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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig
Autoren: Shannon K. Butcher
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trat er von einem Fuß auf den anderen, als sei ihm das peinlich. „Ashley redet viel, wenn der Tag lang ist.“
    Elise konnte im Dunklen nicht viel erkennen, aber als Trent sich gegen sie gepresst hatte, hatte sie genug von seinem Körper spüren können, um zu wissen, dass der Mann in Bestform war. Er war hilfsbereit, und bescheiden war er offensichtlich auch.
    Ein Wunder, dass Ashley sich nicht schon mindestens dreimal in ihn verliebt hatte, seit sie dort wohnte. Aber sie hatte immer behauptet, er sei nicht ihr Typ. Vielleicht war er schwul?
    Er streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus.
    „Die Mühe können Sie sich sparen. Ich hab’s schon versucht. Die Sicherung muss rausgeflogen sein.“
    „Ich kümmere mich darum, sobald die Polizei hier ist.“
    Elise seufzte. Sie fürchtete sich vor dem, was jetzt auf sie zukam. „Mit der Polizei wollte ich sowieso noch reden. Warum also nicht gleich jetzt?“
    „Worüber wollten Sie mit der Polizei reden?“, fragte er misstrauisch.
    „Darüber, dass meine Schwester verschwunden ist. Und darüber, was die Polizei deswegen zu tun gedenkt.“

 
    2
    Elise empfing den Polizisten an der Haustür. Er war etwa fünfzig, sein kurz geschnittenes Haar war ergraut, genau wie sein Schnurrbart. Obwohl er keine Uniform trug, fuhr er einen Wagen mit dem Emblem des Polizeireviers von Haven.
    Er musterte sie einmal kurz, dann wanderte sein Blick über ihre Schulter hinweg zu dem Mann, der direkt hinter ihr stand. „Guten Morgen, Trent“, sagte er. „Verrätst du mir, was hier los ist?“
    „Tut mir leid, Bob, falscher Alarm! Ich habe sie für einen Einbrecher gehalten.“
    Officer Tindle ließ die Mundwinkel hängen und sah Elise an. „Und – sind Sie eingebrochen?“
    „Nein. Das Haus gehört meiner Schwester. Ich habe einen Schlüssel.“ Was nicht direkt gelogen war, auch wenn es nicht genau wiedergab, was sich abgespielt hatte.
    „Gut. Für Papierkram ist es noch viel zu früh am Morgen. Und für Ärger ebenfalls. Wie heißen Sie, Ma’am?“
    „Elise McBride. Ich bin Ashleys Schwester.“
    „Ach ja. Sie sind diejenige, die ihre Schwester als vermisst gemeldet hat.“
    „Ja, Sir. Genau deshalb bin ich hier. Um Ashley zu finden. Ich hoffe, Sie können mir helfen.“
    Die Leute in den Häusern um sie herum waren von der Polizeisirene wach geworden und starrten jetzt aus ihren erleuchteten Fenstern.
    Der Polizist stieß einen Seufzer aus, der tief aus seiner breiten Brust zu kommen schien. „Na los, Kinder, gehen wir nach drinnen. Wir wollen doch hier auf der Veranda keine Szene machen.“
    Elise trat zur Seite, um den Polizisten hereinzulassen. Dabei strich sie aus Versehen mit dem Arm über Trents nackte Brust. Erst als sie die Hitze spürte, die seine Haut abstrahlte, wurde ihr bewusst, wie kalt ihr war. Verdammte Nerven!
    Trent wich aus, und sofort war alle Wärme verschwunden. Der Polizist schloss die Tür hinter sich.
    „Warum ist es hier so dunkel?“, fragte er.
    „Eine Sicherung ist rausgeflogen“, entgegnete Trent. „Das passiert dauernd. Ich kümmere mich drum.“ Er durchquerte das Zimmer, als würde er hier wohnen, und verschwand auf der Treppe nach unten.
    Kurz fragte Elise sich, wie nah er und Ashley sich wohl wirklich standen. Immerhin wusste er, dass es ihre Sicherungen öfter mal raushaute und auch, wo sich der Sicherungskasten befand. Ihre Schwester hatte ihr von ihren Freunden erzählt – in allen Einzelheiten, auch wenn Elise darüber nicht gerade begeistert war. Aber Trent war immer nur der „scharfe Gärtner“ gewesen.
    „Nun, Miss McBride! Erzählen Sie doch mal, wieso Sie um drei Uhr in der Früh hier aufgekreuzt sind.“
    Elise zuckte mit den Schultern. „Ich bin nach Chicago geflogen, habe mir einen Mietwagen genommen und bin hierher gefahren. Das hat seine Zeit gedauert.“
    „Von wo sind Sie gekommen?“
    Plötzlich floss der Strom wieder, und die Lampe badete sie in hellem Licht. In der Küche begann irgendein Gerät zu piepsen. Der Deckenventilator im Wohnzimmer setzte sich gemächlich in Bewegung.
    Die plötzliche Helligkeit ließ Elise blinzeln. „Aus Hongkong.“
    Er zog die buschigen Augenbrauen hoch. „Das ist ein ganz schön weiter Weg. Leben Sie dort?“
    Elise entdeckte ihr Spiegelbild in einem der Fenster und erschrak beim Anblick ihres Haarknotens, der sich bereits halb aufgelöst hatte. Sie war schon seit Stunden unterwegs, und das sah man ihrer Frisur deutlich an.
    Elise zog die Nadeln aus den Locken und strich
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