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Mein Herz und deine Krone

Mein Herz und deine Krone

Titel: Mein Herz und deine Krone
Autoren: MARION LENNOX
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gebrauchte Sofia immer noch die vertraute Anrede von früher, was Andreas wohltat, obwohl … oder vielleicht gerade weil er sich dabei immer noch wie ein kleiner Junge fühlte.
    „Sie lässt ausrichten, du sollt dir ihretwegen keine Mühe machen, außer, ihre sofortige Abreise nach Australien zu organisieren.“ Sofia runzelte die Stirn. „Andreas, diese Frau … Holly, sie ist sehr verärgert.“
    „Nicht mehr als ich“, knurrte er gereizt.
    „Ich habe dich nicht dazu erzogen, an einer Frau Rache zu üben“, erklärte Sofia streng und verschränkte demonstrativ die Arme über dem üppigen Busen. Sie ging ihm zwar nur knapp bis zur Schulter, doch Andreas wusste, dass ihm seine Kinderfrau, wenn nötig, auch heute noch die Ohren lang ziehen würde.
    Von allen Menschen, mit denen er es im Lauf seines Lebens zu tun bekommen hatte, war Sofia die Einzige, die ihn nicht wie einen königlichen Prinzen behandelte.
    „Sie ist ein gutes Mädchen.“ Sofias Ton war noch keine Spur milder geworden. „Und sie ist sehr verängstigt. Ich habe ihr versprochen, dass sie nichts zu befürchten hat, solange ich auf der Insel bin. Ich weiß nicht, warum Sie sie hierhergebracht haben, Eure Majestät , aber krümmen Sie ihr auch nur ein Haar, bekommen Sie es mit mir zu tun!“
    Lieber Himmel! Wenn Sofia diese Anrede außerhalb der Öffentlichkeit gebrauchte, standen die Zeichen wirklich auf Sturm! Andreas zwang ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich werde ihr nicht wehtun.“
    „Das hast du bereits getan. Die Druckstellen an ihren Handgelenken sind nicht zu übersehen.“
    „Das war ich nicht.“
    „Aber Georgiou, und das ist quasi dasselbe.“
    „Ist es nicht!“, wehrte sich der Prinz.
    „Versuch mir nichts vorzumachen!“, warnte Sofia und tippte mit dem Zeigefinger vorwurfsvoll gegen seine breite Brust. „Du gehst sie jetzt suchen, und wenn du sie gefunden hast, wirst du sehr nett zu ihr sein, verstanden? Wenn nicht, werde ich es herausfinden und dann … dann gibt es keines der Blätterteigtörtchen für dich. Nicht eher, als du alles mit Holly geklärt hast.“
    Als sie in Andreas’ trotziges Gesicht schaute, wurde ihr Blick weicher.
    „Sie hat sich übrigens Badesachen ausgeliehen. Allerdings hat sie die Kollektion an Damenmode im Gästezimmerschrank noch viel wütender gemacht. Mich übrigens auch“, brummte sie. „Auf jeden Fall solltest du dich äußerst sensibel im Umgang mit Holly zeigen, wenn du etwas bei ihr erreichen willst.“
    Er wanderte quer über die Insel, um Holly zu finden. Natürlich hätte Andreas auch den Jeep nehmen können, aber er brauchte Zeit, um seine Gedanken zu sortieren und sich zu entscheiden, wie der nächste Schritt aussehen musste.
    Seit die Presse ihn mit den Neuigkeiten über Holly konfrontiert hatte, funktionierte er wie ein Autopilot. Anfangs forderte er noch schnellstmögliche Aufklärung, doch jetzt war es ihm plötzlich gar nicht mehr so eilig damit. Sofia hatte recht. War Holly noch so hysterisch wie bei ihrem letzten Zusammentreffen, würde er nichts Vernünftiges aus ihr herausbekommen.
    Trotzdem fiel es ihm ungeheuer schwer, Ruhe zu bewahren. Die gehässigen Bemerkungen und nahezu inquisitorischen Fragen der Reporter nagten immer noch an ihm.
    „Wissen Sie von dem Kindergrab auf ihrer Farm? Auf dem Grabstein steht: Adam Andreas Cavanagh. Gestorben am 7. Ok tober 2000, im Alter von sieben Wochen und zwei Tagen. Sohn von Holly … mein kleiner, von Herzen geliebter Engel .“
    Adam Andreas Cavanagh!
    Der Name, und was die Reporter ihm mit seiner Nennung unterstellten, traf ihn mitten ins Herz und löste einen Schmerz aus, wie er ihn nie zuvor verspürt hatte. Noch bevor er versuchte, zurückzurechnen, wusste Andreas die Wahrheit und glaubte für einen Moment sogar, Hollys Stimme zu hören …
    „Als deine Heimat noch ein in Frieden vereinigtes Inselreich war, hieß es Adamas? Was für ein wunderschöner Name. So stark und voller Hoffnung. Wenn ich je einen Sohn bekomme, werde ich ihn Adam nennen.“
    Sie lagen im dichten Gras und schauten zum blauen Himmel empor. Normalerweise war es um diese Zeit im Outback trocken und staubig, aber kurz vor Andreas’ Abreise hatte es mehrere Regentage gegeben, wodurch sich Munwannay auf geradezu magische Weise von einer öden Wüstenei in eine grüne Oase verwandelte.
    So liebten sie sich das letzte Mal auf einem weichen Bett, geschmückt mit Wildblumen. Holly klammerte sich mit verzweifelter Leidenschaft an ihren Prinzen, während sie
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