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Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben

Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben

Titel: Mein Tor ins Leben - Bajramaj, L: Mein Tor ins Leben
Autoren: Lira Bajramaj
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ausgerechnet für den Frauenfußball, Herr Dr. Zwanziger?

    Dr. Theo Zwanziger : Ich komme ja aus dem Fußballverband Rheinland, wo Frauenfußball schon immer eine große Rolle gespielt hat. Entsprechend früh wurde da das Interesse in mir geweckt. Was mir so gut beim Frauenfußball gefällt, ist, dass es familiärer zugeht als beim Männerfußball. Das finde ich in vielen Situationen sehr sympathisch.
     
    Lira Bajramaj : Haben Sie mal gegen Frauen Fußball gespielt?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Das nicht. Aber ich habe einmal Tischtennis gegen die Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft gespielt. Das war bei der WM 2007 in China. Und da habe ich mich gut geschlagen.
     
    Lira Bajramaj : Wie würden Sie mich beschreiben und mit welchem bekannten Fußballer würden Sie mich am ehesten vergleichen?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Also Lira, Du bist wirklich einzigartig, Dich kann man mit niemandem vergleichen. Du bist ein quirliger, moderner junger Mensch, sehr modebewusst, Du weißt, was Du willst, und stehst mit beiden Beinen fest auf der Erde. Für mich bist Du das junge, frische Gesicht des Frauenfußballs. Mit Deinem Lebenslauf bist Du übrigens ein tolles Beispiel dafür, welche integrative Kraft der Fußballsport hat.
     
    Lira Bajramaj : Was erwarten Sie von der Frauenfußball-WM 2011?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Ich erwarte ein tolles Fußballfest. Der Mädchen- und Frauenfußball hat mit der WM 2011 beste Perspektiven, sich rund um den Globus weiterzuentwickeln. Diese Chance wollen wir nutzen. Es wird einen großen Schub geben und die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs wird sicher schneller vorankommen als ohne die WM.

    Lira Bajramaj : Inwieweit kann Fußball zur Integration beitragen?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Der Fußball spricht unglaublich viele Jungen und Mädchen in aller Welt und gerade auch hier in Deutschland an. Weil sie gerne Fußball spielen und zunächst einmal nicht danach fragen: »Auf welche Schule geht der andere? Was hat er für eine Hautfarbe? Was hat er für eine Religion? Was für einen kulturellen Hintergrund hat er?« 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche sind im DFB organisiert. Beim Fußball spielt man nicht nur Doppelpässe oder übt Fallrückzieher beim Training. Nein, der Fußball ist außerdem ideal dazu geeignet, um Respekt vor dem Mitspieler, vor dem Gegner und vor dem Schiedsrichter zu lernen und zu vermitteln. Und gerade die Integration als eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft findet im Fußball bereits seit Jahrzehnten statt. Weil dieser Sport weltumspannend beliebt ist, spielen alle Nationalitäten gerne Fußball. Das macht ihn zu einem sehr, sehr starken Medium- gerade für das wichtige Thema der Integration.
     
    Lira Bajramaj : Was meinen Sie: Ist die Zeit schon reif dafür, dass sich bekannte Fußballprofis oder Fußballerinnen – Männer wie Frauen – offen zur Homosexualität bekennen?

    Mit unserem WM-Pokal haben wir beide gut lachen...

    Dr. Theo Zwanziger : Ich kann nur immer wieder unterstreichen: Sollte eine Fußballerin oder ein Fußballer diesen Schritt planen, dann kann er sich der Unterstützung des DFB und von mir persönlich sicher sein. Den Zeitpunkt müssen die Betroffenen allerdings alleine bestimmen.
     
    Lira Bajramaj : Frauen spielen erfolgreich Fußball, besetzen hohe Managerpositionen, das Land wird erstmals von einer Kanzlerin regiert – die Emanzipation in Deutschland ist weit fortgeschritten. Geht sie bei Ihnen so weit, dass Sie Ihre Hemden selbst bügeln und Ihre Ehefrau bekochen?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Selbst wenn ich es wollte: Meine Frau würde es gar nicht zulassen, dass ich meine Hemden selbst bügele. Weil sie genau weiß, dass das nicht gut ausgehen würde – für die Hemden und für mich. Doch Spaß beiseite. Natürlich pflegen wir zu Hause eine Partnerschaft, bei der jeder den anderen so gut wie möglich unterstützt. Leider fehlt mir oft die Zeit, meiner Frau bei der Haushaltsführung zu helfen. Aber wenn ich zu Hause bin, versuche ich das auf jeden Fall.
     
    Lira Bajramaj : Ich glaube an Gott und den Schutz von Engeln. Glauben Sie auch an Gott und sind Sie eventuell wie ich zudem ein bisschen abergläubisch?
     
    Dr. Theo Zwanziger : Ich bin ein gläubiger Mensch, suche in manchen Stunden die innere Einkehr und die Nähe zu Gott. Kraft für die Bewältigung seiner Aufgaben schöpft man ja aus verschiedenen Quellen. Und da ist der Glaube eine davon.
     
    Lira Bajramaj : Könnten Sie sich vorstellen,
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