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Mein Name ist Toastbrot (German Edition)

Mein Name ist Toastbrot (German Edition)

Titel: Mein Name ist Toastbrot (German Edition)
Autoren: Dino Capovilla
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besser auf dich aufpassen zu können.“
    „Ja und warum hast du uns dann angezeigt?“
    „Ich habe nur Conny angezeigt, nicht dich. Ich dachte, dasser so vielleicht von dir fernbleibt. Natürlich hat der Polizist meine Geschichte von damals ausgepackt und mich zum Schweigen gebracht.“
    „Ähm. Das klingt alles sehr nachvollziehbar.“
    „David, es fehlt aber noch ein wesentlicher Teil.“
    „Ja. Was denn?“
    „Mein Beschützerinstinkt war nicht vollkommen uneigennützig. Ich wäre gerne mit dir nach Shanghai gefahren. Ich kenne dich jetzt schon einige Jahre. Damals warst du ein kluges Kind, das ich sehr mochte. Dann kam die Pubertät und jetzt bist du ein junger Mann. Ich liebe dich und ich schäme mich dafür, da du mein Schüler bist.“
    „Naja, also bitte. Für Gefühle muss man sich nicht entschuldigen, höchstens für Handlungen.“
    „Ich weiß, deswegen habe ich damals so abgeblockt, damit keine Handlungen folgen.“
    „Kaspar, jetzt hab ich ein sehr schlechtes Gewissen, es tut mir entsetzlich leid.“
    „Mir tut es leid, ich habe mich geirrt.“
    „Bei was hast du dich den geirrt?“
    „Conny tat und tut dir mehr als gut.“
    „Ja. Und woher weißt du das? Du hast uns doch nach der Geschichte damals einfach ignoriert.“
    „Nein hab ich nicht. Ich habe euch aus der Ferne begleitet.“
    „Wie meinst du das?“
    „Naja, hast du dich nicht nie gefragt, wer dir das Alibi gegeben hat, als du dieses Chaos im Waisenhaus angerichtet hast?“
    „Äh, nein.“
    „Und der Einzug bei Peer? Ich kannte Hans schon lange und er hat damals Conny angesprochen, als ihr ins Waisenhaus ziehen musstet. Mir war klar, dass sich das so entwickeln würde. Da wir die Klage zum Aufenthaltsbestimmungsrecht schon formuliert hatten, ging das damals auch so schnell.“
    „Und was ist mit Peer?“
    „Peer, nein ihn kannten wir nicht.“
    „Und ihr habt erst gehandelt, als wir wieder ins Waisenhaus gezogen waren?“
    „Ja, denn vorher wussten wir ja nicht, zu wem ihr wolltet.Es stellte sich heraus, dass er eine weiße Weste hatte und dann nahm das Verfahren seinen Lauf.“
    „Ja, ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Das verstehe ich. Ich möchte aber noch eines für euch tun, bevor ich mich zurückziehe. Ihr könnt im Sekretariat der Schule den Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Abiturprüfung abholen, wenn ihr das überhaupt wollt. Die Zeit der Bevormundung ist vorbei, also entscheidet selbst. Die Gutachten habe ich bereits eingeholt und die Empfehlung liegt auch schon vor.“
    „Oh, danke. Doch ich denke das machen wir.“
    Kaspar stand auf und legte 100 Euro auf die Theke. Er umarmte mich und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
    „Würde dir der Vorname Max gefallen?“
    „Ja durchaus. Das war die Frage, die ich dir noch stellen wollte. Warum Emil Sinlcair und nicht Max Demian?“
    „Emil suchte und Max hatte schon gefunden.“
    „Hast du inzwischen auch gefunden, was du gesucht hast?“
    „Ja mein Max Demian. Ich danke dir und vielleicht wäre das ganze mit offenen Gesprächen etwas einfacher verlaufen.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Nein, du hast recht.“
    „Ich heiße Christian.“
    Er drehte sich um und verließ das Lokal.
    Als ich nach Hause kam, versuchte ich Conny zu wecken, was mir aber nicht gelang. Diese Nacht verbrachte ich, ohne zu schlafen, weil mich der Gedanke nicht losließ, wie ich mich in Zukunft Christian gegenüber verhalten sollte.
    Am nächsten Morgen weckte ich Conny.
    „Mein geheimnisvolles Date war Kaspar.“
    „Ah, die Sau, wusste ich es doch, dass er ein Freier ist.“
    „Nein, es ist ganz anders, als wir dachten. Ich erzähle dir alles nach der Schule.“
    „Was erzählst du mir.“
    „Er war immer auf unserer Seite, aber wir müssen los.“
    „Was hat er denn mit dir gemacht?“
    „Nein Conny, vertrau mir. Ich erzähl dir alles später.“
    In der ersten Stunde plagte mich ein furchtbares Gefühl. Vermutlich hätte ich Conny doch wecken sollen, um ihm alleszu erzählen. Ich hoffte, dass er jetzt nicht etwas Unüberlegtes machen würde, wobei ich mir da gar nicht sicher war.
    Als in der zweiten Stunde anstelle von Christian der Schulleiter ins Klassenzimmer kam, überkam mich sofort ein ungutes Gefühl. Was hatte das jetzt zu bedeuten.
    „Ich habe eine sehr schlechte Nachricht, die ich selbst erst noch verarbeiten muss. Leider ist Herr Kaspar letzte Nacht verstorben. Ich weiß, dass ihr, so wie ich und meine Kollegen auch, Herr Kaspar
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