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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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sie inmitten einiger Kollegen. Besonders eilig hatte ich es nicht, nahm mir dementsprechend Zeit und schwamm im Strom der Trauergäste weiter. Der Tote hatte in Paddington gewohnt, er war auch in diesem Stadtteil beerdigt worden. Der kleinere Friedhof lag im Schatten des Bahnhofes. Im Winter, wenn die Bäume blattlos waren, konnte man die Züge sehen. Es standen genügend Parkplätze zur Verfügung. Ich hatte meinen Bentley in einer kleinen Seitenstraße abgestellt. Die meisten Besucher wandten sich den normalen Parkplätzen zu.
    An der Leichenhalle ging ich vorbei. Ein graues Gebäude, das auf mich einen schaurigen Eindruck machte. Angestellte der Friedhofsverwaltung standen auf der Treppe und bliesen den Rauch ihrer Zigaretten in die Luft. Die Sonne schien noch immer warm. Dennoch war die Luft feucht. Ich spürte den nahenden Wetterumschwung, von dem auch schon gesprochen worden war. Es sollte bald Regen geben. Nahe der Leichenhalle sah ich Glenda noch einmal wieder. Sie winkte mir aus der Ferne zu, ich grüßte zurück.
    Noch immer hielt ich meine Augen offen. Leider hatte ich bisher von Costellos Leuten keinen gesehen. Zwar hatte ich nichts mit der Aufklärung des schlimmen Mordes zu tun gehabt, dennoch war mein Interesse an Costello übergroß. Schließlich paktierte er als Mafiaboss mit der schwarzmagischen Seite.
    Vielleicht hatte er damit auch einer Not gehorcht, denn am letzten Wochenende war die Meldung durchgekommen, dass in Italien ein hoher Mafiaboss sein Schweigen durchbrochen und zahlreiche seiner
    ›Berufskollegen‹ in die Pfanne gehauen hatte. Die Verhaftungswelle war enorm gewesen. Der größte Schlag gegen die Mafia überhaupt. Ich konnte mir vorstellen, dass Logan Costello jetzt Magendrücken bekam. Niemand konnte wissen, ob die Verhaftungswelle nicht über Europa hinwegschwemmte und der Mord an meinem Kollegen Costellos Aufbäumen gewesen war.
    Das alles ging mir durch den Kopf, als ich mich langsam meinem abgestellten Wagen näherte.
    Ich holte den Schlüssel hervor, als ich das silbergraue Dach des Bentley sah. Vor ihm parkte ein roter Fiat, dahinter war ein Platz frei. Ich blieb neben dem geparkten Fahrzeug stehen, wollte die Schlüssel ins Schloss stecken und wunderte mich plötzlich darüber, dass ich so gut über das Dach hinwegschauen konnte.
    Ich sah immer darüber hinweg, nur kam es mir heute besonders tief vor. Da stimmte etwas nicht.
    Ich bückte mich, ließ erst noch ein Auto passieren und trat dann einen Schritt zurück. Da sah ich das Malheur!
    Vier Reifen waren platt!
    Durchgeschnitten, zerfetzt, was auch immer. Jemand hatte meine Abwesenheit ausgenutzt und sämtliche Reifen zerstochen. Kopfschüttelnd bückte ich mich.
    Es war schlimm. Die Person, die sich für diese Tat verantwortlich zeigte, musste wirklich gewütet haben, denn Fetzen der Reifen lagen noch auf der Fahrbahn und auch auf dem Gehsteig. Ich fand keine Erklärung für so etwas.
    Im Moment brachte ich diese Tatsache nicht einmal mit meinem Besuch auf dem Friedhof in Verbindung und schaute mir die anderen Wagen an. Sie parkten unbeschadet in der Nähe.
    Voller Wut presste ich die Lippen zusammen. Jetzt begann das ganze Abschlepptheater, ich konnte mir ein Taxi nehmen, zum Yard fahren und einen Abholdienst beauftragen. Ein Wahnsinn.
    Zunächst einmal musste ich Dinge aus dem Fahrzeug holen, die ich nicht gern liegen lassen wollte. Ich schloss die Fahrertür auf und entnahm dem Handschuhfach meine Ersatz-Beretta. Dabei fiel mir noch etwas auf. Obwohl der Wagen abgeschlossen gewesen war, hatte sich jemand Zutritt verschafft.
    Eine Erklärung dafür hatte ich nicht. Es war einfach der andere Geruch, der mich störte. Ein wenig streng, so anders, und ich dachte darüber nach, ob nicht etwa Schwarzblütler meinem Bentley einen Besuch abgestattet hatten.
    Das alles würde sich noch herausstellen. Wütend schlug ich die Tür wieder zu. Neben dem Bentley blieb ich stehen und zündete mir eine Zigarette an. Es gab nichts daran zu rütteln, mich hatte es einfach kalt erwischt. Wer immer an dem Bentley manipuliert hatte, er war gut informiert, wo er mich fand. Also hatte ich unter Beobachtung gestanden. Logan Costello?
    Ich musste einfach wieder an ihn denken. Seit dem Rumänien-Abenteuer spukte er mir im Kopf herum. Trotz meines Ärgers war ich gespannt, wie es weitergehen würde.
    Zunächst brauchte ich ein Taxi. In Groß-London gibt es über 80 000 davon. Ausgerechnet jetzt war keines in der Nähe. Allmählich wurde ich
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