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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär
Autoren: Michelle Celmer
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ganz am Boden liegt, wird er diesen Punkt nie erreichen.“
    „Du hast zu ihm gesagt, dass du nicht mehr sein Bruder bist. Aber das hast du nicht ernst gemeint.“
    „Oh, doch. Er hat der Frau, die ich liebe, wehgetan.“
    „Wie kannst du sie immer noch lieben, nach allem, was sie dir angetan hat? Sie hat dich verlassen, um einen reichen Mann zu heiraten. Es ging ihr immer nur um Geld. Und das ist auch der einzige Grund, weshalb sie dir jetzt vorgaukelt, sie würde dich immer noch lieben.“
    „Sie hat sich an mich gewandt, damit ich etwas für ihre Mutter tue, nicht für sie selbst. Damals hat sie Betts nicht des Geldes wegen geheiratet. Ihr Vater hat gedroht, ihre Mutter umzubringen, wenn sie mich heiratet. Sie wollte sie schützen. Deshalb hat sie mich verlassen.“
    Die Miene seiner Mutter verriet, dass sie nicht überrascht war. „Du wusstest, dass er gewalttätig war“, konstatierte er. „Du hast mitbekommen, dass er seine Frau und seine Tochter misshandelte.“
    Sie antwortete nicht.
    „Mama!“
    „Natürlich wusste ich es“, erwiderte sie leise. „Was dieser Mensch ihnen angetan hat …“ Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als wolle sie die Bilder, die in ihr aufstiegen, verscheuchen. „Ich bin fast verzweifelt. Die arme Mrs Winthrop. Manchmal musste sie tagelang im Bett bleiben, so hat er sie verprügelt. Und Isabelle stellte sich immer auf die Seite ihrer Mutter. Nichts Schlechtes über die Verstorbenen, sage ich immer, aber dass dieser Mann tot ist, ist ein Segen.“
    „Warum hast du mir nie etwas gesagt? Ich hätte Isabelle geholfen.“
    Erneute schüttelte sie den Kopf. „Nein. Er wäre durchgedreht und auch auf dich losgegangen. Ich hatte immer Angst, dass er das mit dir und Isabelle herausfindet.“
    „Nun, er hat es herausgefunden“, sagte er bitter, verschwieg ihr aber, dass Estefan der Verräter gewesen war.
    „Du warst so begabt und fleißig, Emilio. Ich war erleichtert, als sie dich verließ.“
    „Obwohl du wusstest, wie sehr ich sie liebe?“
    „Ich nahm an, du würdest bald drüber wegkommen.“
    „Bin ich aber nicht. Ich war verletzt und wütend, aber ich habe nie aufgehört, sie zu lieben.“
    Blitzte da Schuldgefühl in den Augen seiner Mutter auf? „Es spielt doch keine Rolle mehr. Alejandro sagt, sie muss ins Gefängnis.“
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann.“
    Sie legte den Holzlöffel weg und schob die Schüssel beiseite. „Aber sie hat Geld gestohlen.“
    „Nein, hat sie nicht. Sie ist unschuldig.“
    „Weißt du das genau?“
    „Ich fühle es mit jeder Faser meines Herzens. Sie ist keine Diebin.“
    „Und selbst, wenn das stimmt, denkt die Öffentlichkeit doch anders von ihr.“
    Er zuckte die Achseln. „Das ist mir egal.“
    „Emilio …“
    „Mama, erinnerst du dich daran, was du gesagt hast, als ich dich fragte, weshalb du nach Papas Tod nie wieder geheiratet hast? Papa sei deine einzige große Liebe gewesen. Es gäbe nie wieder einen anderen für dich. Heute begreife ich, was du damit meintest. Ich hatte Glück und habe Izzie wiedergefunden. Und ich werde nicht zulassen, dass ich sie noch einmal verliere.“
    „Selbst wenn du damit deine Karriere zerstörst?“
    „Das wird nicht passieren. Montag bekommt Isabelle einen neuen Anwalt.“
    „Die Leute werden davon erfahren.“
    „Ja, und?“
    Sie seufzte. „Meine Argumente zählen nicht. Du wirst tun, was du für richtig hältst, egal was ich sage, nicht wahr?“
    Er nickte.
    Tief durchatmend erklärte sie schließlich: „Ich werde für dich beten, Emilio. Für dich und Isabelle.“
    „Danke, Mama.“ Er konnte jede Unterstützung brauchen.
    Am Freitag rief Isabelle ihre Mutter an, doch diese war mit Ben unterwegs. Erst Montagmorgen hatte Isabelle Gelegenheit, sie zu sehen. Ihre Mutter nahm die Neuigkeiten wesentlich gelassener auf, als Isabelle erwartet hatte. Es stellte sich überdies heraus, dass sie schon längst etwas geahnt hatte.
    „Sweetheart“, sagte sie, während sie in ihrer winzigen Küche Tee machte, „ich weiß immer, wenn du lügst. Und dann – ‚Mrs Smith‘.“
    Unwillkürlich musste Isabelle lächeln. „Ja, das war nicht besonders kreativ von mir.“
    „Und was für ein merkwürdiger ‚Zufall‘, dass du ausgerechnet in der unmittelbaren Nachbarschaft von Emilio Arbeit gefunden hattest. Als ich seinen Namen erwähnte, wurdest du ganz schön nervös.“
    „Komisch, dass die Leute wirklich denken, ich wäre in der Lage, Millionen zu klauen“, bemerkte
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