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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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errötete und zog verlegen ihre Hand weg. „Seid ihr alle fertig? Kann ich bitte eure Teller haben?“ Sie stand auf und stapelte die Teller viel zu hastig und laut, um so schnell wie möglich aus Nicos Nähe zu fliehen. Er stand ebenfalls auf und fing an, das Besteck einzusammeln. Susana und ihre Mutter wollten protestieren, aber in diesem Moment fingen Dino und David an, gleichzeitig loszubrüllen.
    „Zeit für die Raubtierfütterung“, witzelte Susana, und Mutter und Tochter eilten zu den Zwillingen.
    Also blieb es Nico und Regina überlassen, den Tisch abzuräumen und alles für den letzten Gang vorzubereiten. Er setzte Kaffee auf, während Regina Mascarpone auf die karamellisierten Birnen häufte.
    „Du hast so was wahrscheinlich in deinem ganzen Leben noch nicht gemacht“, sagte sie.
    Er seufzte. „Das werde ich einfach mal überhören und den Nachtisch hineinbringen.“
    „Na schön, dann will ich deutlicher werden“, sagte sie, als er zurückkam, um die letzten zwei Teller zu holen. „Ich will, dass du diese Küche und mein Leben verlässt.“
    „Du wirst dich an mich gewöhnen müssen.“
    Sie hätte am liebsten geschrien vor Wut. Als sie nach einem Kochlöffel griff, entwand Nico ihn ihr ohne Mühe und legte ihn gelassen in das Spülbecken.
    „Du kannst nicht einfach so das Leben eines Menschen auf den Kopf stellen“, sagte sie, den Tränen nahe.
    „Warum hast du dich dann absichtlich von mir schwängern lassen?“
    „Das habe ich nicht. Ich schwöre es! Und du brauchst mich deswegen nicht zu heiraten.“
    Ohne etwas zu sagen, nahm er die letzten zwei Teller, und Regina sah ihm in ohnmächtiger Wut nach, wie er sich im Esszimmer zu ihrer Familie setzte und mit ihnen zu plaudern begann, als wäre alles in schönster Ordnung.
    Nichts ist in Ordnung, dachte sie verzweifelt. Dass ihre Familie ihn so gern hatte, machte sie wahnsinnig.
    Als sie später im Wohnzimmer saßen und lachten und sich unterhielten, stand Regina etwas abseits und fühlte sich wie so oft ausgeschlossen. Dann stand Nico auf, legte den Arm um sie und führte sie zum Sofa, wo er sie sanft neben sich zog. Er nahm ihre Hand und hielt sie so fest, dass Regina sich nicht aus seinem Griff befreien konnte. Wenn die Umstände anders gewesen wären, hätte es ihr sogar gefallen können.
    Sie beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: „Können wir jetzt nicht gehen?“
    Bevor er antworten konnte, kam Gina mit einem ihrer vielen Märchenbücher und legte es auf Nicos Schoß.
    Nico lachte. „Wie könnte ich deiner Nichte widerstehen?“
    „Lies!“, befahl die Kleine.
    „Ach herrje, sie ist genauso herrisch wie du“, sagt er leise zu Regina, sodass Gina ihn nicht hören konnte. Laut fügte er hinzu: „Ich les ihr etwas vor, und inzwischen kannst du ja deiner Mutter in der Küche helfen.“
    Sie wollte protestieren, aber Nico bestand darauf, mit den Kindern zu spielen, während Regina und Susana ihrer Mutter in der Küche halfen, womit er endgültig Susanas Zuneigung gewann. Er ging zwar nicht so weit, den Babys die Windeln zu wechseln, aber er gab jedem sein Fläschchen und legte sie sich sogar an die Schulter und tätschelte ihnen den Rücken, bis sie ihr Bäuerchen gemacht hatten.
    „Ist es zu fassen?“, sagte Susana in der Küche, wo Sabrina abwusch und ihre Töchter abtrockneten. „Er kann die Zwillinge voneinander unterscheiden. Er nennt sie sogar beim Namen. Das hat noch keiner geschafft. Ich glaube es einfach nicht, dass er ein berühmter Prinz ist, den ich schon im Fernsehen gesehen habe.“
    „Dann solltest du allerdings wissen, dass er kurz davor war, seine Verlobung mit einer Prinzessin zu verkünden“, sagte Regina leise. „Aber dann wurde ich schwanger und habe sein Leben zerstört.“
    „Hör auf damit, Regina!“
    „Womit?“
    „Hör auf, dich ständig in Zweifel zu ziehen.“
    „Das tue ich doch gar nicht!“, beschwerte Regina sich.
    „Okay, du hast wie immer recht. Du bist Anwältin, und alles muss immer logisch sein und deinen verflixten Plänen entsprechen. Ich habe gelernt, dir nicht zu widersprechen, wenn du in Anwaltsstimmung bist, aber so viel weiß ich – dieser Mann liebt dich.“
    „Das kannst du unmöglich wissen.“
    „Glaub mir“, sagte Susana. „Vertrau ihm und vertrau wenigstens einmal in deinem Leben deinen Gefühlen. Er liebt dich. Manchmal sind Gefühle wichtiger und wahrer als deine Paragraphen, Schwesterherz.“
    Susana musste es wissen, denn sie hatte ein Leben lang nach diesem
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