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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig
Autoren: Shannon K. Butcher
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dass er weder die Pflichten noch die Rechte eines Polizisten hatte.
    Trent ging wieder ins Haus, rief rasch seinen Kumpel bei der Polizei von Haven an, weigerte sich aber zu warten, bis dieser kam. Die kleine Ashley McBride war ein nettes Mädel, auch wenn sie meist nicht mal wusste, welcher Wochentag gerade war. Er würde nicht zulassen, dass irgendein Ganove ihr Haus verwüstete.
    Dass der Ganove – im Gegensatz zu Trent – vielleicht eine Waffe hatte, konnte ihn auch nicht bremsen. Vielleicht sollte er sich mal ein paar Gedanken darüber machen, was er da tat, doch das verschob er auf später. Sehr viel später. Sein Leben war so schon beschissen genug, da musste er es nicht auch noch mit jeder Menge Psychogelaber überfrachten.
    Er lief über die Straße und schlich sich leise auf die Veranda. Die Eingangstür war zu. Er drehte vorsichtig den Türknauf. Die Tür war nicht zugesperrt.
    Anfänger!
    Trent betrat vorsichtig das Haus und lauschte, wo sich der Eindringling aufhielt. Ashleys Haus war ein einziges Künstlerchaos. Überall standen Leinwände herum, und jede ebene Fläche war mit Lappen, Farbtöpfen, Pinseln oder Papier bedeckt. In ihrem Wohnzimmer standen mehr Möbel als bei ihm im ganzen Haus, und dazwischen blieb nur wenig Platz, um sich hindurchzuschlängeln.
    Das gesamte Viertel war während des Baubooms nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Ashleys Haus hatte den gleichen Grundriss wie seins, sodass er sich trotz der Dunkelheit recht gut zurechtfand.
    Aus dem Schlafzimmer kam ein Geräusch, als würde dort jemand herumwühlen.
    Ein Adrenalinstoß ließ Trents Herz schneller schlagen. Von einer Sekunde auf die andere waren alle seine Sinne geschärft, und er fühlte sich stark und kräftig. Die Reaktion war so heftig, dass ihm fast schon ein wenig schwindelig wurde, und ihm wurde bewusst, dass der Adrenalinjunkie in ihm schon viel zu lange auf seine Droge hatte verzichten müssen.
    Durch die Wohnzimmerfenster fiel ein wenig Licht von den Straßenlaternen herein. Außerdem hatten sich seine Augen inzwischen einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt. Langsam schlich er auf das Zimmer zu, aus dem die Geräusche gekommen waren.
    Plötzlich hörte er einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem leisen Schmerzenslaut. Als Trent sich ins Zimmer schob, erhob sich der Einbrecher gerade aus der Hocke.
    Er war nur knapp einen Meter von Trent entfernt, und Trent reagierte ganz instinktiv: Er packte den Teenager, schleuderte ihn gegen die Tür, bog ihm die Arme nach oben und lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn. Falls der Einbrecher eine Waffe hatte, blieb ihm so keine Chance mehr, nach ihr zu greifen.
    Der Teenager stieß einen hohen Angstschrei aus, der sogleich wieder erstarb, als würde ihm die Luft wegbleiben. Verzweifelt setzte er sich gegen Trents Griff zur Wehr, aber seine Kräfte reichten nicht aus. Allerdings pressten sich bei dem Gerangel seine Brüste gegen Trents nackten Oberkörper.
    Brüste? Einen Moment lang war Trent vor Schock wie gelähmt. Der Einbrecher war kein Teenager. Der Einbrecher war eine Frau. Nicht, dass das irgendetwas geändert hätte. Gegen das Gesetz verstieß sie trotzdem.
    Sie nutzte seine kurzzeitige Verwirrung, um die eine Hand seinem Griff zu entziehen und ihm einen Faustschlag gegen den Kopf zu versetzen. Der Schlag dröhnte durch seinen Schädel, hielt ihn aber nicht auf. Er fing ihre Hand wieder ein und lehnte sich so schwer gegen sie, dass ihre Rippen knackten.
    Sie riss das Knie hoch, aber er stand zu nah, als dass sie richtig hätte Schwung holen und ihn kraftvoll treffen können. Ihr Knie glitt an seinem Oberschenkel ab, aber er wollte trotzdem nicht riskieren, dass sie es noch mal versuchte und vielleicht doch noch einen Treffer landete.
    Er wirbelte sie herum, verdrehte ihr die Arme hinter dem Rücken und lehnte sich wieder schwer gegen sie. Sie versuchte, ihm den Hinterkopf ins Gesicht zu rammen, aber ihr Scheitel reichte nur bis zu seinem Kinn, sodass sie nur sein Schlüsselbein traf. Ihr helles Haar war zu einem Knoten hochgesteckt, was den Stoß zusätzlich abmilderte. Vermutlich würde es nicht mal einen blauen Fleck geben.
    Eins musste er ihr lassen: Sie gab nicht leicht auf. Obwohl sie eindeutig die Unterlegene war und offensichtlich weder eine Waffe noch einen Komplizen hatte, kämpfte sie weiter.
    Sie trat ihm so kräftig auf die Zehen, dass ihm der Schmerz bis in den Oberschenkel hinaufschoss.
    „Nicht besonders klug“, sagte er und drückte ihre
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