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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger
Autoren: M. E. Castle
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dachte schon, ich würde dich nie wiedersehen«, gelang es seiner Mutter, zwischen zwei Schluchzern zu sagen. Ihre Laborausrüstung baumelte ihr noch immer lose um den Hals und ihre Haare waren zerzaust. »Dr. X hat mir schon immer Angst gemacht, aber ich hätte nie gedacht, dass er so weit gehen würde!«
    »Hattest du wirklich vor, ihm das BWH zu überlassen?«, fragte Fisher.
    Seine Mutter schniefte. »Meine Kontakte beim FBI wollten das BWH als Köder benutzen, um Dr. X in einen Hinterhalt zu locken«, sagte sie. »Aber ich hatte solche Angst, dass es schiefgehen könnte … ich hatte solche Angst, er würde einen Weg finden, um …« Sie brach wieder in Tränen aus.
    »Wir hatten uns entschlossen, ihm das BWH zu überlassen«, sagte Fishers Vater. »Es erschien uns das Sicherste zu sein. Ein paar Minuten später und Dr. X hätte alle Macht in seiner Hand gehabt!«
    »Tja«, sagte Fisher, nachdem er sich endlich aus der doppelten Umarmung seiner Eltern freigemacht hatte. »Um ihn braucht ihr euch jetzt nie wieder zu kümmern.« Fisher machte sich im Geiste eine Notiz, dass er das BWH aus der Parfümflasche seiner Mutter wieder zurück in seinen Behälter tat, sobald sie wieder zu Hause waren.
    Er verspürte einen heftigen Stich, als er an seinen Bruder auf Zeit dachte. Zwo hatte sich geopfert, um Fishers Leben zu retten. Und jetzt war sein Doppelgänger nur noch Staub. Der Gedanke war schmerzvoll und Fisher fühlte sich wie betäubt. Er konnte gar nicht daran denken, wie sehr er Zwo vermissen würde.
    Zwo hatte ihn zwar anfangs in den Wahnsinn getrieben, aber irgendwann hatte er angefangen, ihn zu bewundern. Für Eigenschaften, die Fisher bei sich nie bemerkt hatte: Mut, Kühnheit, besonnenes Selbstvertrauen.
    Er musste daran denken, was Zwo ihm noch auf dem Areal der TechX gesagt hatte: dass auch Fisher mutig war. Plötzlich wurde ihm klar, dass er und Zwo letztendlich vielleicht gar nicht so unterschiedlich gewesen waren. Auch Fisher hatte Mut bewiesen, als es darauf ankam. Er hatte kühn gehandelt, als es wirklich nötig war und sich nicht einfach wieder in sein gewöhnliches verzagtes Verhalten geflüchtet. Und er hatte in unvorstellbar gefährlichen Situationen die Ruhe bewahrt.
    Zwo war einfach nur eine andere Seite seiner selbst. Und in diesem Sinne würde Zwo immer bei ihm sein.
    »Wie bist du bloß entkommen?«, fragte Fishers Vater und drückte Fisher noch einmal so fest, dass seine Antwort nur aus einem gedämpften ääähgggrmph bestand.
    Erst als seine Eltern ihn schließlich wieder losließen, fiel Fisher auf, dass die Straße von Menschen und Autos völlig verstopft war. Da waren Übertragungswagen, Polizeiautos und Feuerwehrlöschzüge. Die Straße wurde von Hunderten Menschen blockiert. Und ihre Augen und ihre Kameras waren auf ihn gerichtet.
    Jubel kam auf, als Fishers Eltern ihn zum Auto brachten. Fisher erschauerte vor Ehrfurcht. Interessierten all diese Leute sich tatsächlich dafür, ob er die TechX -Verließe überlebt hatte?
    Fishers Mutter beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm zu: »Jetzt, da die Wahrheit über Dr. X ans Licht gekommen ist, bist du ein Held, Fisher.«
    Reporter drängten sich um ihn, als er zur Straße ging, und plötzlich umwaberte ihn der satte Dunst des Ruhmes. Ha, Fisher Bas war jetzt ein Held und Reporter rissen sich um seine Aufmerksamkeit.
    »Fisher!«
    »Fisher! Hier drüben!«
    »Fisher, bloß ein paar Fragen!«
    Als die Reporter die Familie Bas völlig mit Beschlag zu belegen drohten, bahnten ihnen ein Mann und eine Frau, die beide schwarze Anzüge trugen und dunkle Sonnenbrillen aufhatten, den Weg durch die Menge und zu ihrem Wagen. Der Mann nahm auf dem Fahrersitz Platz und die Frau stieg in ihr eigenes Auto, mit dem sie ihnen bis nach Hause folgte.

    »Das ist Agent Harris«, sagte Fishers Vater vom Beifahrersitz aus.
    »Wir haben sofort das FBI eingeschaltet, als wir die Nachricht von Dr. X bekamen«, sagte Fishers Mutter, die hinten neben ihm saß.
    »Gute Arbeit, mein Junge«, sagte Agent Harris mit ausdrucksloser Stimme.
    »Oh, danke«, antwortete Fisher.
    »Wir überwachen Dr. X Aktivitäten nun schon eine Weile«, fuhr er mit seiner monotonen Stimme fort. »Wir hatten es so arrangiert, dass deine Mutter Dr. X ein Gift als BWH unterjubeln sollte, aber dank dir war das nicht mehr nötig.«
    »Äh …«, sagte Fisher. »Verstehe.«
    Frau Bas legte den Arm um Fishers Schulter und drückte ihn. »Wir sind ganz einfach froh, dass es dir gut geht und
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