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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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Adonis gestern Nachmittag am Strand in der Nähe der riesigen weißen Jacht mit dem Namen Simonetta abgesetzt, und als sie ihn wieder und wieder auf die dunkle Wange geküsst hatte, hatte Regina sich eigentlich nichts dabei gedacht. Und sie hatte auch nichts dabei gefunden, dass die exzentrische Frau ihn nur widerwillig gehen ließ. Als sie gleich darauf Regina bemerkte, hatte sie ihr zugewinkt und gelächelt.
    Plötzlich schien die kleine Begebenheit eine finsterere Bedeutung zu bekommen. War er doch ein Gigolo?
    Und was war mit der Frau im schwarzen Ferrari, mit der er sich heute Nachmittag getroffen hatte – mittleren Alters, in gebieterischer Haltung und mit einem Diamanten am Finger, der die Größe eines Eiswürfels hatte? Sie hatte ihn zum selben Strand gefahren und hatte ihn fast genauso innig auf die Wangen geküsst wie die andere, etwas ältere Dame. Nur dass die Frau von heute eine gebieterische Art gehabt hatte. Sie hatte ihn gleich zweimal zum Ferrari zurückgerufen.
    In diesem Moment jedenfalls fühlte sich der Blick des Fremden wie Feuer auf Reginas nackter Haut an, und sie wünschte, sie hätte etwas angezogen, das mehr zu ihr passte. Zu Hause in Austin trug sie meist langweilige Kostüme, die recht wenig von ihrem Körper zeigten und viel besser zu ihrem Beruf als Anwältin passten.
    Welch eine Ironie, dass ausgerechnet eine Frau, die eine Liebhaberin oder Kundin des Mannes, der Regina so aus der Fassung brachte, zu sein schien, ihr das offenherzige weiße Sommerkleid verkauft hatte! Dieselbe Frau hatte sie auch dazu überredet, das Haar offen zu tragen.
    Sie sind so hübsch, signorina, mit Ihr lockig Haar auf Schultern. Sie brauchen Blume in Locken. Eine besondere Blume von Zauberbusch. Dann bekommen Sie bestimmt Freund. Kommen Sie. Ich zeige Ihnen.
    War es denn so offensichtlich, dass Regina Single war und nicht mal einen Liebhaber hatte?
    Die Frau hatte Regina mit wehendem Kleid, unter dem sich ein noch immer verführerischer Körper verbarg, einen Weg mit Kopfsteinpflaster entlanggeführt, bis sie zu einem Platz kamen, auf dem neben einer Amorstatue ein in voller Blüte stehender Gardenienstrauch wuchs.
    Der Busch hier blüht das ganze Jahr. Pflücken Sie Blüte an jeder Tag, den Sie hier sind, und ich verspreche, ein Wunder wird geschehen. Prometto. Und sie hatte Regina mit ihren dunkelblauen Augen zugezwinkert wie eine gute Fee.
    Gestern hatte Regina eine Blüte gepflückt, und heute Morgen war sie wieder zu dem Strauch gegangen, um sich noch eine zu nehmen.
    Das Meer lag da wie ein dunkler Spiegel, und die untergehende Sonne tauchte die Villen und Hotels, die gefährlich nah am steilen Hang lagen, in ein atemberaubendes Apricot. Bald schon würde die ganze Küste wie durch Zauberei vom sanften Zwielicht überzogen sein, das Regina lieben gelernt hatte.
    Solange sie sich erinnern konnte, hatte sie schon das berühmte Amalfi besuchen wollen. Sie griff nach ihrer Liste all der Sehenswürdigkeiten, die sie noch besichtigen wollte, und nach ihren Notizen. Statt einen Mann mit den Blicken zu verschlingen, den sie gar nicht kannte, sollte sie lieber die herrlichen Berge bewundern, die majestätisch emporragten.
    Du könntest ihn dir wahrscheinlich gar nicht leisten.
    Du meine Güte! Woher kam denn dieser Gedanke? Wenn er ein Gigolo war, so glaubte er jedenfalls, sie könnte ihn sich leisten. Warum ließ er sie sonst nicht aus den Augen? Er hatte wirklich wundervolle dunkelblaue Augen, das musste sie ihm lassen.
    Ihr Mund wurde ganz trocken, und sie nahm hastig einen Schluck von ihrem Chardonnay. Ihn sich leisten? Sie sollte ihn anzeigen. In Austin stand sie eher in dem Ruf, steif, spröde und ein wenig herrisch zu sein. Nicht, dass sie es wirklich war. Niemand – selbst ihre Familie nicht – konnte verstehen, wie sehr sie sich hatte anstrengen müssen, um ihre Ziele zu erreichen.
    „Du bist ein Kontrollfreak und außerdem frigide!“, hatte Bobby sie beschuldigt, als sie seinen Heiratsantrag ablehnte und nicht nur ihn, sondern auch sich damit völlig verblüffte.
    „Gib mir den Ring zurück!“ Er tat ihr weh, als er ihn ihr vom Finger zog. „Obwohl du mir ein ganzes Jahr lang nachgelaufen bist, tust du mir wahrscheinlich einen Gefallen damit, dass du mich jetzt abweist.“
    „Ich bin dir nachgelaufen? Ich habe dir auf einer Party meine Karte gegeben, weil ich für das Unternehmen deines Vaters arbeiten wollte.“
    „Mein Pech, dass er dich eingestellt hat! Du bist vielleicht eine gute
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