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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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Regina aß vorsichtig einen kleinen Löffel nach dem anderen. Als sie fertig war, fühlte sie sich schon viel besser, und Abruzzi zog sich zufrieden zurück.
    Nico setzte sich neben sie, und sie sagte leise zu ihm: „Es ist noch nicht zu spät, deinen Entschluss zu ändern und mich nicht zu heiraten.“
    „Ich will dich heiraten.“
    „Aber was für eine Ehe wird das sein, wenn wir schon im Voraus planen, uns scheiden zu lassen?“
    Er runzelte die Stirn. „Cara, niemand darf wissen, dass es keine richtige Ehe sein wird. Niemand. Die Wände im Palazzo haben Ohren, also sei bitte vorsichtig. Wenn die Presse davon Wind bekommt, kann sie großes Unheil anrichten. Ich möchte nicht, dass die Geburt unseres Kindes von einem Skandal überschattet wird. Verstehst du?“
    „Sicher. Unser Leben wird eine Lüge sein, und wir sollen vorgeben, dass wir uns lieben. Nun ja, ich werde es versuchen, da es ja nur für ein Jahr sein wird.“
    „Verdammt“, fuhr er sie an. „Küss mich und tu so, als würdest du es gern tun.“
    Sie erstarrte. „Na schön.“
    Beide standen auf. Regina wartete, ohne sich zu rühren, und er sah sie an, als würde ihn irgendetwas stören, aber dann begann er ihre Schultern zu streicheln, und Regina schloss unwillkürlich die Augen. Im nächsten Moment spürte sie seinen Mund auf ihrem, und obwohl seine Lippen sie kaum berührten, wurde Regina sofort von Leidenschaft erfasst.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich eng an ihn, sodass sie die Wärme seines Körpers und das heftige Klopfen seines Herzens spüren konnte. Nico vertiefte den Kuss, und sie stöhnte leise.
    Er löste sich von ihr und sah sie lächelnd an. Zum ersten Mal seit Tagen schenkte er ihr ein echtes Lächeln. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Du bist sehr gut darin, Gefühle zu heucheln.“
    „Du auch.“
    Sie sehnte sich nach viel mehr von ihm, zog seinen Kopf wieder zu sich herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Zwischendurch flüsterte er ihr auf Italienisch etwas zu.
    „Ich liebe es, wenn du das tust.“
    „Was?“
    „Italienisch sprechen.“
    Er lachte leise. „Ich liebe die Sprache, die wie Küsse auf der Zunge zergeht und klingt, als wäre sie auf Satin geschrieben und bestünde aus Silben, die Leidenschaft atmen.“
    „Das ist wunderschön.“
    „Lord Byron, nur fürchte ich, ich habe sein Gedicht ganz schön verstümmelt.“
    „Es gefällt mir, dass du Gedichte zitieren kannst, selbst wenn du sie ein wenig verdrehst“, sagte sie lächelnd. „Zum Beispiel Dante.“
    „Mir gefällt es allerdings viel mehr, dich zu küssen“, sagte er neckend. „Vielleicht sollten wir wieder so tun, als würden wir uns lieben.“
    Ihr Puls beschleunigte sich wieder, und sie fuhr sich voller Erwartung mit der Zunge über die Lippen. Und schon war er bei ihr und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte. Nico stöhnte leise, und sie presste sich an ihn und rieb die Brüste an ihm in ihrer Ungeduld, endlich ganz von ihm genommen zu werden.
    „Nico, mein Liebling“, flüsterte sie heiser.
    Als er wieder italienische Koseworte murmelte, erschauerte sie. Sagte er ihr, dass er sie liebte, oder verstellte er sich nur? Nico nahm ihre Hand und zog sie mit sich in Richtung Schlafzimmer, als es an der Tür klopfte.
    Es war seine Mutter, wie immer makellos und hinreißend schön in einem pinkfarbenen Seidenkostüm – zweifellos Pariser Haute Couture.
    Sie entschuldigte sich und hob die dünnen Augenbrauen. „Leider verlangt ein Problem sofort deine Aufmerksamkeit.“
    „Kann das nicht warten?“, fragte er gereizt.
    Sie schüttelte den Kopf und verließ majestätisch den Raum, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    „Tut mir leid, Liebling.“ Er drückte Reginas Hand ein letztes Mal und küsste sie flüchtig auf die Wange. Und dann war er fort, und Regina war wieder allein. Sie konnte nichts tun, als die wunderschöne Aussicht zu genießen.
    Julia ohne ihren Romeo.
    Principessa Donna Regina Carina Tomei di Romano saß verwirrt und benommen in der roten Suite und betrachtete den Diamantring an ihrer linken Hand. Sie trug immer noch das schlichte weiße Kostüm und den kleinen Hut mit dem kurzen Schleier, die sie zur Hochzeit getragen hatte.
    Sie hatte einen Mann geheiratet, den sie kaum kannte.
    Die Zeremonie in kleinem Kreis, die im glanzvollen goldenen Salon in Anwesenheit ihrer ganzen Familie und Nicos majestätischer Mutter stattgefunden hatte,
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