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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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ziemlicher Schock. Hätte ich früher davon erfahren, hätte ich dich nie geheiratet. Aber nun dürfen wir diese Ehe eben nicht vollziehen, bis mir einfällt, wie ich dich freigeben kann. Du verdienst einen Besseren als mich. Ich habe nur ein paar hübsche Kleider, ein gutes Pferd und eine Familie, die nicht den besten Ruf hat. Die meisten Leute halten meinen Vater für verrückt. Das haben selbst wir bis vor Kurzem getan.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, was sich deine Brüder dabei gedacht haben, in mir einen geeigneten Gemahl für dich zu sehen.«
    Er erhob sich vorsichtig und trat an die Waschschüssel, um seinen Kopf in kaltes Wasser zu tauchen. Plötzlich war ihm nämlich aufgegangen, dass er für dieses Gespräch viel zu betrunken war. Dies war ihre Hochzeitsnacht, und er konnte Alana schlecht wegschicken oder vorschlagen, sich am nächsten Morgen weiter zu unterhalten, wenn sein Kopf wieder klarer war. Er schuldete ihr eine Erklärung, warum sie ganz allein in dem Schlafgemach ausgeharrt hatte, das man für das Hochzeitspaar vorbereitet hatte.
    Seine Männlichkeit wurde selbst dann nicht schlaffer, als er kaltes Wasser in seinen Hemdausschnitt rieseln ließ. Das Letzte, was er heute Nacht tun wollte, war, Alana allein zu lassen. Und das wollte er auch in all den kommenden Nächten nie mehr. Sie trug ein sehr verführerisches Nachthemd und duftete süß nach Rosen und sauberer Haut. Er verzehrte sich nach dem Geschmack ihrer weichen Haut. Statt nachzulassen, verstärkte sich seine Erregung nur noch. Fluchend nahm er ein Tuch und rieb sich trocken. Jetzt war es nicht mehr der Alkohol, der ihn benommen machte, sondern sein Verlangen.
    So verkehrt es ihm vorkam, er musste ihr sagen, dass sie gehen sollte und dass sie am nächsten Morgen darüber reden müssten. Wenn sie nicht bald aus seiner Reichweite verschwand, würde er sie in die Arme schließen. Dann konnte er nicht mehr zurück. Dann konnte er nicht mehr ehrbar handeln und sie gehen lassen, damit sie einen Mann fand, auf den sie stolz sein konnte. Er warf das Tuch weg und sah Alana an. Sie hatte die Arme verschränkt und tappte mit einem nackten kleinen Fuß auf den Boden. Ihre Miene zeigte eine gewisse Belustigung, doch daneben war deutlich zu erkennen, dass sie sein Verhalten völlig idiotisch fand.
    »Gregor, ich glaube wirklich, dass es in Anbetracht der Umstände keinen Unterschied macht, wenn wir unsere Ehe heute Nacht nicht vollziehen.«
    Ihre Stimme klang geduldig und süß – so, wie bei einer Frau, die versucht, einem kleinen Kind etwas zu erklären. »Eine Ehe kann für null und nichtig erklärt werden«, widersprach er gereizt, »wenn sie nicht vollzogen wurde.«
    »Hast du etwa vergessen, dass ich keine Jungfrau mehr bin? Und dass ich von dir schwanger bin?«
    Einen Moment lang starrte er sie wortlos an, während die letzten Nebel des Ales sich lichteten. Er war wirklich ein Idiot. Eine Weile hatte er das tatsächlich vergessen. Der Schock hatte ihn nur noch daran denken lassen, dass sie viel zu reich war für einen Mann wie ihn. Ein Übermaß an Ale hatte dafür gesorgt, dass sein Kopf nicht mehr klar wurde. Wie sollte er sich aus dieser Peinlichkeit herauswinden? Er hoffte nur, dass sie nicht zu den Frauen gehörte, die darauf beharrten, dass ein Mann offen zugab, ein Narr zu sein.
    »Liebes …«, stammelte er, um die passenden Worte ringend. »Du brauchst keinen Mann wie mich. Aye, ich war dein Liebhaber, und in dir wächst unser Kind heran. Aber mit einer Mitgift wie deiner könntest du trotzdem noch jeden Mann haben, den du willst. Wenn dein Vater auch nur den leisesten Hinweis auf deine Mitgift fallen ließe, würden die Männer vor euren Toren Schlange stehen, selbst wenn ein Dutzend vaterloser Kinder sich an deine Röcke klammern würde.« Schon allein bei dem Gedanken, dass er ihr gemeinsames Kind nie zu Gesicht bekommen und ein anderer Mann es großziehen würde, durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. Trotzdem hatte er das Gefühl, in Alanas bestem Interesse zu handeln.
    Alana musterte ihn kurz. Er sah so elend aus, dass sie den schmerzhaften Gedanken, er würde versuchen, sich ihrer zu entledigen, rasch verwarf. Offenbar war er wirklich der Meinung, dass sie aufgrund ihrer Mitgift zu gut für ihn war. Sie durfte ihr Herz nicht länger beschützen. Es war an der Zeit, all die Worte zu sagen, die sie seit Wochen zurückgehalten hatte. Da ihm mit vernünftigen Argumenten nicht beizukommen war, musste sie ihn
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