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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
Autoren: Amigo Grafik GbR
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ein Stück weit zu infantilisieren – eine neue Lebensnähe. Trotzdem lässt sich wohl nur schwer behaupten, dass es mit familienfreundlichen Raumschiffen schon getan ist: Das Leben an Bord von interstellaren Duraniumriesen ist kein Zuckerschlecken, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.
    Es ist bezeichnend, dass uns in S TAR T REK bislang meistens solche Familien an Bord von Raumschiffen und -stationen begegnet sind, die bereits einen schwerwiegenden Verlust erlitten hatten. Die besagte Beverly Crusher verlor ihren Mann, Benjamin Sisko ist, als er sich mit seinem Sohn Jake nach Deep Space 9 aufmacht, seinerseits Witwer. Denkt man an Worf und Alexander, so wird auch hier schnell deutlich, dass es sich um ein vorbelastetes Band handelt. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen.
    Wie es scheint, ist für einen Sternenflottenoffizier nicht der »gerade« Weg Stein des Anstoßes, mit dem eigenen Kind ins All zu ziehen. Vielmehr eröffnet die Sternenflotte des 24. Jahrhunderts besonders unvollständigen Familien die Chance, einen Neuanfang zu versuchen: im Dienst einen gewissen Trost zu finden und das durch den Verlust gestiegene Zusammengehörigkeitsgefühl nicht zu vernachlässigen. Es ist fraglich, ob eine Beverly Crusher oder ein Benjamin Sisko denselben Weg gegangen wären, hätten sie nicht gelitten. Der familiäre Weg ins All scheint demnach nicht selten ein Produkt vorangegangener Katastrophen zu sein, so zumindest lehrt es uns S TAR T REK .
    Die Krisen gehen weiter. Denn trotz des gestiegenen Komforts, den die Sternenflotte ihren Offizieren nunmehr zur Verfügung stellt, tut selbst die technische und beengte Welt einer großen Sternenbasis etwaigen Kindheitsbedürfnissen längst nicht Genüge. Deshalb wird den anfänglichen Hoffnungen von Offiziersvätern und -müttern oftmals ein Strich durch die Rechnung gemacht. Kinder wollen sich ausprobieren. Umgeben von eisernen Schotten und Maschinen, treffen sie auf erschwerte Bedingungen. Trotzdem lassen sie sich nicht davon abhalten, ihre Grenzen zu testen.
Die andere Kindheit ...
    Jake, der sich aufgrund der begrenzten Auswahl an Kindern, schnell mit dem Ferengi-Burschen Nog anfreundet, ist ein gutes Beispiel hierfür. Obwohl Siskos Sohn seinem Charakter nach eher zurückhaltend ist, hat die Begegnung mit Nog Auswirkungen auf ihn. Schnell beginnen beide Jungen viele Streiche durchzuführen, die über das Verstecken garanischer Boliten oder das Spiel mit dem Eimer des Formwandlers Odo weit hinausgehen. Der kleine Ferengi ist nicht nur eine willkommene Abwechslung für Jake, er ist auch aufgrund seines fremdartigen Hintergrunds überaus faszinierend.
    Durch das Zusammenstoßen mit der Ferengi-Kultur entwickelt Jake wesentlich schneller als ein gewöhnlicher Menschenjunge Interesse für Mädchen – sehr zum Missfallen seines Vaters, der befürchtet, Jakes Entwicklung könnte durch Nogs Einfluss empfindlich gestört werden. Als er später mit Jake darüber redet, weiß der Junge gute Argumente vorzubringen. Immerhin sei es doch der Wunsch seines Vaters gewesen, nach DS9 zu ziehen, diesen Nexus der intergalaktischen Kulturen. Also dürfe er ihn jetzt nicht dafür bestrafen, dass er sich nach anfänglichem Protest auf die Vorstellung eingelassen hat, zwischen den Sternen zu leben.
    Wie überaus schmal der Grat ist, auf dem man sich als Jugendlicher an Bord eines Raumschiffs bewegt, zeigen die multikulturellen Erfahrungen Wesley Crushers. Mehr als einmal stürzen sie ihn, sein Schiff und die Föderation gleich mit in die Krise. Ein harmloses Blumenfeld, in das der Junge beim Ballspielen steigt, entpuppt sich als heilige Stätte der Edo, deren Betreten mit der Todesstrafe geahndet wird. Kaum ein Jahr später verliebt der pubertierende Wesley sich in Salia, die Thronfolgerin eines ganzen Planeten, und riskiert damit erneut einen Zwischenfall von intergalaktischer Tragweite.
    Für diejenigen, die bezweifeln, dass ein Raumschiff der richtige Ort für ein Kind ist, liefern derlei Situationen die besten Argumente: In seinem rebellischen Bestreben, die Welt und sich darin kennen zu lernen, steht ein Kind inmitten einer technologischen Umwelt und einer Vielzahl von Kulturen schnell vor ungeahnten Problemen. Ein Raumschiff ist kein geschützter Raum, und folglich kann es die soziale Idee der Kindheit auch nicht hochhalten: Hier kommt es ungefiltert zu Begegnungen aller Art, die bereits Erwachsenen Schwierigkeiten bereiten können.
    Die Reaktion eines Kindes muss aber nicht
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