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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär
Autoren: Michelle Celmer
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alles verloren!“, rief sie. „Meine Mutter kommt nur frei, wenn ich mich schuldig bekenne.“ Sie wandte sich an ihren neuen Anwalt. „Mr Morrison …“
    „Für Sie David, bitte.“
    „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mich vertreten wollen, David. Aber es geht wirklich nicht.“
    „Möchten Sie wirklich die nächsten zwanzig Jahre hinter Gittern verbringen, Ms Winthrop?“
    War das eine Fangfrage? Wer wollte schon freiwillig in den Knast? „Natürlich nicht.“
    „Genau das wird jedoch passieren, wenn Sie sich auf Ihren derzeitigen Rechtsbeistand verlassen. Ich kenne Fälle, in denen Anwälte, die vorsätzlich so fahrlässig handeln, vor Gericht verwarnt oder sogar verurteilt wurden. Entweder ist er völlig unfähig, oder es steckt ein Plan dahinter.“
    Ein Plan? dachte Isabelle. Was hätte er davon, wenn er mich ins Gefängnis bringt? „Und was ist mit meiner Mutter? Was geschieht mit ihr?“
    „Alejandro hat mir bereits bestätigt, dass sie allerhöchstens auf Bewährung verurteilt wird“, sagte Emilio.
    „Wann hat er dir das mitgeteilt?“, wollte sie wissen.
    Zuerst zögerte er, doch dann antwortete er: am gleichen Tag, an dem du bei mir im Büro aufgetaucht bist.“
    Das hieß also, dass sie die ganze Zeit völlig umsonst für ihn geschuftet hatte? Eigentlich hätte sie wütend auf ihn sein müssen, aber seltsamerweise war sie ihm irgendwie sogar dankbar dafür. Ohne ihn würde sie immer noch in dem schäbigen Motel wohnen. Und wenn sie nicht hierhergekommen wäre, dann hätte Emilio sie für den Rest seines Lebens gehasst. Vielleicht gab es jetzt sogar eine Zukunft für sie? Sie konnten heiraten und eine Familie gründen – so, wie es einst geplant war. Hoffnung brandete in ihr auf, so stark, dass sie alles tat, um dieses Gefühl zu unterdrücken. Denn sie hatte Angst, dass alles nur ein Trugbild war.
    „Gehen Sie wirklich davon aus, dass Sie mich und meine Mutter vor dem Gefängnis bewahren können?“, fragte sie David.
    „Schlimmstenfalls gibt es für Sie beide eine Bewährungsstrafe“, erwiderte er. „Wenn wir wüssten, wo sich die verschwundenen Millionen befinden, hätten wir eine Chance auf Freispruch.“
    „Ich wünschte, ich wüsste, wo das Geld ist“, sagte Isabelle traurig. „Dann hätte ich es schon vor Monaten ausgehändigt. Aber ich habe ihnen schon alles gegeben, was ich besaß.“
    „Dann werde ich mich ein wenig umsehen und nachforschen und schauen, was ich zutage fördere“, meinte David freundlich. „Wenn Sie so nett wären, diesen Vertrag hier zu unterschreiben, um den Wechsel Ihres Anwalts zu bestätigen.“
    Sie unterschrieb, allerdings erst, nachdem sie das Dokument in Ruhe gelesen hatte. Denn diese Lektion hatte sie gelernt. Danach packte David den Vertrag ein und ging.
    „Habe ich dir nicht versprochen, dass ich dafür sorgen werde, dass du nicht ins Gefängnis musst?“, sagte Emilio triumphierend, als er sich in der Küche ein Sandwich machte, ehe er zurück zur Arbeit fuhr.
    „Es ist mir unangenehm, dass du für die Kosten aufkommen willst“, bemerkte Isabelle. „Was ist, wenn jemand Wind davon bekommt?“
    „Ich habe dir doch schon hundert Mal gesagt, dass es mir …“
    „Völlig egal ist, wer davon weiß. Okay, das habe ich kapiert. Aber mir ist es nicht egal. Solange ich nicht weiß, ob ich meine Strafe absitzen muss, will ich nicht, dass jemand davon erfährt. Selbst wenn wir warten müssen, weil es doch noch zu einer Gerichtsverhandlung kommt.“
    „Du willst damit sagen, dass wir mit der Hochzeit so lange warten müssen“, meinte er amüsiert.
    Hochzeit? Erstaunt öffnete sie den Mund, wollte etwas sagen, doch es kam kein Ton heraus. Natürlich wusste sie, dass Emilio mit ihr zusammen sein wollte, aber dies war das erste Mal, dass er eine Heirat erwähnte.
    „Ich wünschte, wir könnten mit der Familienplanung sofort anfangen“, sagte er träumerisch. „Vielleicht ist es uns ja bereits gelungen, wer weiß. Aber wir haben so lange aufeinander gewartet, da kommt es auf ein paar Monate mehr oder weniger nicht an. Ich liebe dich, und egal was passiert – ich lasse dich nie wieder gehen.“
    Er liebt mich, dachte Isabelle glücklich. Er will mich heiraten und Kinder mit mir haben. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und presste sich an ihn. Was er ihr gab, war mehr, als sie jemals gehofft hatte. „Ich liebe dich auch, Emilio.“
    „Alles wird sich finden“, versicherte er, und sie fing langsam an, selbst daran zu
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