ohne dass er es selbst merkte, wurde er in etwas hineingesogen. Sie trafen sich regelmäßig in einem Haus in Bermondsey zum Pokerspiel, und anfangs hatte Alex sich ganz wacker geschlagen. In der Zwischenzeit vermutete er jedoch, dass das von Anfang an der Plan gewesen war. Als sich sein Glück
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