Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz und deine Krone

Mein Herz und deine Krone

Titel: Mein Herz und deine Krone
Autoren: MARION LENNOX
Vom Netzwerk:
schnappte ungläubig nach Luft. „Warum sollte mich jemand abhören wollen?“
    „Weil das gesamte Königreich daran interessiert ist, herauszufinden, was zwischen uns beiden war. Und deshalb …“, Andreas zögerte. „Lass uns zum Haus zurückgehen.“
    „Wenn du versuchst, mich zurückzuschleppen, schreie ich!“, drohte sie.
    „Holly, was soll das?“, fragte er gereizt. „Niemand will dich zu irgendetwas zwingen. Kannst du nicht einfach kooperieren?“
    „Sag mir einen guten Grund, warum ich das tun sollte.“
    Andreas’ Gesicht verfinsterte sich. „Du schuldest mir die Wahrheit!“ Seine Stimme bebte.
    „Ich schulde dir gar nichts“, erwiderte sie rau und stand langsam auf.
    „Du hast meinen Sohn geboren …“ Seine Worte klangen so gequält, dass sie fast Mitleid mit dem Mann vor ihr bekam, den sie bisher nur fröhlich, stark und sorglos kannte. Das Handtuch entglitt ihren kraftlosen Fingern. Es war, als spüre Holly auf einmal, dass es nichts Schützenswertes mehr gab zwischen ihr und ihrem Prinzen, den sie einst so sehr geliebt hatte.
    „Ja, das habe ich …“, flüsterte sie wie erloschen.
    „Du hast es mir nie gesagt!“ Eine hilflose Wut machte sich in Andreas breit, die ihn seit Wochen beherrschte. Seit die Presse ihn auf Hollys Spur gesetzt hatte.
    „Nein.“ Nichts weiter.
    Sein Hals war wie zugeschnürt. Bis auf das leise Geräusch, mit denen die Wellen aufs sandige Ufer schwappten, war es totenstill.
    „Ich denke, ich hatte ein Recht darauf, es zu erfahren“, sagte Andreas schließlich beherrscht und beobachtete, wie auch in Hollys Augen ein ärgerlicher Funke aufglomm.
    „So wie ich, als ich voller Sehnsucht auf die Briefe gewartet habe, die du versprochen hast, mir zu schreiben!“, konterte sie hitzig. „Keine Zeile, nicht ein Anruf, Andreas! Außer einem höflichen Schreiben an meine Eltern, verfasst von einer königlichen Sekretärin auf königlichem Briefpapier, in dem man ihnen für ihre Gastfreundschaft dankte … das war’s!“
    „Du wusstest doch, ich konnte nicht …“
    „An unserer Beziehung festhalten? Ihr eine Zukunft einräumen? Ja, das wusste ich. Immerhin warst du bereits verlobt, als du nach Australien kamst. Und ich nicht mehr als ein unerfahrener Teenager, der noch nie geküsst worden war! Du hattest kein Recht, mich …“
    „Das war ja wohl keine einseitige Entscheidung!“, wehrte er sich vehement.
    „Nein, das wohl nicht, oder?“ Trotz der angespannten Miene zuckte für einen Sekundenbruchteil ein weiches Lächeln um ihre Mundwinkel. „Aber ich war noch ein Kind.“
    Womit sie das Problem auf den Punkt gebracht hatte! Er wusste es, und sie wusste es. Sie war erst siebzehn, als sie sich das erste Mal liebten – nicht achtzehn.
    Und damit wurde aus der romantischen Teenagerliebe eine Straftat …
    „Wusstest du bei meiner Abreise von der Schwangerschaft?“, fragte Andreas und versuchte damit, die Angelegenheit vom gesetzlichen auf den privaten Bereich zu verlagern.
    „Ja.“
    Andreas atmete tief durch, um den stechenden Schmerz in seiner Brust zu lindern.
    „Aber sicher war ich mir nicht“, fuhr sie in seinen Augen schrecklich nüchtern fort. „Wie du weißt, liegt mein Zuhause nicht so zentral, dass man so eben mal in eine Apotheke oder einen Supermarkt reinschneien kann, um einen Schwangerschaftstest zu kaufen. Aber vermutet hatte ich es schon.“
    „Aber warum hast du dann nicht …?“
    „Weil du verlobt und quasi schon auf dem Weg zu deiner Hochzeit warst“, schnitt sie ihm brüsk das Wort ab. „Andreas, ich möchte wirklich nicht mehr über diese Zeit reden. Was hättest du denn getan, wenn ich dir von der Schwangerschaft erzählt hätte?“
    „Dich geheiratet.“
    Das kam so spontan und überzeugend, dass Holly zunächst irritiert blinzelte. Dann lächelte sie schmerzlich und schüttelte den Kopf. „Nein, das sind nichts weiter als Tagträume. Wir haben darüber geredet, erinnerst du dich nicht? Wie sehr wir einander lieben und für immer zusammenbleiben wollen. Wie du mich nach Aristo nehmen und zu deiner Prinzessin machen wolltest. Sogar darüber, ob meine Eltern auch ohne mich zurechtkommen, und dein Vater dir verzeihen könnte.“
    Holly schluckte heftig.
    „Aber da gab es schon eine Prinzessin … Christina wartete auf dich. Eure Heirat sollte dazu beitragen, wichtige Kräfte zu bündeln und internationale Beziehungen auszubauen. Du hast mehr als einmal davon geredet, dich gegenüber deinem Vater zu behaupten, aber niemals
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher