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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig
Autoren: Shannon K. Butcher
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seiner Pistole auf Elises Wange. „Wirf die Waffe weg, oder ich erschieße sie!“
    „Wenn Sie sie erschießen, sind Sie im nächsten Moment tot.“
    „Große Worte von einem Mann, der sich kaum noch auf den Beinen hält. Schau dich doch an! Du blutest wie ein Schwein.“
    „Machen Sie sich Sorgen um Ihren Fußboden?“
    „Trent, erschieß ihn!“
    „Ja, Trent“, äffte der Mörder Elise nach. „Erschieß mich! Los doch! Trau dich endlich!“
    Gerade mal etwa fünf Quadratzentimeter seines Kopfs waren ungeschützt. Den Rest seines Körpers deckte er mit dem von Elise. Dummerweise war ihr Kopf direkt neben diesen fünf Quadratzentimetern.
    Die Nacht, in der er John angeschossen hatte, stand ihm wieder vor Augen. Er sah sich den Abzug drücken. Er hörte Johns Schmerzensschrei. Er sah Blut aus dem Rücken seines Freundes quellen.
    Wenn er danebenschoss, würde es diesmal aus Elises Kopf strömen.
    „Du schaffst es, Trent!“, sagte Elise. „Ich vertraue dir.“
    Das sollte sie lieber nicht. Sie wusste, was er getan hatte – welche Fehler er gemacht hatte. Wie konnte sie ihm da vertrauen?
    „Wenn du ihn nicht tötest, bringt er uns alle um.“
    Da hatte sie mit Sicherheit recht.
    An den äußeren Rändern von Trents Blickfeld wurde es allmählich grau. Das Grau wanderte weiter nach innen und beraubte ihn mehr und mehr seiner Sehfähigkeit. Alles fühlte sich kalt und taub an.
    Elise sah ihn vertrauensvoll an, ihre Augen flehten ihn an, etwas zu tun.
    Sein Blickfeld schrumpfte weiter. Er konnte die Füße des Mannes nicht mehr erkennen. Auf einmal bekam er kaum noch Luft.
    „Bitte, Trent! Lass nicht zu, dass er uns umbringt. Ich liebe dich!“
    Hatte er sich nur eingebildet, dass sie das gesagt hatte? Bestimmt halluzinierte er. Aber wenn nicht?
    Das musste er unbedingt herausfinden, und dafür gab es nur einen Weg.
    Trent zielte auf die linke Schläfe des Mörders und schoss.
    Der Rückschlag der Waffe hätte ihn beinahe umgeworfen. Aus dem Kopf des Mörders floss Blut. Elise riss den Arm hoch, stieß seine Waffe von ihrem Gesicht weg und sprang zur Seite.
    Trent schoss erneut. Diesmal zielte er auf den Körper des Mannes, der jetzt nicht mehr von der Frau geschützt wurde, die er liebte.
    Die Kugel traf, aber er hätte nicht sagen können, was. Er sah nur noch, wie der Mörder nach hinten taumelte, dann verdichtete sich das Grau vor seinen Augen, bis schließlich auch das letzte bisschen Licht verschwunden war.
    Trent spürte, wie er fiel. Und diesmal gelang es ihm nicht, wieder aufzustehen.

 
    26
    Elise gab der Waffe einen Tritt, um sie möglichst weit außerhalb von Garys Reichweite zu befördern.
    Gary warf sich auf dem Boden hin und her und presste die Hände gegen seine Brust.
    Trent war zusammengebrochen und sah ganz und gar nicht gut aus. Seine Haut war aschfahl, seine Kleidung voller Blut.
    Um beide auf einmal konnte sie sich nicht kümmern, aber bevor sie ihre Aufmerksamkeit Trent zuwandte, musste sie erst sicher sein, dass Gary keine Gefahr mehr darstellte. Sie brauchte etwas, womit sie ihn festbinden konnte.
    Elise blickte sich um, ob sie irgendetwas Brauchbares entdecken könnte, und sah Ashley oben an der Treppe stehen. Sie starrte auf den Mann, der sie sieben Tage lang gefangen gehalten und gefoltert hatte.
    „Er hatte die Tür nicht abgesperrt“, sagte sie seltsam ruhig.
    „Hilf mir, Ashley! Ich brauche etwas, womit ich Gary fesseln kann. Trent blutet.“
    Ashley bückte sich und hob die Waffe auf, die Gary ihrer Schwester an den Kopf gehalten hatte. In ihrer Hand wirkte sie nicht nur riesig, sondern auch äußerst befremdlich. Ashley richtete den Lauf auf Gary. Ihre Hände zitterten nicht im Geringsten. „Kümmere du dich um Trent! Ich passe auf Gary auf.“
    Ashley blickte auf den Mann hinunter, der blutend auf dem abgetretenen Boden lag. Der Dämon war gebrochen, aber noch weilte er unter den Lebenden.
    Aus Garys Mund floss Blut. Wütend und hasserfüllt starrte er Ashley an. Als er versuchte, etwas zu sagen, verschluckte er sich an seinem Blut, und die Worte waren nicht zu verstehen.
    Nicht, dass es Ashley interessiert hätte, was er zu sagen hatte. Was er getan hatte, war mit Worten nicht wiedergutzumachen. Ihm würde keine Vergebung zuteilwerden.
    Die Pistole fühlte sich schwer an und war erstaunlich warm. Der rote Nagellack auf Ashleys Daumen hob sich wie Blut von der glänzenden schwarzen Waffe ab.
    Gary hatte die Hände an die Brust gelegt, als versuchte er, das Blut
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