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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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und noch dazu Italiener. Hier ging es um ein Geschäft. Regina hätte für sein Talent und seine Professionalität dankbar sein sollen. Stattdessen ließ sie sich so von seinem Zauber überwältigen, dass es ihr schwerfiel, sich daran zu erinnern, dass das alles nicht echt war.
    Er machte dem Kellner ein Zeichen, um zu zahlen. Bevor sie in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie suchen konnte, hatte er einige Euroscheine auf den Tisch geworfen und Regina am Ellbogen aus der Bar geführt. Als er aufstand, verstummten die Gespräche ringsum. Selbst die Musik hörte auf zu spielen.
    Er hatte gezahlt, zweifellos um den Schein zu wahren. Er war eben ein Gigolo erster Klasse. Sie musste an den Maserati denken, an den Ferrari und die Jacht Simonetta , wo er die Nacht verbracht hatte. Regina fragte sich besorgt, ob sie überhaupt genügend Bargeld dabeihatte.
    Wenn nicht, würde sie doch sicher mit ihrer Kreditkarte zahlen können, oder er würde sie zu einem Geldautomaten begleiten, falls sie sich erst sehr spät voneinander trennen sollten?
    Dann dachte sie wieder daran, dass er ein erstklassiger Gigolo war.
    Selbstverständlich würde er das tun.

2. KAPITEL
    Regina trat aus der Dusche, trocknete sich mit einem warmen Badetuch ab und zog den weichen weißen Hotelbademantel an, wie Nico es ihr geraten hatte. Das feuchte Haar fiel ihr auf die Schultern, als sie aus dem Badezimmer kam. Sie griff nach dem Handy, ging barfuß durch das Wohnzimmer und dann hinaus auf den Balkon, um auf Nico zu warten, der ihre Suite verlassen hatte, um einen Anruf entgegenzunehmen.
    Nico. Regina atmete tief die warme feuchte Luft ein. Sie versuchte sich von ihren Gedanken abzulenken und davon, was sie und Nico tun wollten, indem sie die malerische Stadt und ihre üppig blühenden Gärten betrachtete. Aber ihre Finger zitterten, als sie die Nummer ihrer Freundin Lucy in Austin wählte.
    Selbst im Paradies konnte es nicht schöner sein als hier in Ravello. Das mittelalterliche Juwel von einem Städtchen schien fast schwerelos am Berghang über der Bucht von Amalfi zu liegen. Der Blick von Reginas Hotel, einem Palazzo aus dem vierzehnten Jahrhundert mit seinen bröckligen, mit Weinreben überwucherten Gemäuern und maurischen Bögen, war selbst bei zunehmender Dämmerung atemberaubend.
    Die Blüten der Blumen erfüllten die Luft mit süßem Duft. Die Bienen waren verschwunden, und Kirchenglocken läuteten.
    Doch heute Abend konnte Regina weder den Anblick der weißen Jachten noch den des Wassers oder der prächtigen Palazzi richtig genießen. Im Moment war sie einfach zu aufgeregt dafür.
    „Geh schon ran, Lucy“, flüsterte sie und klopfte mit dem nackten Fuß ungeduldig auf den von der Sonne ganz warmen Steinboden.
    Während sie wartete, entdeckte sie plötzlich Nico vier Stockwerke unter sich. Er ging auf der Veranda in der Nähe des Swimmingpools auf und ab und schien genauso ungeduldig und aufgebracht zu sein, wie Regina sich fühlte. Wollte er mit ihr zusammen sein, oder hasste er seine Arbeit und graute ihm vor der Zeit, die er mit ihr verbringen musste? Oder war es sein Telefongespräch, das ihn so in Aufruhr versetzte?
    Sein Handy hatte geklingelt, gerade als Nico ihnen Champagner mit Erdbeeren und einem Käseteller bestellt hatte, und nachdem er vorgeschlagen hatte, dass sie es sich in den flauschig weichen Bademänteln des Hotels bequem machten und auf ihrem Balkon einen Drink zu sich nahmen. Als er auf dem Display den Namen des Anrufers sah, hatte er die Stirn gerunzelt. Dann hatte er Regina einen Kuss auf die Stirn gegeben und sich entschuldigt, da der Anruf zu wichtig war, als dass er ihn ignorieren könnte. Was Regina natürlich neugierig und ein wenig eifersüchtig gemacht hatte.
    War der Anrufer eine Frau? Eine Kundin? Aber wer immer es war, der Anruf war Nico sehr wichtig, so viel war klar.
    In diesem Moment riss Lucys Stimme sie aus ihren Gedanken. „Hi!“
    Lucy war zurzeit schwanger von dem Samenspender, für den sie und ihre Partnerin Beth sich entschieden hatten. Sie hatten überall in ihrer Wohnung Fotos von ihm und seinen Kindern, künftigen Halbgeschwistern des Kindes, das Lucy erwartete, aufgestellt.
    „Du wirst nicht glauben, wo ich bin“, sagte Regina ohne Einleitung.
    Sie ging zum Schrank, holte dann das Bild von dem im Sand spielenden Jungen heraus und kehrte damit auf den Balkon zurück.
    „In Italien“, antwortete Lucy.
    „Ich meine …“, Regina sah zu Nico hinunter, „… wo in Italien. Du kommst nie
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