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Mein geliebter Wuestenprinz

Mein geliebter Wuestenprinz

Titel: Mein geliebter Wuestenprinz
Autoren: Tessa Radley
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inszeniert hatte, um sicherzugehen, dass sein Vater in Frieden sterben konnte?
    Hatte Tariq etwa deshalb mit ihr geschlafen?
    „Jayne …“
    „Sei still, ich muss nachdenken.“
    „Bitte zieh keine falschen Schlüsse, Jayne …“
    „Du hast das geplant“, sagte sie vorwurfsvoll. „Du wolltest mich in Zayed festhalten.“
    Aufgebracht erwiderte er ihren Blick. „Warum sollte ich das wollen?“
    „Weil es der Wunsch deines Vaters war. Du hast immer getan, was dein Vater wollte. Du bist nur eine Marionette, Tariq.“
    „Pass auf, was du sagst, Jayne. Was hätte ich davon, wenn du hierbliebest? Du hasst Zayed.“
    „Ich hatte begonnen, es zu mögen …“
    Tariq überging ihren Einwand. „Was soll ich mit einer Ehefrau, der ich nicht vertrauen kann?“
    „Ach ja, da haben wir sie wieder, deine Doppelmoral. Du bist tagtäglich von Frauen umgeben, die sich dir an den Hals werfen. Du behauptest, du wärst mir treu geblieben. Ich glaube dir. Wieso kannst du mir nicht auch glauben?“
    „Weil das Ehrenwort meines Vaters dagegen steht. Er hat gesehen, wie du Roger geküsst hast. Er hat dich nackt mit ihm in der Bibliothek erwischt.“
    „Das ist völliger Schwachsinn. Ich habe es dir oft genug gesagt.“
    Tariq wirkte verstört. „Ich muss meinem Vater glauben. Er ist ein Ehrenmann. Er ist der Emir von Zayed!“
    „Und ich bin deine Frau!“
    „Das würde bedeuten …“
    Sie sah, wie er alles in Gedanken noch einmal durchspielte. Jayne nickte traurig. „Genau, das würde bedeuten, dass es dein Kind war, Tariq.“
    „Das ist nicht wahr.“ Er schüttelte den Kopf. „Mein Vater würde mich niemals belügen. Er hat mir erzählt, es sei Rogers Kind.“
    „Heißt das, ich lüge?“
    Geringschätzig betrachtete er sie. „Es ist egal. Du hast das Kind verloren, und es gibt nichts mehr zu diskutieren.“
    „Nur noch das Ende unserer Ehe.“ Da er nicht antwortete, seufzte sie entnervt. „Jetzt bin ich also für weitere fünf Jahre festgenagelt. Aber du wirst niemals verhindern, dass ich gehe. Ich bleibe nicht hier, egal, ob wir geschieden werden.“
    „Erst, wenn mein Vater stirbt.“
    „Oder der Monat um ist. Was zuerst eintritt, gilt. Und danach möchte ich, dass du versprichst, mich in den nächsten fünf Jahren in Ruhe zu lassen.“
    „Und was passiert, wenn ich dir das nicht versprechen kann, Habibti ?“ In seinen Augen spiegelte sich etwas wie Sehnsucht und tiefer Schmerz.
    Jayne sah ihn fassungslos an.

11. KAPITEL
    Jayne war immer noch wütend und verwirrt, als sie am nächsten Morgen zum Falkengehege ging, um Haytham zu sehen. Sie ärgerte sich furchtbar darüber, dass sie sich in Aziz dazu hatte hinreißen lassen, mit Tariq zu schlafen. Wie hatte sie so dumm sein können! Schließlich war sie nur in dieses Land gereist, um sich scheiden zu lassen und ein neues Leben in Neuseeland zu beginnen.
    Ungehalten trat sie gegen einen kleinen Stein, der auf dem Weg lag. Jetzt dauerte es noch einmal fünf Jahre, bis sie endlich frei war. Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, stiegen die Erinnerungen an ihre Liebesnächte mit Tariq vor ihr auf. An seine Hände auf ihrer Haut, an seinen Mund auf ihren Lippen. Wie schön er war, wenn er sie zärtlich ansah, wenn er lachte oder wenn er entspannt neben ihr lag.
    Wollte sie sich denn wirklich scheiden lassen?
    Andererseits – was sollte sie mit einem Mann, der ihr nicht vertraute? Sie plante, in Neuseeland neu anzufangen. Deshalb durfte sie jetzt nicht einfach alles wegwerfen, was sie sich so hart erkämpft hatte. Außerdem wollte Tariq sie vielleicht überhaupt nicht zurückhaben.
    Gedankenverloren schlenderte sie in das Falkengehege und blieb abrupt stehen, als sie Tariq sah.
    Er stand neben Noors leerem Gehege und war wie immer wahnsinnig attraktiv. Groß, selbstbewusst, markant. Die legere Kleidung – er trug eine helle Hose, dazu ein weißes TShirt – tat seiner herrschaftlichen Erscheinung nicht den geringsten Abbruch. Noor hockte auf seiner behandschuhten Hand. Sie trug noch die Kappe, aber es war klar, dass Tariq mit seinem Falken üben wollte.
    Als Jayne sich näherte, wandte der Vogel ihr den Kopf zu, obwohl er wegen der Kappe nichts sehen konnte.
    „Du hast mir erzählt, dass du lernen willst, einen Falken auszubilden“, sagte Tariq. „Ich lasse Noor gleich nach einem Köder jagen. Willst du mitkommen?“
    Jayne nickte. Auch wenn ihr klar war, dass die Falkenjagd für sie nicht infrage kam, sobald sie zurück in Auckland war. Es war eine
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