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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht
Autoren: Melanie Rose
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Notarzt in die Notaufnahme des St.-Mathew’s-Krankenhauses gebracht.«
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?«
    »Als wir losgefahren sind, haben sich die Ärzte bereits um ihn gekümmert.«
    Ich blickte in ihre ernsten Gesichter, umklammerte dabei die Schöpfkelle und merkte gar nicht, dass die Soße auf die Arbeitsfläche neben mir tropfte. »Was ist passiert?«
    »Nach ersten Zeugenaussagen muss ein Motorrad an der Kreuzung eine rote Ampel überfahren haben. Der Mann, der hinter dem Mercedes Ihres Mannes gefahren ist, sagt, Ihr Mann sei einem Motorrad ausgewichen und mit einem Containerfahrzeug aus der entgegenkommenden Richtung zusammengeprallt. Der Motorradfahrer fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit, dass er geradewegs in die beiden Fahrzeuge geschlittert ist. Bei den nassen Straßenverhältnissen gab es nichts, was Mr.Richardson oder der Lastwagenfahrer hätten tun können.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Der Polizeibeamte fühlte sich eindeutig unwohl in seiner Haut. »Ich fürchte, der Motorradfahrer hat das Ganze nicht überlebt.«
    »Sie meinen, er ist tot?« Haltsuchend umfasste ich die Kante der Küchentheke, und in meinem Kopf ratterte es. Hatte es sich bei dem Motorradfahrer um Jason gehandelt? Hatte Absicht dahintergesteckt?
    Der Beamte nickte. »Ich fürchte, schon.«
    Endlich klar im Kopf, ließ ich die Kelle in die Kasserollenform fallen, nahm die Schürze ab und warf sie auf die Theke. »Kann ich zu meinem Mann?«
    Die Polizeibeamten tauschten Blicke aus. »Wir haben die Anweisung, Sie augenblicklich ins Krankenhaus zu bringen, wenn Sie so weit sind, Mrs.Richardson.«
    »Mami, was ist los?«
    Ich senkte den Blick und sah, dass Sophie mich anstarrte, die Augen angstgeweitet.
    »Es geht um Papa. Er ist im Krankenhaus. Ich fahre jetzt zu ihm.«
    »Kann ich mitkommen?«
    Ich blickte auf sie hinab, dann zu Karen. »Kannst du erst mit den Kindern essen und dann mit ihnen nachkommen?«
    Karen nickte, und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Sophie zu. »Tante Karen wird euch gleich nachher hinbringen.« Ich drehte mich um und folgte den Beamten in die Diele, wo ich mir meinen Mantel und meine Handtasche vom Geländer nahm. »Sei ein braves Mädchen und hilf Tante Karen«, rief ich aus der Diele Sophie zu. »Bis später!«
    Der Polizeibeamte hielt vor dem Eingang des St.-Mathew’s-Hospitals an und schaltete Scheibenwischer und Motor ab. Ich dankte beiden Beamten, die mir folgten, als ich in die dunkle Nacht hinausstieg und auf den beleuchteten Eingang zueilte. Sobald wir drinnen waren, nahmen sie ihre Hüte ab und lehnten sich schweigend an die Wand, während ich einer Frau an der Rezeption meinen Namen nannte.
    Sie bat mich, auf einem der Wartezimmerstühle unter einer Gruppe ängstlich dreinblickender Patienten Platz zu nehmen, während sie jemanden vom Personal anklingelte.
    Eine uniformierte Krankenschwester eilte heran, um mich durch die Doppeltüren in die abgeschotteten Räume der Notaufnahme zu begleiten. Besorgt beäugte ich die Reihen der durch Vorhänge abgeteilten Betten, doch wir gingen daran vorbei zu einem offenen Bereich, wo mehrere Ärzte sich um einen Patienten bemühten.
    »Ich hole einen Arzt, mit dem Sie sprechen können«, meinte sie.
    Ich wartete besorgt, ließ den Gurt meiner Handtasche nervös durch die Finger gleiten und beobachtete, wie die Schwester einem der Ärzte auf die Schulter tippte und dann zu mir deutete. Ich konnte Grant nicht sehen und ging davon aus, dass man ihn in einen Nebenraum gebracht hatte.
    Bei den geflüsterten Worten der Schwester wandte sich der Arzt um, und ich erkannte ihn sofort. Es war Dr.Shakir, der Arzt, der mich nach dem Blitzschlag behandelt hatte. Er eilte mit ausgestreckter Hand auf mich zu, um mich zu begrüßen.
    »Wie bedauerlich, dass wir uns unter solch schwierigen Umständen wiederbegegnen, Mrs.Richardson.«
    »Wo ist mein Mann? Geht es ihm gut?«, fragte ich und begriff in meinem benommenen Zustand, dass das eine ziemlich dämliche Frage war. Aber ich wusste einfach noch immer nicht, wo man Grant hingebracht hatte und wie schwer er verletzt war.
    »Ihr Mann war in einen sehr schweren Verkehrsunfall verwickelt«, erklärte Dr.Shakir. Er wandte sich um und zeigte auf den Patienten hinter sich auf der Liege, und mir wurde flau im Magen, als ich begriff, dass es sich um Grant handeln musste. Ich versuchte, an Dr.Shakir vorbeizugucken, doch das Bett war umzingelt von medizinischem Personal.
    Der Arzt nahm mich am Ellbogen und führte mich
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