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Mein wunderbarer Brautsalon

Mein wunderbarer Brautsalon

Titel: Mein wunderbarer Brautsalon
Autoren: Jana Sonntag
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konzentrieren, damit mir nicht gleich die Stimme versagt, ich räuspere mich und fange an zu singen: »Who knows what tomorrow brings, in a world few hearts survive …«
    Als ich zum Refrain komme, singen auf einmal alle mit. Selbst Annika, deren Fassungslosigkeit mittlerweile in offensichtliche Freude umgeschlagen ist. »Love lifts us up where we belong …« Kitschig, ja – aber ich genieße es.
    »Das ist ja wirklich eine Überraschung.« Kaum habe ich das Lied zu Ende gesungen, kommt Annika zu mir und bleibt vor mir stehen.
    »Nicht nur für dich«, erkläre ich ihr. »Ich war auch ganz schön überrascht, als die echte Kiki plötzlich bei mir vor der Tür stand.« Annika dreht sich kurz zu ihrer Schwester um, die ein paar Meter entfernt steht und die Szene mit unverhohlener Neugier betrachtet. Aber dann wendet sie sich höflich ab und beginnt, zu dem Song, den der DJ gerade aufgelegt hat, zu tanzen.
    »Kiki war also bei dir.«
    »Ja«, meine ich. »Sie hat mir alles erzählt.« Ich muss auflachen. »Was für eine bescheuerte Geschichte!« Annika lächelt ebenfalls und sieht mir dabei direkt in die Augen.
    »Dann bist du nicht mehr böse auf mich?«
    »Lass es mich so formulieren«, ich überlege einen Moment. »Ich bin durchaus besänftigt.« Ich nehme Annikas Hand. »Und jetzt lass uns eine Runde Walzer tanzen«, fordere ich sie auf. »Dazu sind Hochzeiten doch schließlich da.« Sie folgt mir lachend auf die Tanzfläche. »Aber das ist doch gar kein Walzer, was der DJ gerade spielt.«
    »Mir doch egal.« Ich lege eine Hand auf ihren Rücken und stelle mich mit ihr in Tanzposition. »Und eins, zwei, drei, eins, zwei, drei, eins, zwei, drei …«

Epilog

    Annika
    Übrigens, Kiki hatte doch geschwindelt. Etwa ein Jahr nach ihrer Hochzeit hat sie mir gegenüber in einem weinseligen Moment zugegeben, dass sie das Pfeiffersche Drüsenfieber tatsächlich von einer Knutscherei hatte. Auf der Weihnachtsfeier ihrer Firma war das, da hatten alle etwas viel Eierpunsch intus. Aber ich denke mal, das ist mittlerweile verjährt.

    Christoph
    »Schahatz«, rufe ich Annika, »kommst du mal bitte?«
    »Was ist denn?« Sie steckt ihren Kopf durch die Wohnzimmertür.
    »Sag mal, hast du eigentlich noch das Kleid?«
    »Welches Kleid?«
    »Na, das Hochzeitskleid von Lohrengel, das du damals bei mir gekauft hast.«
    »Ja«, meint sie, »hängt eingepackt auf dem Boden.«
    »Gut«, ich stehe vom Sofa auf. »Wo ist denn der Speicherschlüssel? Dann hole ich es runter.«
    Sie wirft mir einen verwunderten Blick zu. »Wieso? Willst du mir etwa einen Antrag machen?«
    »Nein«, erwidere ich und meine, dass Annika daraufhin etwas enttäuscht dreinblickt. »Ich soll in einem Seminar was über Brautkleider erzählen, da wollte ich zu Demonstrationszwecken eins mitnehmen.«
    »Du hast doch jede Menge Kleider im Geschäft, wieso muss es da meins sein?«
    »Weil ich nur ungern ein neues Kleid durch die Hochschule schleppen will.«
    »Ach, aber meins?«, fragt sie empört.
    »Ich pass auch auf, versprochen. Und außerdem«, ich nehme meine Süße in den Arm und drücke ihr einen dicken Kuss auf, »wer weiß, wenn wir es dann schon einmal ausgepackt haben, mache ich dir vielleicht auch noch einen Antrag. Ist ja quasi ein Abwasch.« Annika erwidert meinen Kuss und sieht mich dann nachdenklich an.
    »Weißt du, was ich an dir am meisten liebe?«
    »Was denn?«
    »Dass du so wahnsinnig romantisch bist!«

    Britta
    Natürlich habe ich von Anfang an gewusst, dass Rufus ein echter Hallodri ist. Solche Typen kenne ich schon, die kann man nur in den Griff kriegen, wenn man sie ein bisschen zappeln lässt und so tut, als wären sie einem völlig egal. Woher ich das weiß? Es gibt da diese Frauenzeitschrift, Isabelle, die haben jeden Monat echt tolle Tipps für Single-Frauen. Das heißt, sie hatten, die Rubrik wurde leider eingestellt. Aber ich brauche sie auch nicht mehr, bei Rufus und mir hat’s ja schon geklappt. Er hat mir neulich sogar versichert, dass er mich immer lieben und mir die Welt zu Füßen legen will. Ist das zu glauben? Ausgerechnet Rufus!

Dank an …

    … Claudia Haupt von Brautmoden Haupt in Hamburg: Ohne Ihre ausführliche Beratung wäre der Brautsalon Hübner nicht das, was er ist! Alle, die die Vorlage zu meinem Geschäft und das Brautkleid einmal live sehen möchten: Brautmoden Haupt,
    Speersort 1, 20095 Hamburg, www.brautmoden-haupt.de

    … Melanie Schmitz, Inhaberin der Hochzeitsagentur »marry me«, die mir ebenfalls mit
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