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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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Vorstellung so kurz wie möglich zu halten.“
    Sobald sie alle begrüßt hatten und sich ins Haus begaben, um sich abzutrocknen, erschien Massimo, ein breites Lächeln auf seinem runden sonnengebräunten Gesicht. Er hieß sie beide herzlich willkommen, umarmte Regina sogar und ging dann mit ihnen einen langen Gang hinunter, der zu Glorianas reich verziertem Arbeitszimmer führte.
    Die Principessa sah in ihrem königsblauen Seidenkleid und dem kostbaren Diamantenkollier sehr eindrucksvoll aus. Weder lächelte sie, noch erhob sie sich von ihrem antiken Schreibtisch, als sie hereinkamen. Ihr Blick streifte Regina kaum, als wäre sie ein Geist oder unsichtbar. Das einzige Zeichen dafür, dass sie Regina überhaupt bemerkt hatte, war ein kaum merkbares Stirnrunzeln zwischen ihren sorgfältig nachgezogenen Augenbrauen. Sie sah ausschließlich Nico an. „Ich muss mit dir reden. Allein. Es ist sehr dringend.“
    „Mutter …“
    „Tiberio und Massimo werden Miss Tomei zur roten Suite begleiten, damit sie sich ausruhen kann. Die Ärmste sieht erschöpft aus.“
    Also hatte sie ihre Schwiegertochter in spe, den Geist, doch bemerkt.
    Regina griff nach Nicos Hand. Er drückte sie beruhigend und ließ sie dann los. „Es ist okay. Ich bleibe nicht lange fort. Ich verspreche es dir. Kurz vor dem Dinner, gegen sieben Uhr, hole ich dich ab.“
    Sie fühlte sich wieder verloren und völlig überwältigt von dem riesigen Palazzo, aber sie nickte und ging mit Massimo hinaus, der sie ein Stück des Wegs begleitete und sie dann Abruzzi überließ. Danach musste Regina sich beeilen, um mit dem hochgewachsenen Majordomus Schritt halten zu können. Nachdem sie durch unzählige Gänge geeilt waren, erreichten sie endlich die rote Suite.
    Eine Stunde später war Regina immer noch allein in dem prächtigen Schlafzimmer. Sie zwang sich, die vergoldeten Möbel zu betrachten und die schweren roten Brokatvorhänge. Bilder alter Meister schmückten die mit roter Satintapete bespannten Wände. Wenn sie hier leben sollte, musste sie sich an ihre Umgebung gewöhnen.
    Aber plötzlich überwältigte sie die Müdigkeit, und sie öffnete die oberen Knöpfe ihres Kleides, setzte sich auf das Bett, schob die schwere Tagesdecke zurück und ließ sich müde auf die Matratze sinken.
    Bald würde Nico sie holen kommen. Sie versuchte, wach zu bleiben, aber das Geräusch des Regens lullte sie ein, und kurz darauf war sie eingeschlafen.
    Als Nico anklopfte und ihren Namen rief, kam keine Antwort. Also öffnete er die Tür und ging hinein.
    Im Zimmer war es dunkel.
    „Cara?“
    Sie gab einen leisen Seufzer von sich, wachte aber nicht auf. Nico fand, dass sie wie eine verwunschene Prinzessin aussah. Seine Prinzessin.
    Ihr schönes Gesicht war blass wie Alabaster, ihr Haar glänzte wie schwarzer Satin auf dem Kissen. Ihre Brust hob und senkte sich unter dem weißen Laken. Ihre Lippen waren kirschrot, und er sehnte sich danach, sie wachzuküssen. Aber sie sah so friedlich aus im Schlaf, so anbetungswürdig, fast glücklich.
    Sein Herz zog sich zusammen vor Sehnsucht. Sie hatte nicht mehr so ausgesehen, seit er sie vor zwei Monaten am Flughafen abgesetzt hatte und sie sich die ganze Fahrt bis Rom in der Limousine geliebt hatten. Ihre Augen waren tränenfeucht gewesen, als sie sich trennten. Wie sie sich an ihn geklammert hatte, ihn auf Wangen und Lippen geküsst und dann das Gesicht an seine Brust gepresst hatte. Und erst als sie mit Massimo zum Flughafen gegangen war, hatte Nico zu ahnen begonnen, wie sehr er sie brauchte.
    Wer war sie wirklich? Eine zynische Opportunistin, die ihn ausgenutzt hatte? Oder die sanfte leidenschaftliche Frau, in die er sich verliebt hatte?
    Eigentlich war es ihm egal. Wer immer sie auch war, er wollte sie mehr als irgendeine Frau vor ihr. Das war schon vom ersten Moment an so gewesen, und das Gefühl war seitdem nur noch stärker geworden. Aber warum gerade sie?
    Nico blieb noch fast eine Stunde bei ihr. Das Dinner hatte schon längst begonnen, und er war immer noch bei Regina. Solange sie schlief, konnte er sie wenigstens beschützen vor den Menschen in diesem Haus, vor seiner Welt und sogar vor den widerstreitenden Gefühlen in ihm selbst.
    Am Ende beugte er sich über sie und küsste sie sanft auf die Lippen. Regina bewegte sich kurz und lächelte. Als sie seinen Namen flüsterte, verspürte er den Drang, sie erneut zu küssen, aber er wusste, dass er dann nicht aufhören würde.
    Um genau acht Uhr kam ein junges Dienstmädchen in
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