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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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oder ein anderer«, lautete die schwache Antwort »Aber du bist gekommen. Die anderen warten nur darauf, um mein Reich zu übernehmen. Sie sind wie…«
    »Ja, ich bin gekommen« unterbrach Asmodis ihn. »Jetzt möchte ich von dir wissen, was du genau willst.«
    »Hole mir das Blut!«
    »Und dann?«
    »Werde ich weiterleben können.«
    Asmodis lachte. »Welchen Grund könnte ich haben, dich weiter am Leben zu lassen?« Er wippte an dem Sterbenetz, das aussah wie aus Glasfasern hergestellt. Der sterbende Dämon geriet in schaukelnde Bewegungen, wie auch die gläsernen Spinnen, die ihn am Leben hielten.
    »Vielleicht gehöre auch ich zu den Personen, die nur darauf warten, dass du stirbst, um dein Reich danach zu übernehmen.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Weshalb hast du mich dann gefragt?«
    »Auch ich weiß, Asmodis, dass du Schwierigkeiten hast. Nicht alle wollen dich anerkennen. Vielleicht wäre es auch für dich besser, Unterstützung zu bekommen.«
    »Von einem Sterbenden?« höhnte der Teufel.
    »Das braucht nicht zu sein.«
    »Wenn ich dir das Blut verschaffe, nicht wahr?«
    »Ja, so habe ich es gesehen. Ich dachte mir, dass du dich auf meine Seite stellst…«
    Asmodis winkte ab. »Ach, das ist doch…«
    »Das Blut eines Gerechten!« flüsterte der Dämon. »Ich brauche es. Bitte, hilf mir!«
    »Und was bekomme ich dafür?«
    »Du kannst mein Reich haben, auch wenn ich nicht sterbe. Du weißt mich an deiner Seite, ich kann dich unterstützen, denn auch du hast Feinde, auch wenn du es nicht gern zugibst.«
    Der Teufel überlegte. In der Tat hatte der Sterbende einen schwachen Punkt bei ihm berührt. Asmodis sah sich von Feinden umkreist. Sie lauerten nur darauf, dass er eine Schwäche zeigte. Wenn er es sich recht überlegte, war es nicht so übel, Verbündete zu bekommen. Nur dass er etwas dafür tun musste, passte ihm nicht so recht.
    »Das Blut eines Gerechten also«, sagte er. »Ja.«
    »Hast du da an eine bestimmte Person gedacht? Ich meine, es gibt nicht viele Gerechte.«
    »Vielleicht ist der Ausdruck falsch«, erwiderte der Sterbende. »Vielleicht ist alles ganz anders. Aber es steht geschrieben, dass der Lebenssaft eines Feindes Dämonen wieder die Kraft gibt, die sie benötigen, um weiterleben zu können. Schau nach links, dann siehst du die Sanduhr. Sie ist leer, aber du sollst sie mitnehmen und in ihr das Blut des Feindes einfüllen.«
    »Ja, ich habe sie schon gesehen«, antwortete Asmodis, der allmählich ungeduldig wurde. »Kommen wir wieder auf deinen Feind zurück…«
    »Es ist nicht nur mein Feind, es ist unser aller Gegner.«
    »Gut, dann sage mir den Namen der Person, deren Blut ich dir besorgen soll. Ich bin gespannt, ob du die gleiche meinst wie ich.«
    »Es ist ein Mensch«, flüsterte der Dämon. »Ein Mann. Und er heißt John Sinclair.«
    Nach diesen Worten lachte der Satan schallend auf. »Ja!« schrie er plötzlich. »John Sinclair. Ich weiß Bescheid. An ihn hatte ich auch gedacht. Es ist gut, ich besorge dir das Blut dieses Mannes.«
    »Danke, Asmodis. Und noch etwas. Schaffe ihn in mein Reich! Hast du gehört?«
    »Ich habe gute Ohren. Mal sehen, was ich für dich tun kann…«
    Im nächsten Augenblick verschwand Asmodis in einer stinkenden Wolke aus Feuer, Rauch und Schwefel…
    ***
    Im Polizeibericht stand, dass sie ihn dreimal umgebracht hätten. Hinter diesem kurzen Satz verbarg sich ein Elend und ein Schrecken, wie er unbegreiflich war.
    Und ich hatte den Mann gekannt, der auf so schlimme Art und Weise ums Leben gekommen war. Ein Kollege von mir, eingesetzt gegen Rauschgifthändler, eingeschleust in eine Bande und dann getötet. Zudem hatte man ihn noch in einer finsteren Regennacht vor dem Eingang des Yards Buildings aus einem fahrenden Wagen geworfen. In meinem Alter war der Kollege gewesen, und seine Beerdigung, auf der ich mich befand, ging mir sehr nahe. Der Kollege war sehr beliebt gewesen. Eine dementsprechend große Menschenmenge hatte sich zu seiner Beisetzung eingefunden.
    Ich stand nicht in den vorderen Reihen. Aus guten Gründen hatte ich mich nach hinten orientiert, denn es ging das Gerücht um, dass sich für den Tod des Mannes letztendlich der große Gangsterfürst und Mafiaboss Logan Costello verantwortlich zeigte. Er kontrollierte das Rauschgiftgeschäft in London, und er war mein ganz besonderer Freund. Wenn ich nur den Hauch einer Chance sah, ihn zu erwischen, war ich zur Stelle.
    Wie hier. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Costello seine Spitzel
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