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Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben

Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben

Titel: Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben
Autoren: Lira Bajramaj
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nehmen. Ich informiere mich immer auf den Plakaten, wer sich so für ein Konzert ankündigt. Wenn es mir gefällt, fahre ich auf jeden Fall in die Disco. Das »Time« in Gelsenkirchen ist so ein Schuppen. Zu den populärsten Klubs zählt derzeit das »Meda«, da hat jede Woche eine andere Wunderstimme ihren Auftritt.
    Die Männer lasse ich heute auf mich zukommen. Ich sag mir immer: »Nein, ich sprech da keinen an, die müssen sich schon um mich bemühen.« In der Regel werde ich auch immer angesprochen. Klingt jetzt blöd, aber in Nordrhein-Westfalen kennen mich schon ein paar Menschen. Ich merke das immer daran, wenn sie über mich tuscheln. Irgendwann trauen sich die Jungs und fragen: »Bist du diese Nationalspielerin?« Das finde ich total lustig.
    Meinen ersten »richtigen« Freund hatte ich übrigens mit 16 Jahren. Das waren aber eher zarte Bande, die stilvoll mit Zettel geknüpft wurden. Auf einem weißen Blatt Papier fragte er mich: »Willst du mit mir gehen? Ja/Nein/Vielleicht.« Ich
habe dann die Antwortmöglichkeit »Ja« angekreuzt. Mehr als Händchenhalten war jedoch nicht drin. Die große Liebe war das keinesfalls … Papa und meine Brüder haben aber damals stets darauf geachtet, dass sich das alles im Rahmen bewegte. Eine Beziehung war okay, aber Techtelmechtel, nein, das ging nicht. Da hast du ja als Frau sowieso immer gleich deinen Ruf weg. Vor allem, wenn es mal der und mal jener ist. So etwas – eine Beziehung ohne ernste Absichten und Gefühle – kommt für mich auch aus religiösen Gründen nicht infrage.
    Ein Mann muss für mich – wie schon am Anfang erwähnt – tolle Hände haben. Die Zähne sind mir auch wichtig, die müssen strahlend weiß sein oder zumindest einwandfrei aussehen. Wenn mich jemand anlächelt, darf ich nicht das Gefühl bekommen: »Hey, was ist denn das für eine Großbaustelle?« Mein Traummann sollte auch sonst nicht potthässlich aussehen, aber er muss kein Schönling sein. Das rein Äußere ist zweitrangig für mich. Schöne Männer hat man sowieso nicht für sich alleine … Der Charakter sollte passen, Treue und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Ja, das klingt jetzt etwas abgedroschen, aber so ist es nun mal. Ein toller Mann muss sich auch kleiden können, der darf nicht schäbig aussehen, der muss schon was hermachen. Temperament und Stärke sollte er haben. Schließlich muss er mich verrückte Nudel mit all meinen Macken ertragen können.
    Spießer finde ich übrigens furchtbar, Geizkragen auch. Damit meine ich nicht Menschen, die sparen müssen. Das ist etwas anderes. Aber wenn man es sich leisten kann, dann sollte man sich auch ein paar Dinge im Leben gönnen. Menschen, die das Leben gar nicht genießen wollen, obwohl sie es könnten, und nur damit beschäftigt sind, jeden Cent einzubehalten, tun mir leid. Mal ehrlich: Ein Mann muss mich schon ein bisschen auf Händen tragen. Hey, ich bin eine kleine Diva …

Träumen ist erlaubt
    Von Olympia 2008 bis zur WM 2011 in Deutschland
    Zur Abwechslung wartete wieder einmal China … Aber eigentlich ist es total egal, wo uns der Weg hingeführt hätte, Olympia ist für jeden Sportler immer etwas ganz, ganz Besonderes. Mit dem Einzug ins WM-Halbfinale 2007 hatten wir, die deutsche Frauen-Nationalmannschaft, gleichzeitig das Ticket für das Großereignis 2008 in Peking gelöst. Nach dem Triumph beim Weltturnier wollten sich viele erfahrene Spielerinnen den Traum von Olympiagold vor dem Ende ihrer Karriere noch erfüllen. Bisher waren die deutschen Frauen spätestens im Halbfinale gescheitert, nun sollten endlich die Endspielteilnahme und der Olympiasieg her.
    Wieder einmal waren die Plätze heiß begehrt, und Bundestrainerin Silvia Neid hatte die Qual der Wahl. Seit der WM 2007 gehörte ich zwar regelmäßig zum engeren Kader der DFB-Auswahl, dennoch durfte ich mir nicht sicher sein, ob ich mitgenommen werden würde. Die älteren Mitspielerinnen schwärmten uns regelmäßig etwas vor, erzählten von den tollen Tagen damals in Athen 2004 oder in Sydney 2000. Sie berichteten vom Olympischen Dorf, wo du in der Mensa an einem Tisch mit den Superstars des Sports deine Nudeln zusammen verspeist. Oder von anderen Wettkämpfen, die du an
deinen freien Tagen live verfolgst. Du freust dich mit Olympiasiegern und heulst mit, wenn anderen Sportlern etwas nicht so gelingt. Nicht zu vergessen sind die legendären Abende im Deutschen Haus. Der Deutsche Olympische Sportbund lädt dort Sportler, Funktionäre, Medienleute und andere wichtige
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