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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich
Autoren: Harvey Sarah
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tatsächlich tue«, verkündet sie vergnügt. »Aber ich wollte dich unbedingt sehen. Ehrlich gesagt wollten wir dich alle sehen … Ich konnte Mum gerade noch davon abhalten zu kommen. Sie ist dein größter Fan. Obwohl, das stimmt eigentlich nicht ganz, denn sie streiten sich alle darüber, wer von ihnen dich am meisten liebt und am meisten vermisst. Wir wollten am liebsten alle heute zu dir fahren, aber das hätte dich sicher überfordert, also haben wir Streichhölzer gezogen. Ich komme also gleich zur Sache, weil ja sowieso klar ist, dass wir dich bitten wollen, unseren Jungen wieder zurückzunehmen, deinen Jungen wieder zurückzunehmen. Es geht ihm hundeelend, Violet, er vermisst dich so sehr … Wir alle vermissen dich …«
    Sie sieht mich mit ihren großen blauen Augen flehentlich und hoffnungsvoll an.
    Aber ich gehe erst einmal nicht darauf ein, sondern stelle die Frage, die mir schon seit langem auf der Zunge liegt, die ich jedoch erst jetzt zu stellen wage.
    »Und Philippa?« Es ist einfacher, diesen mir fremden Namen zu benutzen.

    »Oh, sie hat sich in dem Augenblick, als alle wussten, was für ein gehässiges Biest sie ist, auf ihren Besenstiel gesetzt und ist nach Paris zurückgeflogen. Also gut, es war kein Besenstiel, sondern Jonathans Aston Martin, also ein unverdientes Upgrade, aber die Hauptsache ist doch, dass sie abgehauen ist. Mum sagt, die seltsame Atmosphäre hat Balcannon gemeinsam mit ihr verlassen, sie muss also nicht mehr in der Gegend herumrennen und Salbei verbrennen. Oh, apropos Mum, ich soll dir das hier von ihr geben …«
    Fleur kramt in ihrer Tasche und holte eine Flasche Gin heraus.
    Zum ersten Mal seit einer Woche muss ich laut lachen, statt laut zu weinen.
    »Und Onkel Silas schickt dir das hier.«
    Sie überreicht mir eine Bob-Marley-CD, auf deren Rücken er eine Nachricht gekritzelt hat: »Gib dem Jungen noch eine Chance, niemandem werden deine Schlüpfer besser stehen als ihm.«
    Ich muss schon wieder lachen. Ermutigt von meiner Reaktion legt Fleur ihre Hand auf meine.
    »Was passiert ist, ist furchtbar, aber du hasst uns nicht dafür, oder? Die meisten von uns waren von Anfang an auf deiner Seite, und was Elspeth angeht: Sie war es, die den Anruf von Sergeant McDougall entgegengenommen hat, du weißt schon, wegen des Kranzes und der Kreditkarte, und er ist ein alter Freund der Familie, also wusste sie, dass er die Wahrheit gesagt hat. Und es hat ihr immer schon so leidgetan, dass Philly eine Mutter wie Sophie hat, und sie hatte immer das Gefühl, dass sie jemanden braucht, der sich für sie einsetzt; na ja, mittlerweile hat sie ihre Meinung diesbezüglich geändert … Und jetzt hat sie ein furchtbar schlechtes Gewissen und fürchtet, dass du sie hasst …«

    »Ich hasse keinen von euch«, sage ich. »Im Gegenteil, ich vermisse euch alle.«
    »Und Sollie?«, drängt sie mich. »Vermisst du ihn auch?«
    »Natürlich tue ich das«, antworte ich nach einer Pause, so lang wie ein Herzschlag.
    »Also?« Fleur sieht mich genauso hoffnungsvoll an wie Jasmine.
    »Also?« Ich spiele die Ahnungslose.
    »Gibst du ihm noch eine Chance?«
    »Ich denke darüber nach«, sage ich nach einem Augenblick des Zögerns.
    »Er liebt dich, Violet, das weißt du doch.«
    »Er hat mich im Stich gelassen, Fleur, das weißt du doch auch.«
    »Ja, das weiß ich, aber in genau acht Monaten und zwei Wochen sollt ihr euch das Jawort geben, für gute und für schlechte Zeiten. Niemand ist vollkommen, Vi.« Sie sagt Vi zu mir, genau wie er, und das versetzt mir einen Stich. »Warum, meinst du, haben sie diese schlechten Zeiten mit in das Ehegelöbnis aufgenommen … Aber egal, ich habe gesagt, was ich sagen musste, und ich verspreche, dass ich mich von jetzt an raushalten werde … Ich muss sowieso gehen …« Ihre Augen beginnen ein bisschen zu leuchten, und ihren Mund umspielt ein Lächeln, daher weiß ich, dass sie mir auch etwas Erfreuliches zu sagen hat. »Ich muss nämlich zu einem Bewerbungsgespräch …« Sie macht eine kleine Kunstpause. »Im Claridges.«
    Ich bin verblüfft.
    »Oh, Fleur, das ist ja absolut toll!«
    »Ja, nicht? Ich habe die Uni sausen lassen, was ich mich ohne dich niemals getraut hätte, geschweige denn, mich woanders zu bewerben. Es ist nur eine Stelle als Küchenhilfe, aber ich werde wahnsinnig viel lernen in einem Hotel wie dem Claridges …
Und das ist eine gute Basis, um ab nächstem September in der Gastronomie-Fachschule anzufangen.« Sie sieht mich gerührt an. »Es
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