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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy
Autoren: Janet Tashjian
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wenn ich richtig gerechnet hätte   – was ich selten tue   –, dann würde das bedeuten, dass ich die andere Hälfteder Zeit absolut reif bin, und mehr kann eine Mutter doch echt nicht erwarten.
    unreif
    Am Ende hat die Frau dann doch nachgegeben und uns als Pflegefamilie für Frank akzeptiert. Eine ihrer Mitarbeiterinnen hat Frank dann zu uns nach Los Angeles gebracht und ihm beim Eingewöhnen geholfen. Wir haben ihn jetzt erst seit einem Monat, aber Frank sieht sich eindeutig schon als Familienmitglied.
    nachgeben
    Bodi, Frank und ich klettern in die Kuschelecke, die ich gemacht hab, indem ich Couch, Tisch und Sessel zusammengeschoben habe, und mir wird klar, dass es nur die Aussicht auf diesen Augenblick mit meinen Lieblingssäugetieren war, die mich den Schultag hat überleben lassen.
    Säugetiere

Außenwelt, ich komme!
    Nach einer Weile mit den Jungs setze ich Frank wieder zurück in seinen Käfig, gebe Bodi eine Scheibe Putenbrust aus dem Kühlschrank und greife mir mein Skateboard. Bis vor ein paar Jahren lief Bodi immer neben mir her, wenn ich Skateboard gefahren bin, aber inzwischen versuche ich mit seinen Kräften sparsamer umzugehen.
    sparsamer Umgang
    Ich treffe Matt an der nächsten Kreuzung. Gemeinsam fahren wir zu unserem neuesten Lieblingsplatz, der UCLA .
    Okay, klingt komisch, dass zwei Kids in unserem Alter sich ausgerechnet dieUniversity of California in Los Angeles aussuchen, um nach der Schule abzuhängen, aber Matt und ich gehen da nicht aus schulischem Interesse hin. Ich hab nämlich diesen Sommer, während ich mal auf Mom wartete, die gerade einer Kollegin ein paar Krankenberichte brachte, zu meiner Überraschung entdeckt, dass das Unigelände den irrsten Spielplatz der Stadt abgibt. Ich dachte, an der Uni würde Tag und Nacht nichts anderes gemacht als studiert, aber da waren massenweise Studenten unterwegs, mit Fahrrädern oder Skateboards, oder sie joggten einfach nur. Und da die UCLA nur ein paar Straßen von unserem Viertel entfernt ist, verbringen Matt und ich seither viel Zeit hier, um neue Tricks einzustudieren.
    schulisches Interesse
    Heute gehen wir zu den Marmorklötzen rüber, die zu einem Kunstwerk gehören, und hüpfen ohne Absetzenvon einem zum anderen. Dann springen wir zu der Mauer des Parkhauses hoch und hangeln uns an den Fingerspitzen die Ziegel entlang. Matt hat neulich eine neue Fotokamera mit Videofunktion gekriegt, damit macht er jede Menge Filme von mir, wie ich da herumklettere. Dann zeigt er mir, wie man die Kamera bedient, damit ich ihn auch filmen kann. Ein paar Studenten bleiben auf dem Weg zum Unterricht kurz bei uns stehen und gucken, aber die meiste Zeit sind wir ungestört.
    Doch dann kommt einer und geht nicht mehr weg und der ist kein Streberstudent, sondern ein Wachmann.
    Streber
    »Seid ihr hier an der Uni eingeschrieben, Jungs?«
    Die Frage ist so lustig, dass er dazu bestimmt ein Grinsen aufgesetzt hat, aber als ich von der Mauer runterspringe, sehe ich, dass er kein bisschen lächelt.
    »Was, wenn ihr euch verletzt, hä? Sind eure Eltern in der Nähe? Habt ihr überhaupt eure Sozialversicherungskarten dabei, für den Fall, dass ihr abstürzt und notfallmäßig ins Krankenhaus müsst?«
    Sozialversicherungskarte
    Ist der Typ allen Ernstes der Meinung, dass Matt und ich so weit gedacht haben? Hallo! Wir wollen schon gehen, da kommt ein Typ an, der die ganze Zeit auf einer benachbarten Mauer gesessen hat.
    »Jerry, die Jungs stürzen schon nicht ab. Die haben ein besseres Gleichgewichtsgefühl als du!«
    Der Mann sieht älter aus als die anderen Studenten, und irgendwie total sehnig und sportlich, wie Leichtathleten im Fernsehen.
    »Das Unigelände ist kein privates Fitnessstudio, schon gar nicht für Leute, die nicht hier studieren.« Der Wachmann starrt Matt und mich an,aber inzwischen wirkt er nicht mehr ganz so wütend.
    Fitnessstudio
    »Ach komm schon, Jerry, nimm die Jungs nicht so hart ran.«
    »Vergiss es, ich hab sowieso was Besseres zu tun.« Der Wachmann dreht sich um und dampft ab, und irgendwie sieht er jetzt überhaupt nicht mehr wütend aus.
    Ich strecke dem Typen, der uns den Hintern gerettet hat, die Hand entgegen. Er schüttelt sie und stellt sich als Tony Marshall vor.
    »Du siehst aber ein bisschen zu alt aus für die Uni«, sagt Matt.
    »Bin ich auch. Ich komme nur hierher, um Parkour zu trainieren.«
    Parkour
    Matt und ich schauen einander verständnislos an.
    Tony lacht. »Ihr macht das schon längst und wisst nicht mal, wie
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