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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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das so dünn war, dass es kaum als Schild für ihre Züchtigkeit taugte. Sie war ganz so, wie es sich für eine junge Braut gehörte. Doch der Bräutigam schien sie vergessen zu haben.
    Schließlich besiegte der Zorn ihre Ängste und Zweifel. Sie hüllte sich in eine Decke und machte sich auf den Weg, um Gregor zu suchen. Während der Hochzeitsfeier hatte er ihr unablässig mit jedem Kuss und jeder unauffälligen Berührung eine leidenschaftliche Nacht versprochen. Jetzt war es höchste Zeit, dass er diese Versprechen einlöste.
    Gregor starrte ratlos auf den Becher in seinen Händen. Was sollte er bloß tun? Er war sich sehr rechtschaffen, ja sogar ein klein wenig selbstgefällig vorgekommen, als er Alana geheiratet hatte, ohne auch nur den geringsten Gedanken an ihre Mitgift zu verschwenden. Es war wie ein Schlag in die Magengrube gewesen, als er entdeckt hatte, dass Alanas Mitgift die von Mavis bei Weitem überstieg. Da Keiras erster Gemahl ihr seinen gesamten Besitz vermacht hatte, hatte sie einen Teil ihrer Mitgift Alana überlassen. Dies zusammen mit ihrer ohnehin schon großzügigen Mitgift machte sie zu einer sehr reichen Braut. Einer Braut, die viel zu reich war für einen Mann wie ihn.
    Es war ihm ein Rätsel, warum sie nie davon gesprochen hatte. Es war ein reines Wunder, dass nicht hinter jedem Busch ein Mann lauerte, bereit, sich auf sie zu stürzen und sie zu heiraten. Männer schnappten sich Bräute mit einer weit geringeren Mitgift. Keiner würde glauben, dass er Alana nicht wegen ihres verlockenden Vermögens geheiratet hatte.
    Die bittere Wahrheit war, dass Alana viel zu gut für ihn war. Sie hatte einen weit Besseren verdient. Es war, als würde eine Prinzessin einen Hufschmied heiraten. Er musste sie gehen lassen – und das, nachdem er sie endlich bekommen hatte. Aber das gebot ihm seine Ehre.
    Obwohl ihm klar war, dass er viel zu viel getrunken hatte, hob er den Becher an die Lippen und nahm einen weiteren tiefen Schluck. Er hatte mit dem Trinken angefangen, sobald Artan und Lucas ihn allein gelassen hatten. Ihm war ganz schwindelig gewesen von den Neuigkeiten, was Alana in diese Ehe einbringen würde. Das viele Ale hatte ihm allerdings nicht geholfen, diesen Schock zu verdauen. Es machte ihn nur mürrisch, und er hasste mürrische Betrunkene.
    Als er den Becher abstellte, starrte er auf Alanas Brüste. Sie waren bedeckt von einem sehr zarten Leinen, so zart, dass ihre Brustwarzen durchschimmerten. Wie gern ich Alanas Brüste habe, dachte er und seufzte. Er blinzelte, und plötzlich verhüllte eine dicke Decke diesen betörenden Anblick. Langsam hob Gregor den Blick und starrte in Alanas goldbraune Augen. Sie wirkten wütend. Jetzt würde er wohl all ihren Zorn zu spüren bekommen – den Zorn darüber, dass ihre Brüder sie gezwungen hatten, einen mittellosen Bauern zu heiraten.
    »Vielleicht könntest du mir erklären, warum du in unserer Hochzeitsnacht hier herumsitzt und Ale in dich hineinschüttest?«
    Bei der Kälte in ihren Worten zuckte er zusammen. »Die Hochzeitsnacht kann nicht stattfinden.«
    Alana fragte sich, wie viel er getrunken hatte. Eine ganze Menge, wenn man davon ausging, dass er wohl damit angefangen hatte, als er zusammen mit ihren Brüdern aus der großen Halle gegangen war. »Aha, verstehe«, meinte sie, ohne ein Hehl aus ihrer abgrundtiefen Enttäuschung zu machen. »Ich habe gehört, dass zu viel Ale einen Mann manchmal daran hindert…«
    »Woran soll es ihn hindern?« Gregor packte ihre Hand und legte sie auf seinen erregten Schaft – eine Erregung, die er seit ihrem Kuss im Garten nicht mehr ganz losgeworden war. »Nay, das ist es nicht. Ich könnte nie so viel trinken, dass mir so etwas passiert.«
    Sie überhörte seine Prahlerei. »Warum meinst du dann, dass unsere Hochzeitsnacht nicht stattfinden kann?«
    »Weil du eine viel zu reiche Braut bist für einen Mann wie mich. Deine Brüder haben mir von deiner Mitgift erzählt. Es hat mich schier umgehauen. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du so reich bist wie eine Prinzessin?«
    Ihre Augen weiteten sich erstaunt über den Vorwurf in seiner Stimme. »Du hast mir nie zu verstehen gegeben, dass du an mir als Gemahlin interessiert bist. Erst wenn ein Mann anfängt, von einer Hochzeit zu reden, kommt man auch auf die Mitgift zu sprechen.«
    Damit hatte sie natürlich recht, aber es gefiel ihm viel zu gut, sich leidzutun und den Geschädigten zu spielen. »Du hättest es mir sagen müssen. Es war wirklich ein
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